Barmer GEK als Krebspatient Finger weg davon

positive und negative Erfahrungen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

Micha30
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Barmer GEK als Krebspatient Finger weg davon

Beitrag von Micha30 » 29.08.2010, 17:22

Ich bin Krebspartient.

Meine Erfahrungen beziehen sich auf Taxifahrten zur RadioChemotherapie:

Ich habe persönlich erfahren müssen, was es heißt, von der Barmer GEK ins Internet gesetzt zu werden und an das wenigstbietende Taxiunternehmen 'versteigert' zu werden.

Das erste Taxiunternehmen kam erst gar nicht zum vereibarten Abholtermin.
Nachdem ich meine erste Bestrahlung damit schon verpasst hatte, bekam ich von der Krankenkasse (nachdem ich direkt protestiert hatte) das nächstbilligste Unternehmen geschickt.

Das ging 2 mal gut.

Dann hatten wir etwas Schnee (und das kleine Unternehmen jede Menge zu tun).
Außerdem kam dieses aus 40 km Entfernung.

Da kam man mal eben 20 Minuten zu spät und am Steuer saß die Oma des Unternehmers (75 Jahre alt), da das andere Personal im Einsatz war.
Es war eine abenteuerlich Fahrt in einem (ich vermute Privatwagen der Familie). Das Fahrzeug besaß keine Uhr, keinen Funk und keine sonstigen Erkennungsmerkmale eines Taxis oder Mietwagens.
Ich vermute, ich wurde so ohne Versicherungsschutz für Insassen befördert.
Ich habe dann kurzen Prozess gemacht und eine seriöses
Taxiunternehmen vor Ort gewählt, dass über der
VdaEK (dem die Barmer GEK angehört) Verträge hat.

Trotzdem verlangte die Barmer GEK nun von mir, die Differenz zum Billigst-Unternehmen selbst zu tragen.

Dies Zusatzprobleme haben mich zusätzlich zu meiner Krebserkrankung belastet, und ich kann nur jedem aus ehrlichem Herzen wünschen, sich zu überlegen, ob er in der Barmer GEK bleibt um sich solchen Strapazen auszusetzen.
Die Barmer GEK ist vertragsbrüchig unter unterläuft die eigenen Verträge, die mit bewährten Taxiunternehmen über den Dachverband VdeK abgeschlossen worden sind.

Ich möchte jedem Barmer GEK-Mitglied raten, jetzt schon zu überlegen, was passiert, wenn es selbst Krebs-Patient wird und auf ein seriöses Taxiunternehmen des Vetrauens angwiesen ist.

Das passiert schneller, als man denkt.

Ich bin nun AOK-Patient.
Da sich die AOK an ihre geschlossenen Veträge mit den Taxiunternehmen hält, konnte ich mir nun ohne Probleme ein ortsansässiges Vertragsunternehmen meiner Wahl aussuchen, welches ich in der Vergangenheit auch schon privat zu anderen Zwecken genutzt habe.
Die Fahrer kennen mich schon, sind freundlich, kommen pünktlich und fahren vorsichtig. Dies Fahrzeuge sind gepflegt und noch ziemlich neu.

Nie mehr Barmer GEK.

Czauderna
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Re: Barmer GEK als Krebspatient Finger weg davon

Beitrag von Czauderna » 29.08.2010, 18:37

Micha30 hat geschrieben:Ich bin Krebspartient.

Meine Erfahrungen beziehen sich auf Taxifahrten zur RadioChemotherapie:

Ich habe persönlich erfahren müssen, was es heißt, von der Barmer GEK ins Internet gesetzt zu werden und an das wenigstbietende Taxiunternehmen 'versteigert' zu werden.

Das erste Taxiunternehmen kam erst gar nicht zum vereibarten Abholtermin.
Nachdem ich meine erste Bestrahlung damit schon verpasst hatte, bekam ich von der Krankenkasse (nachdem ich direkt protestiert hatte) das nächstbilligste Unternehmen geschickt.

