unterschiedliche Behandlungen bei gesetzlichen Krankenkassen

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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krauskopf

unterschiedliche Behandlungen bei gesetzlichen Krankenkassen

Beitrag von krauskopf » 02.05.2006, 09:29

gibt es sie wirklich, die unterschiedlichen Behandlungen bei Ärzten und Krankenhäusern, wenn man nicht in einer der großen Krankenkassen ist und zum Beispiel in eine Krankenkasse geht, wo der Beitragssatz niedriger ist?
Krauskopf

PapaKojote

Beitrag von PapaKojote » 03.05.2006, 14:58

Stimmt net ganz,

auch wenn andere es immer behaupten. Bezahlt wir bei allen Kassen gleich.

Es gibt aber die obligatorischen 5% Abweichung bei den gesetzlichen.
D.H. manche bieten eben Zusatzleistungen an z.B. Zuschuß bei ambulanten Kuren, Haushaltshilfen, Vorsorgeuntersuchungen, etc.

Es kommt im Ernstfall nicht darauf an wo Du versichert bist, sondern, dass Du versichert bist.

Gruß
Marcus

Gast

unterschiedliche Honorarsätze in Arztpraxen

Beitrag von Gast » 08.05.2006, 12:22

So sollte es sein. Leider kenne ich auch Arztpraxen, bei denen von vornherein die Termine langfristig oder kurzfristig vergeben werden in Abhängigkeit davon, in welcher Kasse man versichert ist. Die Kassen zahlen nämlich unterschiedliche Honorarsätze an die Ärzte. Da gibt es durchaus Ärzte, die darauf schauen, wo man versichert ist.

Papa Kojote

Beitrag von Papa Kojote » 11.05.2006, 16:16

Würde sagen doofer Arzt :-)

nersd
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unterschiedliche Honorarsätze in Arztpraxen

Beitrag von nersd » 13.06.2006, 12:12

Richtig, die Honorare der Ärzte handelt jede Krankenkasse individuell aus. Doch sollte und darf der Arzt keinen Unterschied bei der Behandlung machen.
Andere Erfahrungen sind seltene Einzelfälle.

Andy

unterschiedliche Honorarsätze in Arztpraxen

Beitrag von Andy » 14.06.2006, 10:21

"Andere Erfahrungen sind seltene Einzelfälle."
Des sehe ich nicht so. Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr zunimmt, dass die Ärtze Unterschiede machen, abhängig davon, wieviel sie für den Patienten bekommen. Und selbst, wenn es nur Einzelfälle sind, sollte man doch irgendwie die Möglichkeit haben, die anzuschwärzen? Sonst werden aus den Einzelfällen schnell die Allgemeinheit! Ich kenne einen Arzt, bei dem hängt ein Schild am Empfang, wo draufsteht, welche Krankenkassen für den Arzt gute und welche schlechte Kassen sind. Als erstes muss man dann sagen, in welcher Krankenkasse man versichert ist. Dann wird der Termin vergeben. Privatpatienten bekommen sofort einen Termin, Partienten der "guten" Kassen in 2-3 Monaten und Patienten in den "schlechten" Kassen in einem dreiviertel Jahr. Das ist kein Witz, sondern grausame Realität in Deutschland.

nersd
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Kassenärztliche Vereinigung

Beitrag von nersd » 14.06.2006, 13:38

Solche Ärzte kann man anschwärzen, z.B. bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Das ist echt der Hammer & habe ich so noch nicht gehört........ :shock:

nersd
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Kassenärztliche Vereinigung

Beitrag von nersd » 19.06.2006, 14:52

So, habe mich jetzt nochmal ganz genau informiert.

Jeder Arzt bekommt exakt die gleiche Vergütung für einen Patienten, egal wo der versichert ist!

