Kassenbetrug durch Arzt - Soll ich es melden? Interessiert..

positive und negative Erfahrungen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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Violetta76
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Kassenbetrug durch Arzt - Soll ich es melden? Interessiert..

Beitrag von Violetta76 » 12.01.2014, 13:21

... es überhaupt jemanden bei der KK?

Also ich bekomme alle 12 Wochen die 3-Monatsspritze. Immer im Wechsel nur Spritze oder Spritze+Untersuchung durch Arzt.

Wenn ich nur die Spritze bekomme, gehe ich hin, zahle 30 EUR (25 EUR für die Spritze + 5 EUR für das Spritzegeben), die Schwester gibt mir die Spritze und ich bin wieder weg. Ich habe die Ärztin dann noch nicht einmal gesehen, gesprochen oder oder.

Nun habe ich mir mal die Patientenquittung online geholt. Da sehe ich, dass die Ärztin aber jedes Mal, wenn ich mir nur die Spritze hole und sie noch nicht einmal sehe, eine Beratung + eine Grundpauschale = rund 23 EUR abrechnet.

Meines Erachtens ist das Betrug. Denn ich habe die erhaltene Leistung ja selbst bezahlt und die Ärztin hat gar nichts gemacht. Kein Ton gesagt nichts, denn ich habe sie ja noch nicht einmal gesehen. Sie rechnet das aber ab.

Soll ich das der Kasse melden? Interessiert das überhaupt jemanden?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 12.01.2014, 14:12

Hallo,
von mir ein klares "ja" - so, wie geschildert findet eine Privatbehandlung statt und keine Kassenleistung - demnach dürfte der Arzt weder die KVK-Karte fordern, geschweige denn etwas über Kasse abrechnen.
Das könnte deine Kasse schon interessieren. Sie wird aufgrund deiner Meldung wahrscheinlich die Kassen-ärztliche Vereinigung einschalten, diese wir den Arzt dazu befragen und , entsprechend seiner Stellungnahme die Kasse informieren. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten - entweder, der Arzt hat der KVB. eine plausible Erklärung geliefert, so dass diese das so akzeptiert
oder er muss das einstellen - das könnte aber für dich finanzielle Folgen haben, auch wenn er nicht weiss, dass Du es warst, die ihn dazu veranlasst hat. Er wird dir und allen anderen Patientinnen in gleicher Lage künftig die Leistungen, die er bislang der Kasse in Rechnung gestellt hat privat in Rechnung stellen, also zusätzlich zu dem, was du bisher an ihn bezahlt hast.
da könnte so kommen, muss aber nicht.
Gruss
Czauderna

Violetta76
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Beitrag von Violetta76 » 12.01.2014, 15:04

Also alle Ärzte, bei denen ich bisher war (vertretungsbedingt oder wegen Umzug bedingt waren es bisher 3) verlangen immer die KK-Karte. Ich habe auch einmal darauf hingewiesen, dass es ja eine Privatleistung ist. Da sagte man mir einfach nur, ich muss die KK-Karte zeigen, sonst gibt es keine Spritze, aber abrechnen würden sie es nicht bei der KK.

Ich würde es schon gerne der KK melden. Bei meiner hab ich halt die Befürchtung, sie nehmen es hin, da es ja nur 46 EUR im Jahr sind (zweimal werden ja Leistungen erbracht).

Alle anderen Ärzte haben übrigens korrekt abgerechnet. Meine Hausärztin rechnet nichts ab, wenn ich nur da war und nur ein KG-Rezept hole. Auch der KIA rechnet nichts ab, wenn wir nur ein Logopädierezept holen, obwohl er dann jedesmal meiner Tochter ein Blatt hinhält, damit sie sagt, was sie sieht. Aber er hat nie was abgerechnet. Für die U-Untersuchung hat er läppisache 60 EUR abgerechnet. Als mein Sohn privat versichert war, habe ich fast 500 EUR für U-Untersuchung + Impfung gelöhnt.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 12.01.2014, 16:13

Hallo,
damit keine Missverständnisse auftreten, der Arzt ist berechtigt eine Abrechnung vorzunehmen, auch dann wenn es keinen direkten Arzt-Patientenkontakt gegeben hat und/oder wenn man "nur" mal angerufen hat in der Praxis - dies nur zur Klarstellung.
Gruss
Czauderna

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 12.01.2014, 17:09

Die Karte wird in der Regel genutzt umd die Daten anzulegen bzw. zu aktualisieren.

Das geht so einfacher. Das wird auch von Selbstzahlern (Privatpatienten) erwartet.

