anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

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Moderator: Czauderna

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BerlinSounous
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anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von BerlinSounous » 05.08.2019, 10:27

Hallo zusammen und vielen Dank für die Aufnahme :)

Da ich und mein alter Chef ständig im Streit waren wurde ich gekündigt und befinde mich seit Februar im Krankengeld-Bezug.
Ich wurde aufgefordert eine Reha zu machen. Diese habe ich beantragt und nun eine Bestätigung vom Rententräger inkl. Namen der Klinik erhalten.
Da ich diese nicht antreten möchte und bis Ende August Krankgeschrieben bin, frage ich mich was ich am besten tun kann?
Von den monatelangen Strapazen mit der Krankenkasse will ich erst gar nicht reden!

Ist es denn nun möglich eine Endbescheinigung zu holen und das Krankengeld zu beenden und dann zum Arbeitsamt (ALG1) zu gehen? Oder wird die KK bzw. der Rententräger oder die AfA mich zu dieser sinnlosen, mind. 5 wöchigen dauernden Reha "zwingen" wollen?

Lieben Dank für eure Unterstützung!

AFT
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Re: anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von AFT » 05.08.2019, 11:11

Ist es denn nun möglich eine Endbescheinigung zu holen und das Krankengeld zu beenden und dann zum Arbeitsamt (ALG1) zu gehen? Oder wird die KK bzw. der Rententräger oder die AfA mich zu dieser sinnlosen, mind. 5 wöchigen dauernden Reha "zwingen" wollen?
Woher will denn die AfA wissen, dass du einen Reha-Antrag gestellt hast? Da findet keine Ansprache statt. Theoretisch könntest du dich mit Endbescheinigung aus dem KK-Bezug abmelden und dann ins ALG I wechseln.

Aber in deinem Fall könntest du die Sache noch was heraus zögern. Wie ich lese, hast du die Reha beantragt und bewilligt bekommen. Sofern noch nicht verfristet, würde ich gegen diesen Bescheid Widerspruch erheben oder alternativ holst du dir eine Rehaunfähigkeistbescheinigung. Damit könnte man noch ein Paar Monate raus holen. Ich habe ein ähnliches Problem.

Schau mal hier
===> krankengeld-f19/anhoerung-kk-beabsichti ... 16013.html

BerlinSounous
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Re: anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von BerlinSounous » 05.08.2019, 11:31

Hi und danke für deine Antwort!

ich habe mir deinen Beitrag gerade durchgelesen. Die KK hat mich seit dem ersten Tag der AUB ins Visier genommen. Obwohl ich noch arbeiten war. und diese ständigen Anrufe und täglichen Briefe haben nicht für eine positive Stimmung gesorgt.

Ich hatte auch überlegt Widerspruch einzulegen bzw. um eine Wunschklinik oder einer ambulanten Station zu bitten. Dann würden noch einige Tage vergehen.
Damals war nur die Rede von 3 Wochen. Und nun mind. 5 Wochen. Lusterweise ist eine ehemaligen Kollegin beim selben Arzt und war 1 Jahr lang auf KG und hat von ihrer KK null Druck bekommen. Obwohl sie naja nicht so krank war....

Die Rehaunfähigkeit würde mir mein Doc. nicht geben. Er findet ne Reha gut und ich sehe das ganz anders.

Du kannst ja den Antrag stellen. Aber nur direkt über die DRV. Sonst gehts noch schneller über die KK. Und dann abwarten, falls du keine Alternative hast (Job usw.). Gib ne Wunschklinik am Meer an oder sowas. Ich hatte es halt ortsnah beantragt, da ich da eh nicht hingehen werde. Für meine Fall passt keine Reha. Die wollen nur ihre Kliniken voll bekommen und die KK uns aus dem Krankengeld rauswerfen. Da fragst du dich warum du 15Jahre eingezahlt hast! In anderen Ländern sieht es besser aus. Siehe Frankreich.

Leider bin ich selbst auf Hilfe angewiesen und kann dir gar nicht soviel zu deinem Fall schreiben :(
dennoch VG

AFT
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Re: anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von AFT » 05.08.2019, 12:09

ich habe mir deinen Beitrag gerade durchgelesen. Die KK hat mich seit dem ersten Tag der AUB ins Visier genommen. Obwohl ich noch arbeiten war. und diese ständigen Anrufe und täglichen Briefe haben nicht für eine positive Stimmung gesorgt.
Offenbar handeln die KK nicht nach einem festen Muster. Manche werden überhaup nicht behelligt mit Reha's. Bei anderen lassen sie keine Ruhe. Ich weiß auch nicht woran das liegt. Alter? Krankenheitsbild?

