Enteignung durch Krankenversicherungspflicht zulässig?

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Paule
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Beitrag von Paule » 11.03.2011, 18:50

Solidar hat geschrieben:Im übrigen redet hier niemand darüber, dass zahlreiche junge Leute lediglich durch hohe Kassenbeiträge an einem Schritt in die Selbständigkeit und Eigenverantwortung gehindert werden und schon deshalb ein Fall für Hartz IV werden.
Und durch zu hohe Mieten, Benzinpreise, Kosten für Alterssicherung undundund...

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 11.03.2011, 18:55

Solidar hat geschrieben:Über sich, ihren Körper, Arztbesuche und Anwendungen frei entscheiden zu können (...)
Da scheint die Werbung der Privaten Krankenversicherer auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Sicherlich, die PKV hat ihre Vorteile. Aber nur für denjenigen, der sich einen "guten" Vertrag leisten kann und nicht nur Konsument von Gesundheitsleistungen ist, sondern im ursprünglichen Sinne Vertragspartner der Dienstleister im Gesundheitswesen.

Unbedarfte PKV-Versicherte geraten zwangsläufig mit ihrer Versicherung aneinander. Entweder, weil sie die Vertragsinhalte nicht genau kennen oder weil sie nach dem Motto "Die zahlen doch eh alles" zu Arzt & Co. gehen - und dort dann auch gerne mal "alles" angeboten bekommen. (bewusste Übertreibung!)

Aber was soll ich groß reden, mach' Deine eigenen Erfahrungen: Lass' Dir von einem PKV-Unternehmen ein Angebot zum Preis der Mindesteinstufung GKV (!) machen und steig' intensiv in die Vertragsinhalte ein! Und frag' bei der Gelegenheit mal nach den Altersrückstellungen...

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 11.03.2011, 20:42

Hallo Solidar,
ich habe in meinem sehr, sehr langen berufsleben schon etliche "Jungunternehmer" vor sitzen gehabt, die den Schriftt zur Selbständigkeit wagen wollten oder gewagt haben. Ein gewisses Risiko ist bei solchen Unternehmungen immer dabei, das gebe ich zu und wer nicht wagt, der nicht gewinnt, heisst es doch so richtig.
Aber ich immer und jedem, ob er es hören wollte oder nicht, gesagt - bei der Kalkulation, ob diese "Selbständigkeit" sich lohnen könnte muss immer das Geld für eine Krankenversicherung und für die Altersvoroge mit drinne sein - wer glaubt, das weglassen zu können wird Schiffbruch erleiden, wenn er nicht gerade "Millionen" in der Hinterhand hat. Und glaube mir, ich habe, genau aus diesen Gründen auch verhältnissmässig viele Menschen scheitern sehen in ihrer Selbständigkeit.
Von daher kann ich deine Amerkung dass Versicherte von der Selbständigkeit wegen der Krankenversicherung abgehalten werden nur unterstreichen - das hat aber nichts damit zu tun dass die Beiträge zu hoch sind (egal ob PKV oder GKV), nein, sondern dass diese Menschen einen gesunden Menschenverstand haben und die Risiken abschätzen können.
Gruss
Czauderna

Opfer des Sozialstaates
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Der klügere gibt Nach

Beitrag von Opfer des Sozialstaates » 13.03.2011, 20:05

Hab schon min in drei Anlaufen versucht an Forum Experten zu erklären, wie wenig die Gesetzliche Kranken Versicherung mit gesetzlich definierten Solidarität und sonstigen Bestimmungen aus SGB I zu tun hat.

Dass die GKV eine korrupte Geldbeschaffungsmaschine ist, wird doch keine zugeben, weil die Experten, hier in Forum, lediglich befohlene Gefolgsleute, ohne irgendwelche Selbsteinschätzungsvermögen, sind.

