Wiedereinstieg in Krankenkassen - ohne Nachzahlung!!!!

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KKA
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Beitrag von KKA » 18.06.2013, 23:26

Danke für die Blumen, Poet, dem schließe ich mich im umgekehrten Sinne an.

Nur in einem Punkt fühle ich mich geradezu herausgefordert :D
...und Du stellst hohe soziale Anforderungen an diese, welche aus meiner Sicht nur ganz schwer mit dem Sinn von Unternehmertum vereinbar sind.
Sinn des Unternehmertums :?: Nennen wir es Verantwortung und genau die hat jeder Unternehmer gegenüber der Arbeitskraft Mensch, sprich seinen Mitarbeitern. Der Unternehmer hat ein wirtschaftliches (und ich würde auch hoffen persönliches) Interesse gesunde Mitarbeiter zu beschäftigen. Angenommen ein Betrieb beschäftigt 500 Mitarbeiter, von denen durchschnittlich 5% im Krankenstand sind, ergeben ca. 5500 Ausfalltage. Kostenintensiv für den Unternehmer. Da dürfte die Vorsorge unterm Strich günstiger sein........

Gruss
KKA

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 19.06.2013, 15:59

Poet hat geschrieben:
KKA hat geschrieben:

Nicht Chancendenken ist ausschlaggebend, sondern Chancengleichheit.

Einigen wir uns darauf, dass eine Kombination aus beidem der Motor ist.
Ich habe den Eindruck, dass das Chancendenken oft zu kurz kommt, da es leicht ist, sich hinter einer mangelnden Chancengleichheit zu verstecken. Wenn meine Eltern und deren Eltern darauf gewartet hätten, dass "die Gesellschaft" ihnen und ihren Nachkommen gleiche Chancen wie dem Fabrikbesitzer ermöglicht, würde ich heute als Fabrikarbeiter und Nebenerwerbslandwirt mein täglich Brot verdienen. Stattdessen wurden Chancen ergriffen, das Schulgeld für den Nachwuchs vom Mund abgespart und ein Rückschritt vom in jungen Jahren verhältnismäßig gut verdienenden Fabrikarbeiter zu einer anfangs weniger lukrativen Tätigkeit mit Aufstiegsmöglichkeiten ergriffen.

Meiner Meinung nach ist nicht Chancengleichheit erstrebenswert, sondern Chancengerechtigkeit. Bei Chancengleichheit denke ich immer an den Cartoon mit den verschiedenen Tieren vor einem Baum. Damit alle dieselbe Chance haben, ist die Aufgabe für alle gleich: Der Affe, die Seerobbe und der Elefant sollen auf einen Baum klettern. Mit dieser Methode verteilen wir irgendwann das Abiturzeugnis mit der Geburt - das ändert aber nichts daran, dass die Menschen eben nicht alle gleich sind und später nach irgendwelchen Kriterien entschieden wird und es unterschiedliche berufliche Werdegänge gibt.

Poet
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Beitrag von Poet » 19.06.2013, 17:53

KKA hat geschrieben:Sinn des Unternehmertums :?: Nennen wir es Verantwortung und genau die hat jeder Unternehmer gegenüber der Arbeitskraft Mensch, sprich seinen Mitarbeitern. Der Unternehmer hat ein wirtschaftliches (und ich würde auch hoffen persönliches) Interesse gesunde Mitarbeiter zu beschäftigen.
@KKA: Diesem Wunsch würde ich mich auch gerne hingeben...das ist aber nicht der eigtl. Sinn des Unternehmertums und auch nicht die Realität...:-)

Man kann nur durch Ausbeutung anderer reich werden...(materiell gesehen).

KKA
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Beitrag von KKA » 19.06.2013, 18:13

Gerechtigkeit, hier im bildungspolitischen Sinne, ist das Recht auf gleichartige Chancen für alle Bevölkerungsschichten.