Anrufen konnten Sie dich nur, weil du denen deine Telefonnummer gebeben hast. Das darfst du zukünftig nicht mehr. denn so bist du für die greifbar. Zwinge sie auf's Papier, indem du die Angabe von Telefonnummer und E-Mailadresse verweigerst. Das sind ohnehin FREIWILLIGE Angaben. Was Briefe angeht, so muss man nicht auf alles reagieren, sondern nur auf Schreiben, wo konkret auf die Mitwirkungspflichten verwiesen wird. Alles andere ist auch hier FREIWILLIG. Natürlich spekulieren die KK auf den vorauseilenden Gehorsam der Versicherten.
Ich hatte auch überlegt Widerspruch einzulegen bzw. um eine Wunschklinik oder einer ambulanten Station zu bitten. Dann würden noch einige Tage vergehen. Damals war nur die Rede von 3 Wochen. Und nun mind. 5 Wochen. Lusterweise ist eine ehemaligen Kollegin beim selben Arzt und war 1 Jahr lang auf KG und hat von ihrer KK null Druck bekommen. Obwohl sie naja nicht so krank war....
Solange noch nicht verfristet ist, würde ich das tun. Und im Widerspruch ruhig im Rahmen der Akteneinsicht die Zusendung einer Abschrift von "das der Aufforderung zugrunde liegende Gutachten oder die zugrunde liegende SFB oder Stellungnahme des MDK". Denn meist liegen solche Gutachten garnicht vor oder genügen nicht der Rechtsprechung des BSG.
Die Rehaunfähigkeit würde mir mein Doc. nicht geben. Er findet ne Reha gut und ich sehe das ganz anders.
Das ist schlecht. Dann hätte ich mir im Vorfeld schon einen anderen Arzt gesucht, der meine Interessen vertritt und nicht seine Ansichten dem Patienten aufzwingt.

Ich habe in meinem Thread den Ablauf dargestellt. Daran könnte man sich halten.

Czauderna
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Re: anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von Czauderna » 05.08.2019, 13:29

Hallo,
ist es denn nun möglich eine Endbescheinigung zu holen und das Krankengeld zu beenden und dann zum Arbeitsamt (ALG1) zu gehen? Oder wird die KK bzw. der Rententräger oder die AfA mich zu dieser sinnlosen, mind. 5 wöchigen dauernden Reha "zwingen" wollen?
natürlich ist das möglich - Arbeitsfähigkeit aug eigenen Wunsch, das geht schon und wenn du dich beim Arbeitsamt meldetst, dann dürfte es da mit ALG-1 kein Problem geben.
Den Antritt der Reha verweigern ist auch kein Problem, solange der Beginn der Reha nicht noch im Krankengeldbezug liegt. Die Krankenkasse ist da ziemlich schmerzlos, wie das das Arbeitsamt sehen würde bei Kenntnis, das kann ich nicht sagen.
Ob ein Widerspruch zum jetzigen Zeitpunkt noch Sinn macht, also nach Antragstellung durch dich und Bewilligung durch den Rentenversicherungsträger, wage ich persönlich zu bezweifeln, zumal das Argument, dass du eine Reha, die übrigens grundsaetzlich 3 Wochen dauert (ausgenommen bestimmte Diagnosen), nicht für notwendig hälst, stattdessen aber lieber Krankengeld beziehen möchtest, nicht wirklich gut ankommen wird bei der Kasse und beim MDK.
Aber, versuchen kannst es natürlich trotzdem - viel Glück dabei.
Gruss
Czauderna

Einfachich
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Re: anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von Einfachich » 06.08.2019, 12:27

Hallo,

was die ständigen Anrufe der KK angeht: Schreib der KK dass Du um Löschung Deiner Telefonnummer bittest und künftig um Schiftverkehr bittest. So habe ich das gemacht, hier im Forum hatte ich dazu einen Vorschlag gefunden.


Viele Grüße

BerlinSounous
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Re: anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von BerlinSounous » 07.08.2019, 11:57

Lieben Dank! Das habe ich nach dem Gespräch mit meinem Arzt gemacht. In den ersten drei Monaten war das wirklich unmöglich!

D-S-E
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Re: anstatt Reha lieber ALG 1 beantragen?

Beitrag von D-S-E » 07.08.2019, 19:56

BerlinSounous hat geschrieben:
07.08.2019, 11:57
Lieben Dank! Das habe ich nach dem Gespräch mit meinem Arzt gemacht. In den ersten drei Monaten war das wirklich unmöglich!
Ein kleiner Tipp dazu: Du kannst davon ausgehen, dass die Krankenkasse es nicht auf sich beruhen lässt und im Hintergrund an deinem Fall weiterarbeitet. Arbeitsunfähig bist du für die Kasse nur dann, wenn du die letzte Tätigkeit (Beschäftigte und gekündigte) oder eine leichte Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt (bei Beginn der AU Arbeitslose) nicht ausüben kannst und wenn eine plausible Behandlung erfolgt.

Die Krankenkasse ruft an, um zu erfahren, welche Behandlung erfolgt und welche Erfolge eingetreten sind.

Insbesondere interessiert die Kasse natürlich, ob eine Rückkehr an den Arbeitsplatz überhaupt möglich ist - manchmal ist das Arbeitsverhältnis so zerrüttet, dass ohnehin klar ist, dass das nichts mehr wird.

Die Kasse wird versuchen, diese Fragen auf anderen Wegen zu klären - über Gutachten, Befunde und Arztberichte.

Ohne der Krankenkasse gegenüber offen zu sein, verlierst du die Kontrolle über das, was die Krankenkasse macht.

Nicht selten werden Arbeitsunfähigkeiten und Krankengeldzahlungen von der Kasse beendet, weil dem Medizinischen Dienst ganz wesentliche Informationen des Versicherten nicht vorliegen. (Hierbei auf eine persönliche Vorstellung beim MDK hinzuweisen ist zwecklos, in der Regel haben die MDK's keine Kapzitäten dafür.)

Ich empfehle dir, die Krankenkasse über dein Vorgehen, die nächsten Schritte usw. regelmäßig zu informieren - ggf. per Mail an deinen Ansprechpartner, wenn du nicht mit ihm sprechen willst.

Viele Grüße
D-S-E

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