unverschämter Arzt würde gerne Behandlung verweigern

Welche Erfahrungen haben Sie beim Arzt gemacht?

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Mufti1000
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unverschämter Arzt würde gerne Behandlung verweigern

Beitrag von Mufti1000 » 03.02.2012, 03:53

Hallo Zusammen,

bedingt durch einen Unfall habe ich seit letztem Jahr eine Verletzung am Knie, u.a. Riss der Kniesehne - obere Patellla. Ich wollte hier mal kurz mein Erlebtes schildern und fragen ob man sich wo über solche "Ärzte" beschweren kann.

Der erste Facharzt wollte kein MRT machen, da es sich "unbedingt" nur um eine Zerrung handeln würde. Nachdem ich bei seiner Urlaubsvertretung war und dieser zu einem MRT riet, hat er dem dann nach 6 Wochen unter Protest zugestimmt. "Da ist nichts und da wird nichts sein.". Nachdem dann einiges gefunden wurde, hielt er eine Behandlung nach weiteren 2 Wochen nicht mehr für erforderlich, trotz Beschwerden. Krankschreibung lehnte er dann auch ab.

Danach wurde ich zumindest von meinem Hausarzt weitere 3 Monate Krankgeschrieben. Zwischenzeitlich war ich bei einem anderen Facharzt, nachdem der hörte das ich bereits bei einem seiner Kollegen war, liess dieser mich (und ich denke ganz bewusst), eimal 3 Stunden und danach 3 1/2 Stunden im Wartezimmer schmoren.


Da jetzt nach ca. 7 Monaten die Beschwerden nicht besser geworden sind, bin ich nochmal zu einem Facharzt. Dieser sagte dann nachdem ich ihm sagte das ich bereits bei "einem" seiner Kollegen war, und noch nicht einmal meine Beschwerden äußern konnte u.a. folgendes:

"Was wollen Sie denn jetzt bei mir, sie waren ja schon bei einigen Ärzten",
"Ich kann ihnen auch nicht helfen, gehen sie doch wieder zu dem ersten Arzt", "Ich glaube das war ein Fehler das sie zu mir gekommen sind"

Unverschämter geht es wohl nicht, ich kam bei jenem noch nichteinmal dazu meine Beschwerden vorzutragen. Er schaute sich dann einmal wiederwillig das Knie an und das war es dann. Danach fragte er was ich denn jetzt von ihm wolle. Ich fragte ihn dann, ob er mich nicht behandeln wollte und das ich ein MRT für das Krankenhaus benötigen würde.
Ein ruf zu seiner Arzthelferin, stellen sie ein MRT aus und dann war er aus dem Behandlungszimmer verschwunden...



Kann man sich über solche Ärzte wo beschweren? und warum sind die Ärzte so dermaßen ablehnend einem gegenüber sobald sie hören das man bei jemandem anderen war?


Danke Euch...

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 03.02.2012, 08:58

Du kannst dich bei der Kassenärztlichen Vereinigung beschweren, dann werden die Ärzte zu einer Stellungnahme aufgefordert.

Gast

Beitrag von Gast » 16.12.2012, 19:06

und niemals sagen, dass man schon bei wem anders war oder das Wort Zweitmeinung aussprechen. wie heißt es so schön, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

röschen
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Beitrag von röschen » 16.12.2012, 19:22

wildwasser hat geschrieben:niemals sagen, dass man schon bei wem anders war oder das Wort Zweitmeinung aussprechen. wie heißt es so schön, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Stimmt nicht immer. Ich war schon in einem Krankenhaus, ausdrücklich zwecks Zweitmeinung, weil mir eine vorgeschlagene Behandlung deutlich zu belastend und zu riskant war und angeblich eine andere nicht möglich. Der dortige (Chef-)Arzt sagte sogar sowas wie "Blödsinn..."
(bin übrigens Kassenpatientin, ging aber doch)

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 17.12.2012, 06:10

Hallo,
Unabhängig von der Art der Kommunikation - war aber doch Super gelaufen.
Patient kommt zum ersten mal in die Praxis, gibt dem Arzt die Behandlung vor und dieser macht das auch sofort, das mit dem Krankenhaus und dem MRT.
Wünscht sich das nicht ein Patient von seinem Arzt ?
Gruss
Czauderna

berfeu
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Beitrag von berfeu » 22.02.2013, 11:36

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:Du kannst dich bei der Kassenärztlichen Vereinigung beschweren, dann werden die Ärzte zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Findet so etwas eigentlich häufiger statt?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 22.02.2013, 13:43

