Krankenkasse macht Druck

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

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blumsberg
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Krankenkasse macht Druck

Beitrag von blumsberg » 02.10.2019, 18:55

Hallo zusammen, ich bin zur Zeit in Sorge, weil die Krankenkasse mir schon eine ganze Weile Druck macht und hoffe, hier Unterstützung erhalten zu können:

- AU seit November 2018 arbeitsunfähig wegen burnout und Depressionen.
- Krankengeld seit Januar 2019
- Mai: Ankündigung Krankenkasse Aufforderung Reha
- Juli: Aufforderung Reha, Abgabefrist Antrag 13.9.
- August Widerspruch, 2 Bescheinigungen meiner Ärzte/Therapeuten, dass noch Akutbehandlung erforderlich ist
- September, telefonische (und später schriftliche) Info meiner Krankenkasse, dass die Aufforderung zum Rehaantrag zurückgenommen wurde und der Verwaltungsakt damit quasi nicht mehr existiert.
- Noch September, eine Woche nach diesem Telefonat Termin bei meinem Facharzt für Psychosomatik. Er erzählt mir, dass der MDK bei ihm angerufen hat wegen meines Widerspruchs. Die Dame vom MDK sagt meinem Arzt, entweder macht die Frau jetzt die Reha oder sie macht eine Wiedereingliederung. Mein Arzt fühlt sich unter Druck gesetzt und stimmt einer Wiedereingliederung zu. Ich wusste von alldem gar nichts. Es gibt eine schriftliche Telefonnotiz, ein Fax, das der MDK meinem Arzt geschickt hat (und ich glaube, mein Arzt hat das sogar unterschrieben), in dem sogar die Termine festgelegt sind, wann ich mit der WE beginne und wann diese abgeschlossen sein soll.
- Ich bitte meinen Arzt, etwas dazu zu schreiben, ich kann jetzt noch keine WE machen. Er schreibt ein erstes Schreiben an den MDK, dass ich mir die WE zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorstellen kann, da anspruchsvoller Job und Gefährdung des Arbeitsplatzes durch zu frühe WE.
- ein paar Tage später - mich setzt das alles sehr unter Druck, meine Depressionen verschlimmern sich wieder. Spreche mit meinem Arzt über stationäre Behandlung.
- Ein weiteres Schreiben meines Arztes geht an meine Krankenkasse, in dem er beschreibt, dass mein Zustand sich verschlechtert hat und dass stationäre Behandlung indiziert sei.
- Ich habe parallel dazu Kliniken kontaktiert, Unterlagen eingereicht (auch Einweisung meines Arztes) und nun eine Rückmeldung einer Klinik erhalten, dass sie stationäre Behandlung auch als indiziert ansehen und ich nun auf der Warteliste stehe. Kurzfristiger Beginn evtl. möglich.
- Vom MDK bzw. meiner Krankenkasse habe ich seit dem Telefonat zwischen MDK und meinem Arzt nichts mehr gehört.

Meine Krankenkasse macht in Telefonaten seit März 2019 ziemlichen Druck. Ich habe große Sorge, wie die Kasse sich nun verhalten wird. Hat die Kasse die Möglichkeit, mir diese stationäre Behandlung nicht zu bewilligen oder mir das Krankengeld zu streichen?

Die Klinik sagte mir, dass die einen Behandlungsauftrag haben und wenn sie meine Behandlung als indiziert ansehen, nehmen die mich auf und regeln die Kostenfrage mit der Kasse. Selbst wenn die Kasse sich sträubt, sei das eine Auseinandersetzung, die zwischen Klinik und Kasse stattfindet.

Ich hoffe, der Beitrag ist nun besser lesbar und danke für Antworten.

Herzliche Grüße, Bibi
Zuletzt geändert von blumsberg am 03.10.2019, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.

broemmel
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Re: Krankenkasse macht Druck

Beitrag von broemmel » 02.10.2019, 23:59

Eine einzige Textwand ohne Gliederung...
Wer soll das lesen?

blumsberg
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Re: Krankenkasse macht Druck

Beitrag von blumsberg » 03.10.2019, 07:28

Hallo, ich habe meinen Text nun sehr verkürzt und hoffe, dass er nun besser lesbar und beantwortbar ist.

Vielen Dank und Herzliche Grüße

Bibi

Czauderna
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Re: Krankenkasse macht Druck

Beitrag von Czauderna » 03.10.2019, 08:45

Hallo und willko9mmen im Forum,
ehrlich gesagt, verstehe ich da etwas nicht - Du hast geschrieben, dass die Kasse dich aufgefordert hatte, innerhalb einer Frist von 10 Wochen einen Reha-Antrag zu stellen. Die Kasse hat aufgrund deines Widerspruchs diese Aufforderung zurückgenommen. Das ist erst mal Fakt.
Was dein Arzt mit dem MDK besprochen hat bzl. einer Wiedereingliederung ist nicht relevant. Diese Wiedereingliederung kann nicht vom MDK als notwendig erachtet werden sondern allenfalls empfohlen. Für eine Wiedereingliederung müssen alle Beteiligten einverstanden sein, also Arzt, Versicherte, Krankenkasse und vor allen Dingen der Arbeitgeber. Von daher kann auch eine Krankenkasse nicht einseitig zu einer solchen Massnahme auffordern.
Du hast nix mehr von der Kasse gehört - das ist doch in dem Falle gut so. Ausserdem kommt ja jetzt die Sache mit der stationären Behandlung hinzu, da ist an Reha-Massnahmen (auch die Wiedereingliederung ist eine solche Massnahme), sowieso erst mal nicht zu denken.
Gruss
Czauderna

sundancere20j
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Re: Krankenkasse macht Druck

Beitrag von sundancere20j » 03.10.2019, 09:08

Hallo Bibi,

wie soll die Unterstützung aussehen, die Du erwartest?