Das ging 2 mal gut.

Dann hatten wir etwas Schnee (und das kleine Unternehmen jede Menge zu tun).
Außerdem kam dieses aus 40 km Entfernung.

Da kam man mal eben 20 Minuten zu spät und am Steuer saß die Oma des Unternehmers (75 Jahre alt), da das andere Personal im Einsatz war.
Es war eine abenteuerlich Fahrt in einem (ich vermute Privatwagen der Familie). Das Fahrzeug besaß keine Uhr, keinen Funk und keine sonstigen Erkennungsmerkmale eines Taxis oder Mietwagens.
Ich vermute, ich wurde so ohne Versicherungsschutz für Insassen befördert.
Ich habe dann kurzen Prozess gemacht und eine seriöses
Taxiunternehmen vor Ort gewählt, dass über der
VdaEK (dem die Barmer GEK angehört) Verträge hat.

Trotzdem verlangte die Barmer GEK nun von mir, die Differenz zum Billigst-Unternehmen selbst zu tragen.

Dies Zusatzprobleme haben mich zusätzlich zu meiner Krebserkrankung belastet, und ich kann nur jedem aus ehrlichem Herzen wünschen, sich zu überlegen, ob er in der Barmer GEK bleibt um sich solchen Strapazen auszusetzen.
Die Barmer GEK ist vertragsbrüchig unter unterläuft die eigenen Verträge, die mit bewährten Taxiunternehmen über den Dachverband VdeK abgeschlossen worden sind.

Ich möchte jedem Barmer GEK-Mitglied raten, jetzt schon zu überlegen, was passiert, wenn es selbst Krebs-Patient wird und auf ein seriöses Taxiunternehmen des Vetrauens angwiesen ist.

Das passiert schneller, als man denkt.

Ich bin nun AOK-Patient.
Da sich die AOK an ihre geschlossenen Veträge mit den Taxiunternehmen hält, konnte ich mir nun ohne Probleme ein ortsansässiges Vertragsunternehmen meiner Wahl aussuchen, welches ich in der Vergangenheit auch schon privat zu anderen Zwecken genutzt habe.
Die Fahrer kennen mich schon, sind freundlich, kommen pünktlich und fahren vorsichtig. Dies Fahrzeuge sind gepflegt und noch ziemlich neu.

Nie mehr Barmer GEK.
Hallo,eigentlich sollte ich mich über einen solchen Beitrag freuen, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los dass dieser Beitrag nicht von einem
ehemaligen AOK-Mitglied und jetzigem BEK-Mitglied geschrieben wurde -
wie geht es dem Rest der Experten hier ??
Gruss
Czauderna

Fussballer
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Beitrag von Fussballer » 30.08.2010, 11:33

du meinst von einem ehemaligen Barmer und jetzt AOK-Mitglied, oder?

woran machst du fest, dass der Beitrag seinem eigenem 'Geschäftsinteresse' dienen könnte?

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 30.08.2010, 15:47

Der Verdacht, dass es sich bei Micha30 um einen unzufriedenen Taxifahrer handelt, kam ja schon nach seinem ersten Beitrag auf. Mich persönlich macht stutzig, wie er immer wieder auf die Verträge mit dem Vdek verweist, das ist mir zu viel Insiderwissen für ein "normales" Mitglied. Mir kommt er da eher wie ein kleines trotziges Kind vor, das auf diesem Vertrag besteht und nicht bereit ist, an der Ausschreibung teilzunehmen. Und diese abenteuerliche Story mit der Oma, sorry, wer sich mal die Ausschreibungsunterlagen der Barmer GEK angesehen hat, weiß, worauf die bestehen. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass ein Taxiunternehmen diese Geschäftsbeziehung auf's Spiel setzt - da würde m. E. eher ein anderer Termin von der Oma übernommen.

