Gutachter schreiben gesund

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

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Schwiegerdrachen
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Gutachter schreiben gesund

Beitrag von Schwiegerdrachen » 25.03.2010, 11:15

Ich bin seit 18 Januar krank geschrieben, 6 Wochen bekam ich Lohnfortzahlung.
Mein Vertrag endete am 28.2.20010.
Ich habe mit Hilfe der Behindertenabteilung einen Antrag auf EU Rente gestellt: Das dauert und dauert.
Der Schwerbehinderten Antrag ist schon im Juni eingegangen und die lassen sich Zeit.
Ich habe Bandscheibenvorfall, HWS im linken und rechten Knie Arthrose, im zeigefinder rechts auch. (entzündlich)
Meine beine sind voll Wasser.
Ich kann da auch nicht als sitzender Pförtner arbeiten.

Ein Gutachter hat nach Aktenlage entschieden ob ich arbeiten kann.
Wie kann man denn nach Aktenlage einen Patienten gesund schreiben, der sich vor Schmerzen kaum rühren kann.
Mein Artzt hat jetzt Einspruch erhoben.

Die paar tage haben mich so fertig gemacht, das ich nur am heulen bin.
Das kann doch nicht sein, das die Kassen nur kassieren und wenn man krank wird einen abschieben.

Meine Rente soll Mitte April begutachtet werden.
Wenn sie ablehnen, nehme ich die Altersrente mit 18 Prozent Abzügen.
Aber kann man mich zwingen zum Arbeitsamt zu gehen mich zur Arbeit zur Verfügung zu stellen, wenn ich noch unfähig bin.
Arthrose ist eine Krankheit.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 25.03.2010, 20:55

Hallo,
wenn ich das richtig gelesen habe, dann erfolgte die MDK-Begutachtung nach der Stellung des Rentenatrages ?

Ungewöhnlich dass dann trotzdem der MDK eingeschaltet wurde, aber trotzdem legal. Dass allerdings der MDK auf arbeitsfähig erkennt anhand der vorliegenden (hoffentlich) aktuellen Befundberichte und unter Kentnnisnahme des Rentenantragstellung, das verwundert doch sehr.

Hier gibt es nur eines - Widerspruch einlegen und sich dabei vom behandelnden Arzt helfen lassen. Es bleibt dem MDK überlassen ob er den Patienten selbst sehen will oder nur die ärztlichen Unterlagen zugrundelegt.

Ich habe in der Vergangenheit öfters feststellen müssen dass es gerade an den Unterlagen und Informationen lag, die der behandelnde Arzt der Kasse bzw. dem MDK vorgelegt hat wenn der MDK solche Entscheidungen getroffen hat. Die Kassenmitarbeiter selbst müssen sich auf das was der MDK schreibt verlassen können denn sie sind keine Medizinier.
Gruß
Czauderna

Grampa
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Beitrag von Grampa » 26.03.2010, 08:22

naja, aber wenn man sich die Fakten mal anschaut kann ich die Kasse auch verstehen, die Beschwerden haben sicher nicht erst am 18.01. angefangen, sprich, bisher war Arbeiten auch möglich, erst kurz vorm Auslaufen des Arbeitsvertrages erfolgt die AU, und auf einmal geht gar nichts mehr? nicht mal eine Meldung beim Arbeitsamt für leichte Tätigkeiten? der Antrag auf Schwerbehinderung wurde bereits im Juni (2009?) gestellt, da wurde aber offenbar noch gearbeitet, aber beim Arbeitsamt melden soll nicht gehen? das da Zweifel aufkommen kann ich verstehen

sicher ist Arthrose eine Krankheit, so wie Diabetes, Bluthochdruck, Schuppenflechte etc. auch -> ist man damit aber zwangsläufig arbeitsunfähig? eher nicht, sonst würde quasi niemand mehr arbeiten, es kommt nicht darauf an ob man eine Krankheit hat, sondern welche konkreten Funktionseinschränkungen vorliegen, die dann der Aufnahme einer Tätigkeit im Wege stehen

ich bin mir sicher die Arthrose liegt schon länger vor, die bekommt man nicht von heut auf morgen, und auch nicht zufällig 6 Wochen vor Ende der befristeten Beschäftigung...

ohne jetzt jemanden zu nahe treten zu wollen, aber das sieht für mich danach aus, dass hier die Arbeitsagentur (wo man bei befristeten Verträgen 3 Monate vor Auslaufen sich ja melden muss) etwas "mitgesteuert" hat, klar haben die für jemanden um die 60 keine Jobs mehr, und in dem Alter finden sich immer paar Krankheiten auf die man sich krankschreiben lassen kann, so bekommt man aus der Beschäftigung raus schön sein Krankengeld (was nicht unerheblich mehr als das ALG ist und das weiß das Arbeitsamt genau) und das Arbeitsamt spart sich schön das ALG...das die Arbeitsämter teilweise so beraten ist den Kassen kein Geheimnis, das habe ich schon öfter von Versicherten erzählt bekommen was die für Beratungsgespräche beim Amt hatten....verständlich dass die Kasse dagegenhält

Platon67
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Beitrag von Platon67 » 26.03.2010, 10:22

Danke Grampa - du sprichst mir aus der Seele----

Paule
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Beitrag von Paule » 26.03.2010, 11:18

Schwiegerdrachen, ich kann nur empfehlen, zum Schmerztherapeuten zu gehen, aber das willst du vermutlich nicht hören?