Dein, @ GKV, Beispiel mit den Tieren und dem Baum hat Symbolcharakter und gefällt mir, kann aber weder mit Chancengerechtigkeit noch Chancengleichheit in Verbindung gebracht werden, oder erfreut sich die Seerobbe der Chancengleichheit, ganz zu schweigen der Chancengerechtigkeit (was hat sich der Aufgabensteller dabei nur gedacht? :) )

Das jeder Mensch gottseidank über unterschiedliche Fähigkeiten verfügt, ist uns in die Wiege gelegt... und da beginnt die Chancenungleichheit, denn die Herkunft hat durchaus wesentlichen Einfluss auf die Zukunft des Neugeborenen.

Die Chance, in eine chancengleiche Welt hineingeboren zu sein, ist für das Kind eines Fabrikarbeiters im Vergleich zum Nachwuchs des 'Fabrikbesitzers' erheblich geringer. Bedauerlichweise gibt es weder beim ALDI noch in sündhaft teuren Internaten Intelligenz zu kaufen, d.h. der Filius des Fabrikbesitzers kann so dumm sein wie eine serbische Bergziege und tendiert zum Beruf 'Vaters Sohn' - er hat per se eine mitgeborene Chancenüberlegenheit, im Gegensatz zum Kind des Fabrikarbeiters, dessen möglicherweise vorhandenen intellektuellen Fähigkeiten und/oder Talente mangels Förderung im Kindes/Schulalter und später finanzieller Mittel meist im Verborgenen bleibt. Unser Bildungssystem lässt grüßen!

Eine Chancengerechtigkeit per Geburt gibt es nicht, Chancengleichheit ist (mit politischem Willen) herstellbar. Das hat mit Geburtsurkunde inkl. Abiabschlußzeugnis nichts zu tun.

Gruss
KKA

KKA
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Beitrag von KKA » 19.06.2013, 18:27

Poet hat geschrieben:
KKA hat geschrieben:Sinn des Unternehmertums :?: Nennen wir es Verantwortung und genau die hat jeder Unternehmer gegenüber der Arbeitskraft Mensch, sprich seinen Mitarbeitern. Der Unternehmer hat ein wirtschaftliches (und ich würde auch hoffen persönliches) Interesse gesunde Mitarbeiter zu beschäftigen.
@KKA: Diesem Wunsch würde ich mich auch gerne hingeben...das ist aber nicht der eigtl. Sinn des Unternehmertums und auch nicht die Realität...:-)

Man kann nur durch Ausbeutung anderer reich werden...(materiell gesehen).
Aber Poet, zum 'Unternehmertum' (welch grässliches Wort) gehört 'der Unternehmer...und neben Geld scheffeln und ausbeuten, wie du es so gerne formulierst, ist er für seine Mitarbeiter verantwortlich. Punkt. Im Übrigen ging es in meinem letzten Post (nebst meiner übertrieben 'sozialen' Ader 8) ) um das von mir aufgezeichnete, von dir nicht resonierte Kosten/Nutzenverhältnis (Vorsorge/Krankenstand).

Nun gut, lassen wir es gut sein. Ist ohnehin viel zu warm... :D

Gruss
KKA

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 19.06.2013, 19:32

KKA hat geschrieben:Gerechtigkeit, hier im bildungspolitischen Sinne, ist das Recht auf gleichartige Chancen für alle Bevölkerungsschichten.
Was heißt das konkret? Ich persönlich verbinde den Begriff Chancengleichheit im bildungspolitischen Sinne mit der Gesamtschule. Man setzt alle Kinder vor den symbolischen Baum und sagt: Hier, seht, ihr habt alle die gleichen Chancen. Es werden aber keine kleinen Roboter eingeschult, sondern Kinder mit unterschiedliches Voraussetzungen aus unterschiedlichen Elternhäusern. Und den Vorsprung durch die Förderung, die ein bildungsbeflissenes Elternhaus einem Kind bis zur Einschulung hat zukommen lassen, kann eine noch so gute Schule mit noch so individueller Förderung nicht mehr aufholen. Genausowenig wie eine Hausaufgabenbetreuung die nachmittägliche Unterstützung einer anwesenden Mutter leisten kann.