Wenn ich jedoch davon ausgehe, dass dieser Beitrag der Wahrheit entspricht, so ist das natürlich ein Fall von ganz schlechtem Fahrkostenmanagement. Wenn es bei ersten Mal schiefgegangen ist, muss ich beim zweiten Mal auf Nummer sicher gehen und ein Taxiunternehmen beautragen, von dem ich sicher bin, dass alles klappt. Denn dass die Kritik in einem solchen Fall auf die Krankenkasse zurückfällt, müsste dieser klar sein.

Generell kann man zu solchen Ausschreibungen positiv oder negativ stehen. Die meisten verlangen, dass gespart werden soll. Wird dann gespart und es trifft einen selbst (entweder als Taxifahrer oder Versicherten), dann sieht die Welt plötzlich anders aus und man selbst möchte das Taxiunternehmen wählen und ...die anderen sollen natürlich sparen.

Micha, wie sah es eigentlich bei der Barmer GEK mit der Eigenbeteiligung aus und wie ist es bei der AOK?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 30.08.2010, 18:49

Fussballer hat geschrieben:du meinst von einem ehemaligen Barmer und jetzt AOK-Mitglied, oder?

woran machst du fest, dass der Beitrag seinem eigenem 'Geschäftsinteresse' dienen könnte?
Hallo,
ja natürlich umgekehrt ist richtig.
was mich daran etwas irritiert ist die Tatsache dass er sich so gut auskennt und offenbar während der Erkrankung die Kasse gewechselt hat und das nur wegen dieser Taxi-Sache ??
Ich weiss nicht, klingt alles etwas konstruiert - ich kann mich da irren, ist aber eher unwahrscheinlich und zu seinem "Geschäftsinteresse" habe ich nix geschrieben.
Gruss
Czauderna

Fussballer
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Beitrag von Fussballer » 30.08.2010, 20:01

stimmt, Geschäftsinteresse habe ich jetzt mal unterstellt, da er als nicht-Krankenkassenmitarbeiter oder nicht-Taxi-Fahrer wenig davon hätte, die Barmer in ein schlechtes Licht zu rücken...

Targot
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Fake

Beitrag von Targot » 31.08.2010, 14:56

Hallo zusammen,

ich bin fest davon überzeugt, das es sich um ein Fake handelt.

Ein anderer (oder gleicher) Nutzer hat hier im Forum unter dem Nick "armin" folgendes geschrieben:
Verfasst am: So Jan 24, 2010 5:41 pm Titel: Special leistungen bei der Barmer

--------------------------------------------------------------------------------

Die Barmer versteigert im Internet Krankenfahrten. Wenn man zum Beispiel Krebs hat und zur Strahlentherapie fahren muß, bekommt man ein Taxi bezahlt, das die Barmer ausgesucht hat - der billigste Bieter aus dem Netz wird genommen. Die Patienten sind teilweise todkrank, in gewisser Weise behindert, bestimmt aber seelisch gerupft; und dann kommt ein etwas älteres Auto mit einem besonderen Geruch und einem Fahrer, der an sonnige Zeiten am Mittelmeer erinnert. Das ist eine Specialleistung, denn wenn der Patient sich ein für ihn passenderes Taxi sucht, muß er die Differenz zum Billiganbieter aus dem Netz selber bezahlen.
A.
Liebe Grüße Targot

yerry
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Beitrag von yerry » 31.08.2010, 20:18

Klar ist es ärgerlich, wenn man einen Termin verpasst, aber das kann doch jedem mal passieren. Dafür gleich die BEK-GEK in Verantwortung zu nehmen finde ich nicht gerade passend. Schließlich liegt es doch am Taxiunternehmen und nicht an der Krankenkasse.