Schlecht nur für die PKV Versicherten, deren PKV den Versicherten die Chip-Karte vorenthält (Hanse-Merkur, Debeka, HUK und LKH)!!!

Violetta76
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Beitrag von Violetta76 » 12.01.2014, 18:50

Na dann hat sie doch aber alles richtig gemacht. Es gab keinen Kontakt zwischen Arzt und Patient, es gab auch keine Leistung, aber eine Abrechnung. Aber wenn sie auch abrechnen darf, wenn es keinen Arzt-Patienten-Kontakt gab, dann brauch ich das auch nicht melden.

Als mein Sohn privat versichert war (Provinzial) hatten wir auch keine Karte. Wir haben gesagt, er ist privat versichert, bekamen eine Rechnung und haben die dann eingereicht.

Ich habe da mal noch eine andere Frage wegen der Patientenquittung. Wir waren im September/Oktober zur Mu-Ki-Kur. Ich hatte mir auch erhofft, durch die Patientenquittung zu erfahren, was die Kurklinik abgerechnet hat. Weil die von der KK meinet, die kostet pro Person 3000,00 (also 6000,00 für mich und meine Tochter). Aber leider konnte ich dazu in der Patientenquittung nichts finden. Weder bei mir, noch bei meiner Tochter. Wird das da nicht erfasst oder kann das noch kommen?

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 21.01.2014, 17:04

Hallo,
damit keine Missverständnisse auftreten, der Arzt ist berechtigt eine Abrechnung vorzunehmen, auch dann wenn es keinen direkten Arzt-Patientenkontakt gegeben hat und/oder wenn man "nur" mal angerufen hat in der Praxis - dies nur zur Klarstellung.
Das ist nicht ganz richtig. Es kommt drauf an was der Arzt abgerechnet hat. Hat er "Haus-/Fachärztliche Bereitschaftspauschale" abgerechnet, dann reicht auch telefonischer Kontakt.

Bei Grundpauschalen ist der obligater Leistungsinhalt immer: "Persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt".

In diesem Fall eindeutiger Abrechnungsbetrug.

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 21.01.2014, 17:08

Violetta76 hat geschrieben:Na dann hat sie doch aber alles richtig gemacht. Es gab keinen Kontakt zwischen Arzt und Patient, es gab auch keine Leistung, aber eine Abrechnung. Aber wenn sie auch abrechnen darf, wenn es keinen Arzt-Patienten-Kontakt gab, dann brauch ich das auch nicht melden.
Wenn eine Grundpauschle abgerechnet wurde können Sie das Ganze ruhig melden.

Violetta76
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Beitrag von Violetta76 » 21.01.2014, 17:44

Nene es stand schon da: Grundpauschale und Beratung Empfängnisverhütung. Die definitiv ja auch nicht stattgefunden hat.

Achso: Es hat auch GAR KEIN Kontakt stattgefunden. Weder telefonisch noch persönlich. Wie gesagt, wenn ich mir die Spritze geben lasse, hat die Ärztin Patienten. Ich sehe und spreche sie gar nicht.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 21.01.2014, 20:54

Lord Dragon hat geschrieben:
Hallo,
damit keine Missverständnisse auftreten, der Arzt ist berechtigt eine Abrechnung vorzunehmen, auch dann wenn es keinen direkten Arzt-Patientenkontakt gegeben hat und/oder wenn man "nur" mal angerufen hat in der Praxis - dies nur zur Klarstellung.
Das ist nicht ganz richtig. Es kommt drauf an was der Arzt abgerechnet hat. Hat er "Haus-/Fachärztliche Bereitschaftspauschale" abgerechnet, dann reicht auch telefonischer Kontakt.

Bei Grundpauschalen ist der obligater Leistungsinhalt immer: "Persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt".

In diesem Fall eindeutiger Abrechnungsbetrug.
Hallo,
du hast mich missverstanden, mein Beitrag war als Grundsatzinfo zu werten und nicht auf diesen Fall speziell bezogen.
Gruss
Czauderna

Patient Hans Meier
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Beitrag von Patient Hans Meier » 19.03.2014, 19:42

Ist ja schon paar Wochen her will aber trotzdem noch meinen Senf dazugeben:
Ich denke man sollte bei ernstem Verdacht immer die KK informieren. Bei Prüfungen von Abrechnungen sind ja 50% falsch, undzwar fast immer zu hoch.
Man sollte natürlich das so machen daß der KK möglichst wenig Arbeit entsteht, also vernünftig aufschreiben, gescannte Unterlagen an die Email anhängen usw.