Hallo,
na ja, wie soll ich sagen - nein, eigentlich nicht, zumindest nicht aus solchen Gründen. Ich muss auch aus der Erfahrung heraus sagen, dass solche Beschwerden von Patienten bei der KV. über Ärzte doch sehr oft wie das berühmte "Hornberger Schießen" ausgehen.
Nach sehr langen "Bearbeitungszeiten" erhalten die Patienten meist ein längeres Schreiben der KV. in dem dann sinngemäß mitgeteilt wird, dass von dem betreffenden Arzt(Ärztin eine Stellungnahme angefordert wurde und das aufgrund dieser Stellungnahme seitens der KV. keine Verletzung der vertragsärztlichen Pflichten festgestellt werden konnten.
Natürlich will ich damit niemanden in der Art beeinflussen, dass er das mit der Beschwerde sein lassen soll, aber die Realität spiegelt keine grosse Erfolgsaussichten wider.
Da halte ich persönlich ein persönliches Gespräch mit der Krankenkasse für besser - denn die meisten Kassen haben ein Beschwerdemanagement und wenn wir uns bei Beschwerden (gilt nun mehr für Leistungserbringer, weniger für Ärzte oder Zahnärzte) dazwischen hängen, dann klapüpt es auch danach meist wieder einwandfrei - man muss miteinander reden.
Gruss
Czauderna
Gruss
Czauderna

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 22.02.2013, 14:49

berfeu hat geschrieben:
GerneKrankenVersichert hat geschrieben:Du kannst dich bei der Kassenärztlichen Vereinigung beschweren, dann werden die Ärzte zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Findet so etwas eigentlich häufiger statt?
Wenn jemand der Meinung ist, dass etwas schiefgelaufen ist und er sich über seinen Arzt beschweren möchte, unterstützen wir ihn bei der Beschwerde. Ich würde mal behaupten, in unserer Kleinstadt (30.000 Einwohner) kommt das höchstens einmal im Jahr vor. Viele machen auch einen Rückzieher, wenn sie erfahren, dass der Arzt selbstverständlich erfährt, wer sich weshalb beschwert und die Möglichkeit einer Stellungnahme hat.

Es kommen natürlich immer die Briefe von der KV wie von Czauderna beschrieben. Allerdings bin ich der Ansicht, dass Ärzte, über die ständig ähnliche Beschwerden auflaufen, schonmal auf ihre Pflichten hingewiesen werden. Die Kasse kann da allerdings aufgrund der Vertragsbeziehungen - anders als bei anderen Leistungserbringern - nichts ausrichten.

Im beschriebenen Fall vermute ich allerdings, dass das Problem weniger bei den behandelnden Ärzten liegt.

Cassady1047
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Beitrag von Cassady1047 » 15.04.2013, 10:57

Ich denke man kann im ersten Schritt auch probieren einfach mal den Arzt "vor den Kopf zu stoßen" indem man ihm klar ins Gesicht sagt, dass man sein Verhalten gerade unmöglich findet. Was man getan hat um so ein Verhalten zu verdienen und dass man aus Angst um die eigene Gesundheit gekommen ist. Möchte man eine Behandlung, die der Arzt nicht für wichtig hält, kann man dann auch nachfragen, ob man zB ein MRT selbst bezahlen kann.
Gute Besserung wünsche ich in jedem Fall ;)

Netti
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Beitrag von Netti » 17.12.2013, 23:37

Auch wenn der Thread schon etwas älter ist..

auch hier aus eigener Erfahrung:

Bandscheibenvorfall....schon heftigster Natur...zum Neurochirurgen, als alle Behandlungsversuche die Schmerzen einzudämmen nichts brachten...

er schaut sich das an, soll mich bücken, rechts links, Arme vor, zurück..

also...nachdem er die MRT-Bilder gesehen hat: sie sind die ideale Patientin für eine Bandscheibenprothese..das sollten wir in Angriff nehmen...

ich zögerte noch etwas..und erbat mir Bedenkzeit...
war dann bei einem anderen Arzt..der auch meinte: mhmh..Prothese..mhmh, weiß ja nicht...

ich wieder zu dem Neurochirurgen und dann hab ich ihm ein paar Fragen gestellt: ob er sich selber auch operieren lassen würde, wenn er den gleichen Befund hätte wie ich.
ob er seiner Tochter bzw. Frau die OP empfehlen würde..
und welche andere Option es noch gäbe..

tja, was bekam ich zur Antwort?..was wollen Sie überhaupt, für sie kommt doch eine Bandscheibenprothese gar nicht infrage..gehen sie wieder arbeiten und dann wirds auch besser..!!!

sprachs und drehte sich um und ging..

ich war bereits im Aufstehen begriffen und ging auch ohne ein weiteres Wort...

nun ist es so, dass ich das 6. Jahr ohne Bandscheibenprothese lebe..ich hatte mit einem weiteren NCH gesprochen und der meinte, ich solle auf die "natürliche Versteifung" warten....ich bin knappe 60...und das könnte in 2 oder in 5 Jahren der Fall sein..schmerzhaft sein, aber ich würde mir eine OP sparen..

das hab ich gemacht und Dank meiner Medikamente und eines tollen Facharztes für Schmerzmedizin geht es mir ...naja...auf jeden Fall bin ich nicht wieder zu diesem frechen NCH gegangen..was bildet der sich eigentlich ein?