Chancengerechtigkeit bedeutet für mich, dass die Kinder mit schlechteren Voraussetzungen von Anfang an besser von der Gesellschaft gefördert werden. Das fängt bei Ganztagskitas mit spätestens 18 Monaten an und geht mit einer echten Ganztagsschule weiter. Damit, dass die Schulen in den sogenannten schlechteren Wohnvierteln besser ausgestattet werden (mit mehr Personal, zusätzlichen Erziehern, Sozialarbeitern, Psychologen), da dort Defizite aufgefangen werden müssen. Eben keine Gleichheit und Gleichmacherei, sondern individuell auf die Chancen, die jemand von Anfang an hat, abgestimmt.

Das hat jetzt nichts mit dem finanziellen Hintergrund zu tun. Auch wenn du Kindern aus benachteiligten Familien (bzw. deren Eltern) jeden Monat 5000,-- € bedingungslos auszahlen würdest, würden sich daraus nach meiner Überzeugung nicht automatisch bessere Chancen für die Kinder ergeben.

Poet
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Beitrag von Poet » 19.06.2013, 23:40

KKA hat geschrieben:...und neben Geld scheffeln und ausbeuten, wie du es so gerne formulierst, ist er für seine Mitarbeiter verantwortlich. Punkt. Im Übrigen ging es in meinem letzten Post (nebst meiner übertrieben 'sozialen' Ader 8) ) um das von mir aufgezeichnete, von dir nicht resonierte Kosten/Nutzenverhältnis (Vorsorge/Krankenstand).
@KKA: Rein betriebswirtschaftlich denkt der Unternehmer zu allererst in solchen Formeln: Ertrag-Aufwand = Gewinn oder Ertrag pro MA-Personalaufwand = Gewinn.

Das Bewusstsein Kosten Vorsorge zu Nutzen Senkung Krankenstand kommt bei den meisten UN ziemlich weit hinten.

Hitzefrei!

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 20.06.2013, 05:11

Es gibt solche und solche Unternehmer - es gibt auch Unternehmer mit sozialer Kompetenz und Verantwortungsgefühl gegenüber Angestellten!

Zugegeben - Shareholder Value hat in den vergangenen 20 Jahren das Denken mehrheitlich verändert! Aber das ECHTE Unternehmertum ist noch nicht ausgerottet!

Also bitte einfach mal die Pauschalierung der Aussagen überdenken!

Natürlich hat vieles bis alles mit Bildung zu tun und die völlig mißlungene Bildungspolitik inkl. aller Reformen hat in den letzten 40 Jahren vieles Verschlimmbessert!

Natürlich sollten Arbeitgeber sich über Vorsorge und Prävention Gedanken machen und tun es auch zunehmend, weil den Unternehmern langsam bewußt wird, dass sie ein fachkräfte-Problem bekommen (Demographie). Die kann man hier auch beim Thema human capital bekommen und begeistern!

Ansonsten verstehe ich die Exkurse hier nicht wirklich!

Poet
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Beitrag von Poet » 20.06.2013, 19:37

derKVProfi hat geschrieben: Also bitte einfach mal die Pauschalierung der Aussagen überdenken!
@derKVProfi: Nicht notwendig, deswegen hatte ich geschrieben: Rein betriebswirtschaftlich denkt der Unternehmer...

Das es mehr soziales Engagement im Unternehmertum gibt als bisher angenommen, hatte ich bereits in einem der vorherigen Threads erwähnt.

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 23.06.2013, 14:55

Poet hat geschrieben:@KKA: Rein betriebswirtschaftlich denkt der Unternehmer zu allererst in solchen Formeln: Ertrag-Aufwand = Gewinn oder Ertrag pro MA-Personalaufwand = Gewinn.

Das Bewusstsein Kosten Vorsorge zu Nutzen Senkung Krankenstand kommt bei den meisten UN ziemlich weit hinten.
Poet hat geschrieben:
derKVProfi hat geschrieben: Also bitte einfach mal die Pauschalierung der Aussagen überdenken!
@derKVProfi: Nicht notwendig, deswegen hatte ich geschrieben: Rein betriebswirtschaftlich denkt der Unternehmer...