Schwiegerdrachen
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Beitrag von Schwiegerdrachen » 31.03.2010, 11:38

@ Paule, doch, das will ich hören, ich mache auch alles mit was Besserung verspricht.
Warum spricht mich aber mein Artzt nicht auf so eine Therapie an oder die Krankenkasse.

Es ist traurig , das Drogen und Alkoholsuch als Krankheit anerkannt wird. Ein durch jahrelanges hartes Arbeiten zerschundener Körper, der kann sich ja durch kriechen fortbewegen.

Platon67
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Beitrag von Platon67 » 31.03.2010, 11:54

1. Sind die Kundenberater bei der KK keine Mediziner...

2. Muss die Anregung von Ihrem behandelnden Arzt oder evtl. vom Medizinschen Dienst der Krankenversicherung kommen.

3. Haben Sie die Möglichkeit entsprechende Anfragen an die Kasse zu stellen.

4. Was bitte haben Drogen- und Alkoholsüchtige mit Ihrem Problem zu tun ?- Das ist reine Polemik, an dieser Stelle völlig überflüssig und wird an Ihrem Problem auch nichts ändern!

Schwiegerdrachen
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Beitrag von Schwiegerdrachen » 31.03.2010, 12:24

Alkohol und Drogenkrankheit haben nichts mit meinem Problem zu tun. Das stimmt.
Aber das sind Krankheiten, die man sich nicht am Arbeitsplatz zu zieht.
Die werden aber als Krankheit anerkannt.
Arthrose ist auch eine Krankheit, die man sich durch körperlichen Verschleiß holt, warum ist da die Krankenkasse so engstirnig.

Die Arthrose habe schon lange und das HWS wurde vor einem Jahr diagnistiziert:

Für den Bandscheibenvorfall hat mein Arzt eine reha ambulant beantragt, die von der Krankenkasse abgelehnt wurde.
Die Krankenkasse meint das hätte der Rententräger abgelehnt. Ich war damls nicht in Rente.

Ich möchte nur noch eins dazu erwähnen. Über 40 jahre Gastronomie steckt man nicht so weg, wie 40 jahre geistige Arbeit.

Bei körperlich anstrengenden Berufen, lässt die Kraft im Alter nach. bei geistigen Berufen werden die Menschen, je älter immer stärker in der Leistung.

Grampa
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Beitrag von Grampa » 01.04.2010, 08:42

es macht keinen Sinn mit dem Finger auf Andere zu zeigen, das ändert nichts am eigenen Problem, es geht auch nicht um eine (Ab-)Wertung körperlicher oder geistiger Arbeit (mal davon abgesehen, dass ein Bürojob alles andere als gesund für den Rücken ist...und auch die geistige Leistungsfähigkeit lässt im Alter eher nach als das sie zunimmt)

Arthrose IST eine Krankheit, das hat niemand abgestritten, aber wie ich bereits geschrieben habe gibt es einen Unterschied zwischen "eine Krankheit haben" und "arbeitsunfähig sein"

die ambulante Reha hat ganz bestimmt der Rententräger abgelehnt, da dieser lt. Gesetz grds. für Rehabilitationsmaßnahmen zuständig ist, WENN Sie Rente beziehen würden, dann würde die Kasse über eine Reha entscheiden, als Arbeitnehmer läuft das aber nunmal über die Rentenversicherung, also bitte bei den Fakten bleiben, die Kassen sind nicht an allem Unrecht auf der Welt schuld...

Schwiegerdrachen
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Beitrag von Schwiegerdrachen » 01.04.2010, 13:39

Das Thema ist für mich erledigt.
Ich habe heute eine Ladung zum MDK bekommen und bin froh darüber mich persönlich den Ärzten vorstellen zu können.
Im Schreiben steht auch, dass man mich beim Behandlungserfolg unterstützen will.
Ich selber tu auch mein Nötigstes: ich bewege mich trotz schlimmer Schmerzen, das ich nicht steif werde.

Ich melde mich, wenn ich beim MDK war.

Schwiegerdrachen
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Beitrag von Schwiegerdrachen » 14.04.2010, 13:04

Heute war ich beim MDK.Erst hatte ich Angst, das ich auch so ohne Gespräch und Untersuchung so einfach abgefertigt werde. Zudem noch eine Dame auf die Ärztin deutete und sagte, die wär schlimm.
Ich habe meine Unterlagen bereitgelegt und hatte ein ziemlich langes Gespräch. Ich bekam noch Hinweise, welche Ärtzte ich aufsuchen soll, welche Medikamente ich nehmen und welche ich nicht nehmen soll. Ich habe dann schnell vertrauen gefasst. Zwischendurch hat sie mir auch geraten den Arzt zu wechseln, da er manches übersehen hat.
jetzt habe ich einen Behandlungsmarathon vor mir. Das hatte ich so wie so vor.
Zumindestens bin ich noch 6 Wochen arbeitsunfähig geschrieben. Und ich hoffe, das ich die Zeit nutzen kann, meine Gesundheit einigermaßen wieder herstellen zu lassen.
Es ist gut so, das ich persönlich vorsprechen konnte.

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