Aber wir schreiben immer noch hier, in einem demokratischen freien Forum, weil es kann sein, dass die Beiträge von Menschen gelesen werden, die noch nicht endgültig durch GKV ausgebeutet (richtig: ausgeraubt) sind und noch die Wahlfreiheit bzw. Trickfreiheit haben. Weil so, wie es 1001 legale Steuertricks gibt, gibt es auch 1001 legale GKV Tricks. Und die muss man rechtzeitig anwenden, ohne Rücksicht auf erzogen Grundehrlichkeit, weil am Ende geht es nur um das pure Überleben und da ziehen die grundehrliche bei gegebenen Gesetzgebung Zick-Zack den Kürzeren.

Opfer des Sozialstaates
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was konkretes

Beitrag von Opfer des Sozialstaates » 13.03.2011, 20:16

Liebe Experten,

wem der letzte Beitrag etwas zu abstrakt vor kam?
Was sagt Ihr dazu, meine Frau ist auch GKV versichert, natürlich zwangsläufig, weil wie Ihr kennt, bei gewissen Gegebenheiten, kann man als freies Mensch in einer freien Land nicht frei darüber bestimmen wie man Versichert ist.

Und jetzt hat Sie ein Augenproblem, der erstmögliche Termin wäre erst in sechs Monaten Möglich, wäre sie PKV versichert hätte sie den Termin sofort.

Bitte jetzt schnell nachschlagen in ihren Gesetzbüchern und Verfassungsgericht Rechtsprechungen, ist doch so , wie in Orwell Roman, alle Tiere sind gleich aber einige sind noch gleicher.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 13.03.2011, 20:35

Hallo Opfer des Sozialstaates,
hier spricht so ein Mitarbeiter eines"Korrupten Systems, einer Geldbeschaffungsmaschine", wie du so schön schreibst - ich frage mich, für wen oder was ich dieses Geld beschaffe - nun komme mir nur nicht mit der Antwort für den Kassenvorstand oder für die Verwaltungskosten generell - für ein solche, schon geradezu dumme Argumenatation, denke ich bist du nicht der Mensch.
Also, wir machen keine Gewinne, wir haben keine Aktionäre und Löcher anderer Bereiche unserer Gesellschaft stopfen wir auch nicht - wer hat denn nun das "korrupt beschaffte Geld" ??.
Klingt bischen nach "Stammtisch" meinst Du nicht auch.
Was dein "Terminproblem" angeht - das will ich gar nicht bestreiten, das gibt es tatsächlich und ist eine Sauerei sondergleichen, aber nicht umsonst haben wir als Kassen, und damit meine ich nicht nur meinen Arbeitgeber, dafür einen entsprechenden Service - und glaube mir, wenn ich einen Termin für einen Versicherten ausmache dann kommen da nicht solche Wartezeiten raus - wenn sich die Kasse einschaltet, dann kalptt es auch mit dem zeitgerechten Termin, nicht immer, aber immer öfter.
Gruss
Czauderna

Opfer des Sozialstaates
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Beitrag von Opfer des Sozialstaates » 13.03.2011, 21:05

Lieber Czauderna
Ich halte eigentlich viel von Deiner Antworten, meistens sind die sehr Sachlich.

Aber jetzt kommt das, wie von einer angezündeten Schießpulverfass.
Gesetzgebung ist doch korrupt! Mehr als 50% von GKV Budgets fließen an Pharmaindustrie zu gute. Der neue FTP Gesundheitsminister Hr Rösler, sprach am Anfang zwar von einem Tiger, der seine Gegner bändigen sollte, mittlerweile ist der Tiger längst durch sein Gegner gezähmt geworden. Weil die Betroffene GKV Patienten brauchen doch nur das Beste von besten, egal was es koste.
Mit Ausdruck "Gefolgsleute" wollte ich nur die Vermutung von @Solidar unterzumauern, diejenige die selbst irgendwie in Vorteil sind, werden nie gegen gebräuchliche Misszustände rebellieren und alles irgendwie rechtfertigen, wenn es auch reine Demagogie ist, wie es GerneKrankenVersichert immer wieder tut.
Zuletzt geändert von Opfer des Sozialstaates am 14.03.2011, 06:54, insgesamt 1-mal geändert.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 13.03.2011, 21:35