Mir erzählte kürzlich ein Fachanwalt für Medizin Folgendes:
Zahnärzte benutzen eine Software die in den zulässigen Intervallen Leistungen automatisch abrechnet(Zahnsteinentfernnung usw. meinte er wohl) egal ob der Patient da war oder nicht. Es wird darauf vertraut daß die KK garnicht die Kapazitäten haben um zu überprüfen. Und wenns auffliegt brauchen die ZÄ eh nur nachzahlen. Weil wenn die KK zu mehr verklagen(Zinsen wg. verzögerter Zahlung, Erstattung des Zusatzaufwandes der KK usw.) prozessieren die ZÄ mit deren Rechtsschutz 5 Jahre dagegen an.

Imhoff
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Beitrag von Imhoff » 02.04.2014, 12:04

Meiner Meinung nach hat die Ärztin alles richtig gemacht. Sie darf es freilich abrechnen, wenn du eine Leistung ihrer Praxis in Anspruch nimmst. Immerhin hat sie die Spritze bereitgestellt, auch wenn sie diese nicht selbst gesetzt hat. Aber wenn du sicher gehen willst, brauchst du ja nur bei deiner Krankenkasse anzurufen und die Sachlage zu schildern.

merida
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Beitrag von merida » 16.09.2014, 18:43

Ich bin noch neu hier und deshalb auch ein bisschen spät!

...aber, ich habe auch mal die 3-Monats-Spritze bekommen und die hat mir immer die Ärztin persönlich gegeben, selbst als ich die Frauenärztin gewechselt habe, war es die Ärztin, die die Spritze gesetzt hat. Ich hätte viel zu viel angst das was dabei schief geht, wenn "nur" die Sprechstundenhilfe die Spritze gibt. Übrigens hab ich die Ärztin gewechselt, weil die 1. Frauenärztin nicht richtig in der Lage war die Spritze zu geben. Beim letzten Mal hat sie zu schnell gedrückt und über die Hälfte kahm wieder raus und ist auf dem Boden getropft, da sagte sie nur ganz trocken, "das reicht dann wohl nur für 2 Monate, die nächste bekommen Sie dann umsonst!". Ich habe die 2 Monate ziemliche Ängste ausgestanden, zusätzlich mit Kondomen verhütet und nach der kostenfreien Spritze das Weite gesucht. Bei meiner jetzigen Frauenärztin bin ich schon jahrelang und nach einer Sterilisation immer noch voll begeistert.

Ach ja, ich hatte auch mal einen Fall (ist aber schon ein paar Jahre her) da hatte ich den Verdacht, das mein damaliger Hausarzt eine Leistung abrechnet, die er nicht erbracht hatte. Ich habe bei meiner KK angerufen und gefragt, ob der Arzt diese bestimmte Leistung abgerechnet hat und ich bekam die Antwort, das die KK das gar nicht nachvollziehen kann und das es zu kompliziert ist bei der zuständigen Stelle nachzufragen. Es wäre billiger es auf sich beruhen zu lassen! Na ja, dann hab ich es auch vergessen, bis ich diesen Beitrag gelesen habe.

Liebe Grüße
Merida

Ethonius
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Registriert: 19.03.2016, 13:59

Beitrag von Ethonius » 27.07.2016, 16:57

Um es kurz zu machen; mir ist mal was ähnliches passiert. Hier wurden ebenfalls Leistungen abgerechnet, die nicht erbracht wurden. Egal ein "Beratungsgespräch" hilfreich und nötig ist oder nicht habe ich diese Leistung bezahlt und deshalb den Arzt direkt angesprochen. Dieser hat sich meinem Anliegen auch angenommen und mich aufgeklärt.

Anne88
Beiträge: 8
Registriert: 07.09.2017, 08:52

Beitrag von Anne88 » 15.09.2017, 14:19

Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber finde es spannend über die einzelnen Fälle zu lesen und vielleicht kommen jetzt ja noch wieder ein paar dazu :)
Meine Mutter hat ihren Hautarzt jetzt erwischt wie er sie abzocken wollte. Sie hat sich Leberflecke entfernen lassen insgesamt 4 Stück. Und sie sollte für jeden einzelnen in die Praxis kommen. Weil sie sonst irgendeine Gebühr selber zahlen muss 30€ oder so. Sie wollte beim 3. Mal, dass er die letzen beiden an dem Tag macht. Er meinte dann sie müsse dann aber die Gebühr zahlen und sie meinte daraufhin, dass ihr das egal ist, weil sie endlich wieder duschen will. nach der Behandlung wollte er dann das Geld von ihr und sie meinte, dass sie gerne eine Rechnung haben wolle. Ja komisch auf einmal musste sie nichts mehr zahlen und er könnte keine Rechnung ausstellen!

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