RevengeofPKV
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Beitrag von RevengeofPKV » 01.09.2010, 07:25

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:Der Verdacht, dass es sich bei Micha30 um einen unzufriedenen Taxifahrer handelt, kam ja schon nach seinem ersten Beitrag auf. Mich persönlich macht stutzig, wie er immer wieder auf die Verträge mit dem Vdek verweist, das ist mir zu viel Insiderwissen für ein "normales" Mitglied.
Das kommt mir auch so vor. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ein "normales" Kassenmitglied den vdek und seine Funktion als Verband, der für seine Mitgliedskassen auch Verträge mit Leistungserbringern schließt, so genau kennt.

Was die grundlegende Thematik mit der Qualität der Krankenfahrten betrifft, sollte man berücksichtigen, dass die Fahrkosten in der Vergangenheit immer stärker aus dem Leistungskatalog der GKV heraus genommen wurden. Die Tendenz geht nun einmal dahin, dieses Thema der "Eigenverantwortung" der Menschen zu überantworten, d.h. zu privatisieren. Da kann man jetzt dazu stehen, wie man will, es muss nun mal an der einen oder anderen Stelle gespart werden, will man das Gesamtsystem irgendwie retten (was meiner Meinung nach nicht mehr gehen wird).

Micha30
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Mutmaßungen

Beitrag von Micha30 » 01.09.2010, 19:51

Ich wundere mich echt über diese Mutmaßungen hier:
Da wird unterstellt, ich sei der gleiche Autor, wie derjenige, der über die gleiche Thematik im Januar 2010 geschrieben hat.
Dann müsste ich allerdings Prophet sein, da meine Krebserkrankung erst im März d. J. festgestellt wurde.

Der nächste Schreiber verwechselt kurzerhand alles, wenn er schreibt, dass es sich bei mir wohl um einen unzufriedenen (ehemaligen) AOK-Patienten handelt, der jetzt in der BARMER GEK ist.

Das Gegenteil ist der Fall.
Ich war in der BARMER GEK, die diese menschenunwürdigen Internet-Ausschreibungen vornimmt und bin jetzt AOK-Mitglied und habe keinerlei Probleme mehr.
Was die Frage nach den Zuzahlungen angeht, so sollte ich bei der BARMER GEK für die Nutzung meines Wunsch-Taxiunternehmens meines Vertrauens(welches Vertragspartner des VdEK ist) an die knapp 40,00 Euro pro Hin- und Rückfahrt zuzahlen.
Für künftige Fälle (was ich nicht hoffen will) brauche ich bei der AOK gar nichts zuzuzahlen, weil ich bereits aufgrund der bislang aufgelaufenen Kosten im Rahmen der 1%-Regelung von Zuzahlungen befreit bin und die AOK sich an die mit den Taxiverbänden abgeschlossenen Veträge hält.

Die Vermutung, ich sein ein frustierter Taxifahrer nur weil ich das 'Fachwissen' besitze, dass die Barmer GEK dem VDeK angehört, ist die Spitze der Fehl-Mutmaßungen.

Allerdings habe ich mich im Rahmen meines Widerspruches gegen die Kostenbeteiligung zusammen mit meinem Anwalt schlau gemacht, der ganz eindeutig festegestellt hat, dass die Barmer GEK die vom eigenen Dachverband (VdEK) geschlossen Verträge einseitig bricht und unterläuft. Der Vertragstext ist übrigens für jedermann einsehbar im Internet veröffentlicht.
Sehr wahrscheinlich werde ich mich noch mehr zum 'Fachmann' entwickeln und wohlmöglich mit noch mehr 'Insiderwissen' um mich werfen, wenn es im Rahmen einer möglichen Gerichtsverhandlung beim Sozialgericht zur weiteren Erörterung von Details kommt.

Ich werde aber trotzdem keinem den Gefallen tun und mich zum Taxifahrer umschulen lassen.
Dazu machen mir andere Dinge viel zu sehr Spaß.

