Genehmigung Hanf-Zimmerpflanze

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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indiaberty
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Genehmigung Hanf-Zimmerpflanze

Beitrag von indiaberty » 25.05.2016, 18:50

Wegen meiner extremen spastik nach OP Gehirntumor, wurde mir Sativex und Botox von der GKV genehmigt.
Mein Hausarzt, der mir im letzten Jahr Sativex verschrieben hatte und auch begründete, hat aus Altersgründen seine Praxis aufgegeben.
Mein neuer Hausarzt weigert sich Sativex weiter zu verordnen, ebenso Darmstädter Ärzte die ich angesprochen habe.
Als alternative möchte ich 1 Hanfpflanze bei mir in der Wohnung halten.
Welche Dokumente benötige ich, um eine Genehmigung zu bekommen.
Ärztliche Dokumente mit Begründung vom früheren Hausarzt liegen vor.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 25.05.2016, 21:55

Da solltest Du Dich lieber bei der Polizei erkundigen.

Die Kassen haben keinen Einfluss auf eine strafrechtliche Verfolgung

vlac
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Beitrag von vlac » 26.05.2016, 16:27

Hallo,

vorweg: Sativex ist ein Medikament auf Cannabis-Basis, bei dem der Wirkstoff unter kontrollierten Bedingungen erzeugt und verarbeitet wird. Daher kann man auch zuverlässig sagen, wie das Mittel wirkt, welche Nebenwirkungen es hat, und wie es sich im Körper zusammen mit anderen Medikamenten verhält.

Daneben gibt es mittlerweile eine Reihe von Patienten, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Genehmigung erhalten haben, in einer Apotheke Cannabis zur medizinisch begleiteten Selbsttherapie zu erwerben. Die Bedingungen dafür sind streng, die Preise hoch.

Viele der Betroffenen möchten Cannabis deshalb selbst anbauen. Dies ist aber in Deutschland derzeit noch nicht umfassend möglich. Zwar wurde im April einem Betroffenen vom Bundesverwaltungsgericht das Recht zugesprochen Cannabis für den medizinischen Eigenbedarf anzubauen, doch von den mehr als 100 Personen, die nach dem Urteil einen entsprechenden Antrag gestellt haben, wurde bis zum Zeitpunkt dieses Post dies keinem Einzigen genehmigt.

Die Risiken des Eigenanbaus sind vergleichsweise hoch: Es besteht die Gefahr, dass das Produkt nicht die benötigte Quailität hat, oder überdosiert wird.

So oder so ist es aber auch so: Die Bestätigung eines Arztes im Ruhestand wird nicht ausreichen, schon allein weil bei der medizinischen Anwendung von Cannabis eine andauernde, engmaschige ärztliche Begleitung für die Genehmigung zwingend erforderlich ist.

Du wirst also einen praktizierenden Arzt finden müssen, der dazu bereit ist, den Antragsprozess zu unterstützen, die Behandlung zu begleiten, und dann müsstest Du darauf warten, dass das Bfarm anfängt, solche Anträge zu genehmigen. Und nicht zuletzt besteht dann die Möglichkeit, dass Deine Indikation nicht genehmigungsfähig ist.

PeachLi
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Beitrag von PeachLi » 26.05.2016, 18:35

vorweg: Sativex ist ein Medikament auf Cannabis-Basis, bei dem der Wirkstoff unter kontrollierten Bedingungen erzeugt und verarbeitet wird. Daher kann man auch zuverlässig sagen, wie das Mittel wirkt, welche Nebenwirkungen es hat, und wie es sich im Körper zusammen mit anderen Medikamenten verhält.
Sativex ist erst einmal ein teures Medikament (circa 700 Euro/ Packung). Wer es schafft sich das Zeug ohne Würgereiz auf die Zunge zu sprühen darf sich glücklich schätzen. Außerdem Variieren die Wirkungen von Sativex auch. Bei manchen Patienten steigt die THC Plasmakonzentration an, während diese bei anderen sinkt. Also kann man nicht pauschal sagen, dass Sativex unbedingt gezielter angewendet werden kann.

Was natürlich korrekt ist, ist das die Aufnahme über die Zunge die Plasmakonzentration und damit auch die Psychoaktivität des THC verringert.

Es gibt aber auch spezielle Cannabis Sorten die speziell für den medizinischen gebraucht gezüchtet wurde. Eine einhält beispielsweise weniger als 1% THC, wohingegen der Cannabidol Anteil bei über 10 % liegt (normal ist es umgekehrt). Wenn das man Cannabis in einem Vaporizer verdampft, ergibt dies eine sehr gesunde, gut dosierbare und äußerst günstige Alternative zum Sativex. Extrahiert man das Öl aus der Pflanze, kann der Wirkstoff auch gut dosiert werden. Mal davon abgesehen kann sich ein Patient auch einen Sprühstoß mehr oder weniger versetzen, da die Dosierung in diesem Fall sehr individuell ausfallen wird.
Die Risiken des Eigenanbaus sind vergleichsweise hoch: Es besteht die Gefahr, dass das Produkt nicht die benötigte Quailität hat, oder überdosiert wird.
Wenn man die Pflanze selbst anbaut, wird sie vermutlich kein Blei enthalten, keine Streckstoffe und der weiteren. Evt. wird die Pflanze wenig THC enthalten. Ich sehe da aber keinerlei "Gefahr".
In wie fern wäre eine Überdosierung gefährlich? Zum einen kann eine Überdosierung nicht "Gefährlich" werden, da man davon nicht sterben kann. Zum anderen denke ich, dass der schnelle Wirkeintritt beim Verdampfen eine Dosierung verbessert. Und je Potenter der Wirkstoff ist, desto besser! Denn je mehr Wirkstoff enthalten ist, desto weniger muss inhaliert werden!

indiaberty
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Beitrag von indiaberty » 07.01.2017, 14:48

Bin jetzt im Pflegeheim
Sativex wurde vom dort behandelnden Arzt genehmigt.
Habe wieder ein Medikament das die unerträglichen Schmerzen extrem reduziert.
es ist traurig, das man so um ein wirkugsvolles medikament kämpfen muß.

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