Eine Bekannte von mir ist Apothekerin, die beiden kannten sich privat...
sie klagte über Beschwerden...er zu ihr: du, ich fahr Montag in Urlaub, ich kann dich am Samstag noch operieren....sie freudig zugesagt...
und samstags war die OP:..

und was war anschließend? mehr Schmerzen als vorher...sie mußte den Beruf aufgeben und ist jetzt krank zu Hause...ihr Mann ist Internist und Sportarzt..und völlig von den Socken, dass sowas ausgerechnet ihnen passiert ist..

so einem Arzt muß die Lizenz entzogen werden...

leonardo
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Beitrag von leonardo » 03.11.2014, 16:04

Was lernen wir daraus ?
Einen Arzt zum Freund zu haben kann gesundheitsschädlich sein.

Ich habe ziemlicher Probleme mit den Zähnen.
Seit es die Möglichkeit gibt im Internet die Preise von Ärzten für Zahnersatz u. Implantate herunterbieten zu lassen, versuchen Sie einen Heil und Kostenplan so spät wie möglich zu erstellen.
Am besten erst, wenn mit der Behandlung des Zahnes bereits begonnen wurde, hat man erst hinterher den HuK im Briefkasten und wird vom Preis regelrecht vom Hocker gehauen.
Aber dann ist es meinst zu spät zu wechseln.

Am Telefon wurde ich schon einfach abgewiesen, weil mir das Unwort "Zweitmeinung" rausgerutscht ist.
Das sollte einem wirklich nicht passieren.

Poet
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Beitrag von Poet » 03.11.2014, 20:08

@leonardo: Wo bitte ist denn der kausale Zusammenhang zwischen "Arzt als Freund" und "gesundheitsschädlich"? Und woher stammt die Erkenntnis dass die Existenz von Zahnersatzvergleichsportalen dazu geführt hat dass die ZÄ das Ausstellen der HuK verzögern?

Bzgl. Zahnersatz: Es gibt freie Behandlerwahl auch nach Erstellen eines HuK und es ist usus dass einem der ZA auch schon vor der Behandlung eine Aufstellung zu den Kosten mitgibt. Und übrigens hat jeder Zahnarzt berechtigtes Interesse den HuK so schnell wie möglich zu erstellen denn auf dem Plan stehen nicht nur nach unten beeinflussbare Kosten für das Material. Aber auch bei diesem halten die örtlichen Zahnärzte gute Alternativen bereit.

leonardo
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Beitrag von leonardo » 05.11.2014, 12:04

Die Kausalität bezog sich auf das was der Vorschreiber schrieb.
Das andere, weil ich das selbst so erlebt habe.

Ich habe meinen Heil- u. Kostenplan über 3600 Euro erhalten.
Ich sollte dafür vom Zahnarzt vor Ort eine Halbkrone in Presskeramik und ein Implantat mit einem Zahn aus verblendetem Metall bekommen.
Der HuK war erst bei mir im Briefkasten, als der Zahn für die Halbkrone bereits abgeschliffen war.
Den HuK hab ich dann bei www.zahngebot.de eingestellt.
Dort haben sich dann die Zahnärzte gegenseitig unterboten.
Inzwischen habe ich eine Halbkrone aus Cerec und ein Implantat mit Zirkon oben drauf.
Alles Made in Germany und 5 Jahre Garantie für 1333 Euro.
Dafür mußte ich dann halt 80 km fahren.
Aber es hat sich gelohnt und ich bin voll zufrieden.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 05.11.2014, 13:46

Interessant das ein 1 Jahr alter Thread über einen Orthopäden hervorgeholt wird, um einen Schlenker zum Zahnarzt zu machen.

Und dann zufällig kommt der (ich gebe zu, ich habs erwartet) link zu einem angeblich tollen Anbieter.

Herzlich Willkommen im Forum, Leonardo, aber lasse doch bitte diesen Mist mit den Angeboten. Darauf fahren wir hier nicht gerade ab. Such Dir andere Plätze für den Quatsch.

leonardo
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Beitrag von leonardo » 05.11.2014, 14:17

Es ist ja schade, daß zu "Krankenkassenpatienten warten länger" so wenig geschrieben wird.
Daher war der Thread auch ganz oben gestanden.

Nein, ich habe mit der Webseite nichts zu tun broemmel.
Würde ich Schleichwerbung machen wollen, dann würde ich einen Arzt beim Namen nennen und nicht ein Portal, bei dem wir Kassenpatienten alle sparen können.

Und "unverschämter Arzt würde gerne Behandlung verweigern", passt doch auch irgendwie zu dem was ich geschrieben habe.
Wer von den Kassenpatienten nicht zusätzlich zahlt, wird mies behandelt, das ist auch meine Erfahrung.

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