GerneKrankenVersichert
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Re: Mutmaßungen

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 02.09.2010, 08:19

Micha30 hat geschrieben: Was die Frage nach den Zuzahlungen angeht, so sollte ich bei der BARMER GEK für die Nutzung meines Wunsch-Taxiunternehmens meines Vertrauens(welches Vertragspartner des VdEK ist) an die knapp 40,00 Euro pro Hin- und Rückfahrt zuzahlen.
Wow. Das ist aber einiges. Wieviele km musstest du denn zurücklegen?
Micha30 hat geschrieben: Für künftige Fälle (was ich nicht hoffen will) brauche ich bei der AOK gar nichts zuzuzahlen, weil ich bereits aufgrund der bislang aufgelaufenen Kosten im Rahmen der 1%-Regelung von Zuzahlungen befreit bin und die AOK sich an die mit den Taxiverbänden abgeschlossenen Veträge hält.
Nächstes Jahr könnte es dann jedoch anders aussehen. Soweit ich weiß, muss bei der AOK für jede Fahrt zugezahlt werden, die Ersatzkassen sehen eine Behandlungszyklus als Serienfahrt an, was zur Folge hat, dass nur für die erste und letzte Fahrt eine gesetzliche Zuzahlung erforderlich ist.
Micha30 hat geschrieben: Allerdings habe ich mich im Rahmen meines Widerspruches gegen die Kostenbeteiligung zusammen mit meinem Anwalt schlau gemacht, der ganz eindeutig festegestellt hat, dass die Barmer GEK die vom eigenen Dachverband (VdEK) geschlossen Verträge einseitig bricht und unterläuft. Der Vertragstext ist übrigens für jedermann einsehbar im Internet veröffentlicht.
Sehr wahrscheinlich werde ich mich noch mehr zum 'Fachmann' entwickeln und wohlmöglich mit noch mehr 'Insiderwissen' um mich werfen, wenn es im Rahmen einer möglichen Gerichtsverhandlung beim Sozialgericht zur weiteren Erörterung von Details kommt.
Haben dein Anwalt und du auch folgenden Beschluss berücksichtigt? http://www.justiz.nrw.de/ses/nrwesearch.php - unter Aktenzeichen L 5 KR 253/10 B eingeben

Zitat:

Soweit die AS die Internetausschreibungen der AG aufgrund allgemeiner, nicht speziell vergaberechtlicher Vorschriften für unzulässig halten sollte, ist eine Anspruchsgrundlage für den geltend gemachten Unterlassungsanspruch nicht ersichtlich. Insbesondere kommt eine Verletzung von Art. 12 Abs. 1 GG kaum in Betracht. Die AG nutzt lediglich das Medium Internet, um mit dem preisgünstigsten Anbieter Verträge über Krankenfahrten abzuschließen. Art. 12 GG schützt die AS jedoch nicht darin, dass Krankenfahrten im Bereich des Kreises C - auch von anderen Unternehmern als Taxiunternehmern - ausschließlich zu den in der Taxitarifordnung oder vergleichbaren Regelwerken festgesetzten Entgelten durchgeführt werden. Das würde zugleich bedeuten, dass den übrigen Unternehmern die Abgabe kostengünstigerer Gebote und damit die Erlangung von Aufträgen im Bereich der Krankenfahrten verwehrt würde. In der Konsequenz liefe dies faktisch auf ein Preismonopol zugunsten der Taxiunternehmer hinaus. Dass der Gesetzgeber derartige Folgen nicht vorgesehen hat, ergibt sich auch aus § 133 Abs. 1 Satz 5, Abs. 3 SGB V, wonach sich Preisvereinbarungen an den möglichst preisgünstigsten Versorgungsmöglichkeiten auszurichten haben. Die Sicherung der finanziellen Stabilität und damit der Funktionsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung ist jedoch ein (überragender) Gemeinwohlbelang von hinreichendem Gewicht, der Regelungen und Einschränkungen der Berufsausübung rechtfertgt (vgl. nur BVerfG, Beschluss v. 20.03.2001 - 1 BvR 491/96, NJW 2001, 1779 m.w.N.).