Unterschiedlich sind lediglich die Kopfpauschalen, welche von jeder Krankenkasse mit den kassenärztlichen Vereinigungen ausgehandelt werden. Diese werden jedoch nicht willkürlich ausgehandelt. Die Kopfpauschale wird nur für Mitglieder bezahlt, da die verschiedenen Krankenkassen aber z.B. einen (teilweise deutlich) unterschiedlichen Anteil familienversicherter Angehöriger haben, ist bei diesen Krankenkassen die Kopfpauschale höher (logisch oder?), weil der Arzt ja sonst viele Patienten dieser Krankenkassen quasi komplett gratis behandeln müßte. Dafür erfolgt ein Ausgleich über den Risikostrukturausgleich, aus dem man für den hohen Anteil Familienversicherter Geld bekommt.

Es ist also ein absolut unbegründeter Irrglaube bei Patienten und auch bei Ärzten, daß sie für ihre Patienten unterschiedliche Vergütungen bekommen. Die kassenärztlichen Vereinigungen schütten an den Arzt exakt die gleiche Menge Geld für jeden abgerechneten Punkt aus.....

nersd
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Kassenärztliche Vereinigung

Beitrag von nersd » 19.06.2006, 14:53

@Andy, das solltest du mal deinem speziellen Arzt erzählen, der wird sicher "etwas" in Erklärungsnöte geraten :mrgreen:

Gast

Link zur Ärztezeitung

Beitrag von Gast » 22.06.2006, 11:47

nichts desto trotz ...bescherren solche krankenkassen der kv millionen verluste....siehe http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/0 ... system_uns

gruß andreas

nersd
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Link zur Ärztezeitung

Beitrag von nersd » 22.06.2006, 13:50

Na da bin ich aber froh, daß das "Ärzte"blatt ein unabhängiges und sehr gut informiertes Medium ist :mrgreen:
Zudem stimmte die KV doch der Kopfpauschale zu, oder? :roll: Lustig finde ich die Schlußbemerkung, aus der eindeutig hervorgeht, daß die IKK Südwest garnix für die Kopfpauschalen kann, aber wer liest schon bis zum Schluß..........
So weiß man wenigstens wo die falschen Informationen und die Unwissenheit vieler Ärzte herkommen :wink:

naomi

unterschiedliche Behandlung

Beitrag von naomi » 29.06.2006, 17:59

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zwischenzeitlich viele Ärzte gibt, die unterscheiden, bei welcher Kasse d. Patient versichert. ist. Sie bekommen zwar von der KV die gleiche Vergütung, die ist jedoch dadurch geringer, da die sogen. Billigkassen eine wesentlich geringere Kopfpauschale an die KV zahlen. Wenn weniger im "Topf" ist, kann logischerweise auch weniger verteilt werden.
Patienten bekommen es teilweise zu spüren; müssen z.B. länger auf einen Termin oder eine amb. OP warten.

MisterX_de
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Beitrag von MisterX_de » 01.03.2007, 00:36

Sind ja auch nett die einträge..... :twisted:

Ein befreundeter Zahnarzt hat mir das mal so erklärt:

Bei ihm sein das anders als bei normalen ärzten. Er kriege für ersatzkassen patienten deutlich mehr und die budgets für bkk oder ähnliches seien oftmals zu früh aufgebraucht.

also hat er unterschiedliche karteifarben und die mit den ersatzkassen kommen eher dran, da er effektiv mehr geld zur verfügung hat.

Er hat mir das so erklärt, dass diese budgets vor urzeiten verhandelt wurden und natürlich für die gesamtsumme der versicherten vereinbart wurden.

nur hatten die bkk zu dem zeitpunkt viel weniger versicherte. die versichertenzahlen sind drastisch nach oben gestiegen, die vergütungen aber gleich geblieben. also weniger geld insgesamt.

und neue vertragsverhandlungen müssen von beiden seiten vereinbart werden. die werden ja nicht freiwillig mehr bezahlen :?: :!: :?:

aber zugegeben hab ich das auch nicht richtig verstanden. schlimmer als steuerrecht oder :lol:

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