Opfer des Sozialstaates hat geschrieben: Mit Ausdruck "Gefolgsleute" wollte ich nur die Vermutung von @Solidar unterzumauern, diejenige die selbst irgendwie in Vorteil sind, werden nie gegen gebräuchliche Mistzustände rebellieren und alles irgendwie rechtfertigen, wenn es auch reine Demagogie ist, wie es GerneKrankenVersichert immer wieder tut.
Ach Gottchen, da fehlt ja jetzt nur noch die Nazikeule.

Mistzustände ist auch köstlich.

Was hältst du denn davon, wenn wir uns dafür einsetzen, dass jeder aus dem System austeigen darf, nach ausführlicher Beratung, schriftlicher Bestätigung dieser Beratung und ohne Rückkehrmöglichkeit? Wir könnten gemeinsam eine Petition einreichen.

Opfer des Sozialstaates
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Beitrag von Opfer des Sozialstaates » 13.03.2011, 22:00

Lieber GerneKrankenVersichert
(der Beitrag ist nur für Sie)

Damit wir in diesem Forum von einem Sachkundigen und objektiven Beratung und auch Sichtweise berichten könnten, wäre Sie nicht so liebenswürdig und würden für allen Betroffenen, die sich etwas in Unrecht befinden, offenlegen, wie viel Sie persönlich von Ihrem netto Gehalt an Krankenkassen Versicherungsbeiträgen effektiv bezahlen (netto % von netto Einkommen pro Monat) und wenn Sie einen noch nicht tot bedrohlichen Gesundheitsfall hätten, wann würden Sie einen Termin kriegen?

Und wenn Sie das nicht tun können, könnten Sie bitte jegliche weitere subjektive und demagogische Kommentar einfach lassen. Bitte.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 13.03.2011, 22:14

Wie, ich dachte, hier herrscht Meinungsfreiheit?

Hier wurde dir bereits seitenlang dargelegt, dass unser Sozialstaat dir die Möglichkeit bietet, deinen Krankenkassenbeitrag als Selbstständiger bei Bedürftigkeit auf 0 % deines Einkommens herunterzufahren. Was mein Beitrag damit zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Als Angestellter habe ich diese Möglichkeit nicht.

Keine Ahnung, wann ich wo einen Termin bekäme. Ein halbes Jahr ist auf jeden Fall zu lang. Wendet euch an die Krankenkasse oder die kassenärztliche Vereinigung.

Was jetzt an meinem Vorschlag demagogisch sein soll, verstehe ich nicht. Ich dachte, das sei es, was du willst?!?

Opfer des Sozialstaates
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Beitrag von Opfer des Sozialstaates » 13.03.2011, 22:43

Hi,
GerneKrankenVersichert hat geschrieben:dass unser Sozialstaat dir die Möglichkeit bietet, deinen Krankenkassenbeitrag als Selbstständiger bei Bedürftigkeit auf 0 % deines Einkommens herunterzufahren.
alleine das, aus Ihren letzten Beitrag, ist ein reine Demagogie bzw. völlig subjektive Standpunkt. So wie ich und auch @Solidar haben ausführlich vorgeführt, wie die GKV die Beiträge berechnen und fordern.
Ich meine wirklich könnten Sie ihre sarkastische Kommentare und Bemerkungen einfach für die Leute die Sorgen genug haben einfach sparen.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 13.03.2011, 23:22

§ 26 SGB II
Zuschuss zu Versicherungsbeiträgen

(2) Für Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld, die in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht versicherungspflichtig und nicht familienversichert sind und die für den Fall der Krankheit
1. bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen versichert sind, gilt § 12 Abs. 1c Satz 5 und 6 des Versicherungsaufsichtsgesetzes,
2. freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, wird für die Dauer des Leistungsbezugs der Beitrag übernommen; für Personen, die allein durch den Beitrag zur freiwilligen Versicherung hilfebedürftig würden, wird der Beitrag im notwendigen Umfang übernommen.