Das es mehr soziales Engagement im Unternehmertum gibt als bisher angenommen, hatte ich bereits in einem der vorherigen Threads erwähnt.
hmmm - ich glaub, da hast du was mißverstanden. Du verwechselst kurzfristige Gewinnmaximierung mit betriebswirtschaftlichem Denken.

wer betriebswirtschaftlich denkt, muss immer verschiedene Faktoren berücksichtigen:
- zufriedene Mitarbeiter führen zu zufriedeneren Kunden, und zufriedene Kunden sind länger Kunden (stabilere und länger andauernde Kundenbeziehung), was mittel- und langfristig wiederum zu einer Steigerung des Umsatzes bzw. des Gewinns führen wird
- motivierte Mitarbeiter sind seltener krank als unmotivierte Mitarbeiter, was zu einer Senkung der Kosten für Lohnfortzahlung führt => und weniger Kosten bedeuten mal wieder mehr Gewinn
- Investitionen in Gesundheitsförderung bzw. Gesundheitsmanagement amortisieren sich, wenn die Mitarbeiter seltener krank sind
- das Zauberwort "Commitment" bedeutet "Identifikation mit dem Untenehmehmen" - und Unternehmen wissen das zu schätzen, weil es positive Zusammenhänge zwischen Commitment und solchen Dingen wie Leistung und Motivation gibt
- zufriedene und motivierte Mitarbeiter verlassen das Unternehmen seltener, was Kosten für die Neubesetzung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter reduziert

ich könnte jetzt noch einige Punkte mehr nennen :D

ein betriebswirtschaftlich denkender Unternehmer wird also das ein oder andere dafür tun, dass seine Mitarbeiter gesund und motiviert bleiben - und das wird sich für ihn auszahlen

was du beschreibst, ist eine sehr kurzfristige Kostenreduzierung - für die das betreffende Unternehmen aber unter Umständen mittel- bis langfristig teuer bezahlen muss.

Aber selbstverständlich muss ein Unternehmer auch darauf achten, dass die Kosten für Maßnahmen, die zur Motivation, Gesundheitsförderung etc. dienen, sich in Grenzen halten. Am Schluss muss das Unternehmen ja schließlich konkurrenzfähig bleiben d. h. die eigenen Güter und Dienstleistungen zu Preisen anbieten, für die es Abnehmer findet und am Schluss vom Jahr sollte in der Bilanz eine schwarze Zahl unter dem Strich stehen. Das heißt, auch diese Prozesse müssen ähnlich wie die anderen Prozesse im Unternehmen sowohl effektiv als auch effizient gestaltet werden.

P. S. du wirfst bei deiner Formel übrigens einiges durcheinander - Ertrag, Aufwand, Kosten, Gewin - Kosten und Aufwand sind - betriebswirtschaftlich gesehen - nicht das gleiche. die korrekte Formel lautet: Umsatz - Gesamtkosten = Gewinn; Ertrag und Aufwand sind Begriffe aus der Kosten- und Leistungsrechnung

Poet
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Beitrag von Poet » 23.06.2013, 20:40

@Lady Butterfly: Bitte nicht nur den letzten Post lesen, sondern auch die anderen davor. Vielleicht relativiert sich dann Dein Bild zu dem von mir geschriebenen.

Ich hatte vorher geschrieben, dass ein Unternehmer zu allererst in solchen Dimensionen denkt aber nicht ausschließlich. Auch die Abgrenzung von KLR zur BWL habe ich vorher genannt bzgl. der Formeln. Erlaube mir den Hinweis, dass dies aber nur Begrifflichkeiten sind, wir könnten jetzt noch die Termini aus der Fibu verwenden, an der generellen Aussage ändert sich damit nichts.

Der Rest Deines Postings bzgl. der Haltung von Unternehmern ist absolut richtig aber aus meiner Sicht (leider, leider) praxisfern.

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 23.06.2013, 22:56

ch würd mal sagen, es gibt solche Unternehmen und solche

und hören tut man natürlich vor allem von den Negativ-Beispielen

eine Generalisierung und Pauschalisierung, die du meiner Meinung nach vornimmst, trifft eigentlich selten den Punkt.