Es mag ja Zufall sein, aber ein Geschmäckle bleibt dennoch, wenn nach diesem Beschluss nun plötzlich im Forum wieder Stimmung gemacht wird.

Micha30
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Gerichtsentscheidung nicht bezogen auf Barmer GEKVersicherte

Beitrag von Micha30 » 02.09.2010, 13:44

Diese Entscheidung eine deutschen Gerichtes ist bekannt und bezieht sich meinen Informationen nach auf die Klage eines Taxiunternehmers und nicht eines Barmer GEk-Mitgliedes.
Meine Situation stellt sich daher anders dar:

Ich bin (oder war) Versicherter der Barmer GEK und bis jetzt hat noch kein betroffenes Mitglied gegen diese Internet-Ausschreibe-Praxis geklagt.

Bei Abschluss meines Versicherungsvertrages mit der damaligen Barmer Ersatzkasse wurde mir zugesagt, dass ich mich für eventuelle Fahrten an ein Taxiunternehmen meiner Wahl und meines Vertrauens wenden kann, soweit dieses Vertragspartner des VdEKs (und damit der Barmer) ist.
Eine Änderung dieser Vertragesbedingungen wurde mir nie mitgeteilt und diese sind ja auch offensichtlich nicht erfolgt, da die VdEK ja immer noch gültige Verträge für die Mitglieder-Ersatzkassen abschließt.

Als ich dem zuständigen Barmer GEK-Mitarbeiter mitteilte, dass ich ja nur mein Recht wahrnehmen und ein Vertragsunternehmen in Anspruch nehme wolle, meinte er, er hoffe, dass es nicht mehr lange dauert und auch die Verträge mit Ärzten durch Internetausschreibungen ersetzt würden.
Dann habe man nur noch Anspruch auf den billigsten Arzt und nicht mehr auf einen Vertragsarzt des Vertrauens.

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Re: Gerichtsentscheidung nicht bezogen auf Barmer GEKVersich

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 02.09.2010, 18:52

Micha30 hat geschrieben: Bei Abschluss meines Versicherungsvertrages mit der damaligen Barmer Ersatzkasse wurde mir zugesagt, dass ich mich für eventuelle Fahrten an ein Taxiunternehmen meiner Wahl und meines Vertrauens wenden kann, soweit dieses Vertragspartner des VdEKs (und damit der Barmer) ist.
Eine Änderung dieser Vertragesbedingungen wurde mir nie mitgeteilt und diese sind ja auch offensichtlich nicht erfolgt, da die VdEK ja immer noch gültige Verträge für die Mitglieder-Ersatzkassen abschließt.
Tschuldige, aber das ist Quatsch. Du hast immer nur einen Leistungsanspruch auf die gesetzlich vorgesehenen Leistungen. Wenn der Gesetzgeber die Fahrkosten komplett aus dem Leistungskatalog streicht, ist es vollkommen unerheblich, dass es diese bei Vertragsabschluss noch gab. Und rechtlich wurde das Vorgehen nicht beanstandet. Ganz im Gegenteil, es wurde explizit darauf hingewiesen, dass dieses Preismonopol bei Taxifahrten nicht gewünscht ist und das Vorgehen der Krankenkasse durch den § 133 Abs. 1 Satz 5 und Abs. 3 SGB V gedeckt ist.

§ 133 Versorgung mit Krankentransportleistungen
(1) Soweit die Entgelte für die Inanspruchnahme von Leistungen des Rettungsdienstes und anderer Krankentransporte nicht durch landesrechtliche oder kommunalrechtliche Bestimmungen festgelegt werden, schließen die Krankenkassen oder ihre Landesverbände Verträge über die Vergütung dieser Leistungen unter Beachtung des § 71 Abs. 1 bis 3 mit dafür geeigneten Einrichtungen oder Unternehmen. Kommt eine Vereinbarung nach Satz 1 nicht zu Stande und sieht das Landesrecht für diesen Fall eine Festlegung der Vergütungen vor, ist auch bei dieser Festlegung § 71 Abs. 1 bis 3 zu beachten. Sie haben dabei die Sicherstellung der flächendeckenden rettungsdienstlichen Versorgung und die Empfehlungen der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen zu berücksichtigen. Die vereinbarten Preise sind Höchstpreise. Die Preisvereinbarungen haben sich an möglichst preisgünstigen Versorgungsmöglichkeiten auszurichten.