KassenKenner
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Beitrag von KassenKenner » 14.03.2011, 00:18

Habe mir gerade mal die letzten Beiträge genüsslich durchgelesen...und komme nur zu einem Schluss: Das selbsternannte "Opfer des Sozialstaates" sollte sich wohl besser in "Sozialschmarotzer und Betrüger" umbenennen. Er bekennt sich hier selbst zu "GKV- und Steuertrickserei". Wirklich interessant, dass sich jemand hier noch illegalen Verhaltens rühmt.

Ich frage mich, ob diese Person auch in der Innenstadt anderen Leuten in die Tasche fasst und dies auch noch ruhmreich findet. Wahrscheinlich wird er das verneinen - obwohl die Tat im Grunde dieselbe ist.

Und - obwohl ich selbst in der GKV arbeite, weiß ich selbst ganz genau, dass die GKV in ihrem derzeitigen Zustand sicher nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Ich hinterfrage dieses System durchaus kritisch - komme aber zu dem Schluss, dass gerade derartige Sozialschmarotzer der Todesstoß für ein solidarisches Versicherungssystem sind.

Und wenn das sogenannte Opfer jetzt von Vorteilen einer Privatversicherung reden will, dann sei ihm aus der Rentenversicherung das Beispiel der Riesterrente nahegelegt. Mittlerweile ist durch viele Forschungsergebnisse erwiesen, dass die Beiträge, die die Deutschen für die Riesterrente aufwenden, dort nicht den Ertrag bringen, den man erzielen würde, wenn die gleichen Beiträge zusätzlich in das gesetzliche Rentensystem eingezahlt würden.

Ganz einfach deshalb, weil Verwaltungskosten in Privatversicherungen um ein Vielfaches höher sind und dort letztendlich Aktionäre eine Dividende erzielen wollen, was natürlich auch zu Preissteigerungen führt. Und nein - dies ist kein Märchen eines GKV-Anhängers, sondern durch unabhängige Untersuchungen belegt.

Aber manche verstehen es einfach nie und lügen und betrügen, wo es nur geht. Traurig, dass diese Betrüger aufgrund ihres Einkommens meistens eigentlich gar keine Betrügereien nötig hätten, um ein sehr gut situiertes Leben zu führen...

Opfer des Sozialstaates
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Beitrag von Opfer des Sozialstaates » 14.03.2011, 00:51

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
A. Einstein
Lieber KassenKenner,
sind Sie auch eine von „Experten“? Was für eine dumme Frage, aufgrund Ihrer Wortwahl und eingeschränktes Denken könnte man sofort darauf schließen. Wenn Sie sich schon Mühe gegeben haben die letzte Beiträge zu lesen, hätten Sie evtl. auch kurz denn Link (in drei Anlaufen) folgen können um sich wirklich überzeugen bevor Sie jemanden als
KassenKenner hat geschrieben:"Sozialschmarotzer und Betrüger"
benennen.

Gewissermaßen haben Sie sogar recht, ich war selbst zu dämlich und dumm und wurde ausgebeutet, jetzt sage ich wirklich: „Seien sie nicht grundehrlich, auch wenn sie so gezogen sind, weil sonst werdet ihr restlos ausgebeutet“.

Opfer des Sozialstaates
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Beitrag von Opfer des Sozialstaates » 14.03.2011, 07:26

GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Mistzustände ist auch köstlich.
Danke für Hinweis, habe mich leider vertippt. Die § 26 SGB II Zuschuss zu Versicherungsbeiträgen ist natürlich interessant. Gilt das nicht nur für ALG II Empfänger? Oder nur für die, für den Fall der Krankheit? Oder gab die Satz, was Sie hervorheben, in solcher Fassung im 2008 noch nicht?

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