Was sicher einen Unterschied macht, ist die Frage, ob man kurzfristig denkt oder langfristig. Hier kann man vielleicht nach Unternehmen differenzieren, die Quartalsberichte veröffentlichen müssen, und denen, die dazu nicht verspflichtet sind. Kann ein Manager es sich überhaupt leisten, langfristig zu denken oder muss er regelmäßig Zahlen liefern?

einen Unterschied macht es wahrscheinlich auch, um welche Mitarbeiter es sich handelt - um gesuchte Experten oder um "normale" Arbeiter/Angestelle. Der demografische Wandel, der uns in den nächsten 10-15 Jahren erwartet, wird auch dazu führen, dass man mit den Arbeitnehmern anders-sorgsamer umgehen muss - schon heute ist vom Fachkräftemangel die Rede. Und was will ein Unernehmer machen, wenn er nicht genug Kapazität hat, um die Aufträge abzuarbeiten?

und davon abgesehen glaube ich, es gibt so langsam, langsam eine Änderung der öffentlichen Meinung, was man auch daran erkennen kann, dass ein Mindestlohn momentan von fast allen politischen Parteien gefordert wird.

AcBoy
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Erlass der Restschuld denn nun möglich?

Beitrag von AcBoy » 25.06.2013, 14:58

Hallo,

leider kenne ich mich mit dem aktuellen Thema zuwenig aus.

Daher werfe ich meine Frage jetzt auch mal hier rein.

Ich schulde der Techniker KK noch eine letzte reguläre Rate von 250 EUR, sowie die daraus resultierenden Zinsen ( ca. 8 Monate Laufzeit) von etwas über 350 EUR.

Ich zahle seit Dezember letzten Jahres jeden Monat.

Verstehe ich das richtig, dass die TK mir die Restschuld erlassen kann?

Czauderna
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Re: Erlass der Restschuld denn nun möglich?

Beitrag von Czauderna » 25.06.2013, 15:21

AcBoy hat geschrieben:Hallo,

leider kenne ich mich mit dem aktuellen Thema zuwenig aus.

Daher werfe ich meine Frage jetzt auch mal hier rein.

Ich schulde der Techniker KK noch eine letzte reguläre Rate von 250 EUR, sowie die daraus resultierenden Zinsen ( ca. 8 Monate Laufzeit) von etwas über 350 EUR.

Ich zahle seit Dezember letzten Jahres jeden Monat.

Verstehe ich das richtig, dass die TK mir die Restschuld erlassen kann?
Hallo,
theoretisch, ja, kann sie - wenn die Gesetzesänderung durch den Bundesrat ist würde ich einen entsprechenden Antrag dort stellen.
Gruss
Czauderna

Bodi
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Beitrag von Bodi » 25.06.2013, 17:37

Zu beachten ist aber, dass der Erlass von noch ausstehenden Beitragsnachzahlungen nur für diejenigen gilt, welche nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V versicherungspflichtig waren und bei denen aufgrund verspäteter Meldung bei der Krankenkasse Beitragsrückstände aufgelaufen sind.

Für freiwillige Mitglieder und für diejenigen nach §5(1) Nr. 13 SGB V mit "gewöhnlichen" Beitragsrückständen (entstanden durch Nichtzahlungen laufender Beiträge bei offizeill bestehender Mitgliedschaft) hingegen ist nur eine Herabsetzung des Säumniszuschlages von 5% auf 1% monatlich vorgesehen - immerhin soweit noch ausstehend auch rückwirkend - aber kein Beitragserlass.

Wenn das Gesetz wie vorgesehen am 5. Juli den Bundesrat passiert, tritt es am 01.08.2013 in Kraft. Wenn im Juli schon die letzte Rate gezahlt wird, ist das zeitlich ungünstig - eine Rückerstattung von Beiträgen soll es nicht geben.

Versuchen kann und sollte man es trotzdem, zumal die genaue Ausgestaltung und Umsetzung der Regelungen in die Praxis noch unklar ist.

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