(3) Absatz 1 gilt auch für Leistungen des Rettungsdienstes und andere Krankentransporte im Rahmen des Personenbeförderungsgesetzes.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 02.09.2010, 19:06

Hallo,
also ist unser Fragesteller bzw. Problemschilderer doch während seiner Erkrankung von der BEK zu einer anderen Kasse gewechsetl.
Wenn ich ihn auch richtig gelesen habe, dann hat er bereits bei Beantragung seiner BEK-Mitgliedschaft explizit nach der Taxi-Nutzung gefragt ??
Das erlebt man auch selten, und dass er ausschliesslich wegen dieser Taxi-geschichte wöhrend einer laufenden Erkrankung die Kasse gewechselt hat, das ist auch schon bemerkenswert.
Das eigentliche Problem, wenn es denn überhaupt eines ist, das scheint tatsächlich die Frage zu sein ob es für alle Beteiligten von Vorteil ist, auf Dauer gesehen, wenn Taxi-Fahrten durch die Krankenkasse im Internet sozusagen versteigert werden.
Ich hatte gerade in dieser Woche einen Fall, der inhaltlich vielleicht dazu passt.
Eine Patienten, die seit einigen Monaten zur Strahlentherapeie gefahren wird, bisher immer alleine, musste nun diese Woche einen Umweg von ca. 45 Minunten pro einfache Fahrt in Kauf nehmen weil der Taxi-Fahrer noch eine andere Patientin abholen und heimbringen musste - und daher musste unsere Versicherte auch noch in der Behandlungsstätte 30 Minunten warten bis die andere Patientin mit ihrer Behandlung fertig war - organisiert hatte das anscheinend der Taxi-Fahrer (aus Kostengründen, wie er sagte).
Die andere Patientin war übrigens nicht bei uns versichert.
Ich gehe mal davon aus dass die Rechnungslegung korrekt sein wird, aber was ist mit der Zumutbarkeit für die Patienten - womit wirt so einigermassen wieder beim Thema wären.
Gruss
Czauderna

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 02.09.2010, 19:56

Czauderna hat geschrieben: Ich hatte gerade in dieser Woche einen Fall, der inhaltlich vielleicht dazu passt.
Eine Patienten, die seit einigen Monaten zur Strahlentherapeie gefahren wird, bisher immer alleine, musste nun diese Woche einen Umweg von ca. 45 Minunten pro einfache Fahrt in Kauf nehmen weil der Taxi-Fahrer noch eine andere Patientin abholen und heimbringen musste - und daher musste unsere Versicherte auch noch in der Behandlungsstätte 30 Minunten warten bis die andere Patientin mit ihrer Behandlung fertig war - organisiert hatte das anscheinend der Taxi-Fahrer (aus Kostengründen, wie er sagte).
Die andere Patientin war übrigens nicht bei uns versichert.
Ich gehe mal davon aus dass die Rechnungslegung korrekt sein wird, aber was ist mit der Zumutbarkeit für die Patienten - womit wirt so einigermassen wieder beim Thema wären.
Gruss
Czauderna
Das halte ich für einen Krebspatienten nun nicht mehr für zumutbar. War die andere Fahrt eine versteigerte Fahrt? Dann würde ich zusätzlich zu der Kontaktaufnahme mit dem Taxifahrer noch mit der anderen Krankenkasse Kontakt aufnehmen.

Werden denn auch solche Sammeltransporte von einzelnen Krankenkassen organisiert? Das wäre mir jetzt ganz neu.

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