Ich erkenne schon einen Widerspruch in Deiner Erklärung gegenüber der Krankenkasse, warum eben eine Reha derzeit keinen Sinn ergeben soll.
August Widerspruch, 2 Bescheinigungen meiner Ärzte/Therapeuten, dass noch Akutbehandlung erforderlich ist
Dann die Aussage,
Ich habe parallel dazu Kliniken kontaktiert, Unterlagen eingereicht (auch Einweisung meines Arztes) und nun eine Rückmeldung einer Klinik erhalten, dass sie stationäre Behandlung auch als indiziert ansehen und ich nun auf der Warteliste stehe. Kurzfristiger Beginn evtl. möglich.
Was soll nun an einer Reha so viel anders sein, als an einer stationären Behandlung? Wenn sich doch nun Deine und die Überzeugung des behandelnden Arztes geändert hat (Einweisung in Fachklinik), sollte er Dir die Reha eher empfehlen, weil die Wartezeit hier wesentlich kürzer ist.

An Deiner Stelle würde ich nun, wo Dein Dispositionsrecht nicht eingeschränkt ist, eine Reha beantragen und mir eine schöne Klinik aussuchen.
Natürlich kann es Dir dann immer noch passieren, dass die Kasse Dich nachträglich in Deinem Dispositionsrecht beschränkt. Jedoch kann Dich auch dies in Deinem Wahlrecht bezüglich der Klinik nicht einschränken!

Die Ärzte des MDK sind übrigens nicht berechtigt in die laufende Behandlung des Arztes einzugreifen. Sie dürfen lediglich Handlungsmaßnahmen vorschlagen. Worauf immer ein Auge geworfen wird, ist die fachärztliche Begleitung und der Verlauf.

- AU seit 11/2018 ist keine Behandlung

Facharzt für Psychiatrie wegen medikamentöser Behandlung?
Psychotherapeut?
stationärer/teilstationärer Klinikaufenthalt?

Was in Deinem Fall auffällig ist, ist eben die Verschwendung von wertvoller Zeit, die Dir verloren geht. Für gewöhnlich benötigt ein Kassenpatient im Durchschnitt 6 - 9 Monate Wartezeit für einen Klinikplatz. Ebenso lang dauert es einen geeigneten Psychotherapeuten zu finden, worauf dann ja noch der Antrag bei der Kasse folgt.

Wäre davon auch nur ansatzweise was vorhanden, würde die Kasse nicht so einen Alarm schlagen.

Viele Grüße
sundancere20j

GerneKrankenVersichert
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Re: Krankenkasse macht Druck

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 03.10.2019, 09:31

blumsberg hat geschrieben:
02.10.2019, 18:55

- Noch September, eine Woche nach diesem Telefonat Termin bei meinem Facharzt für Psychosomatik. Er erzählt mir, dass der MDK bei ihm angerufen hat wegen meines Widerspruchs. Die Dame vom MDK sagt meinem Arzt, entweder macht die Frau jetzt die Reha oder sie macht eine Wiedereingliederung. Mein Arzt fühlt sich unter Druck gesetzt und stimmt einer Wiedereingliederung zu. Ich wusste von alldem gar nichts. Es gibt eine schriftliche Telefonnotiz, ein Fax, das der MDK meinem Arzt geschickt hat (und ich glaube, mein Arzt hat das sogar unterschrieben), in dem sogar die Termine festgelegt sind, wann ich mit der WE beginne und wann diese abgeschlossen sein soll.
Ich habe den Eindruck, dein Arzt hat selbst keinen richtigen Plan und reagiert immer dann, wenn jemand etwas von ihm will. Du willst keine Reha - er bescheinigt es. Der MDK spricht von einer Wiedereingliederung - und wieder stimmt der Arzt zu. Dann willst du ein Schreiben, dass keine Wiedereingliederung möglich ist, der Arzt schreibt dir was. Du willst eine stationäre Behandlung - der Arzt schreibt eine Einweisung. Was mir fehlt, ist der Vorschlag deines Arztes, wie es weitergehen soll. Mit welchen Mitteln deine Erwerbsfähigkeit wieder hergestellt werden soll. Krankengeld wird höchstens bis April 2020 gezahlt (sofern die Erkrankung im November 2018 erstmalig aufgetreten ist). Dir läuft die Zeit davon und dein Arzt reagiert nur, statt zu agieren. Und belastet dich dann noch mit dem Konflikt, den eigentlich er mit dem MDK austragen sollte. Aber ohne Plan kann er dem MDK gegenüber auch nicht argumentieren. Da schließt sich dann der Kreis.

Auch ich frage mich, warum eine Reha nicht möglich ist. Aus Erfahrungen im Bekanntenkreis weiß ich, dass die Behandlung in einer psychosomatischen Klinik und einer psychosomatischen Reha ähnlich sind. Der Vorteil einer Reha über die Rentenversicherung ist allerdings, dass du im Rahmen eines Eilverfahrens wahrscheinlich schneller einen Platz in einer Rehaklinik erhältst und dort dann auch eine Erwerbsprognose erstellt wird. Dort werden dann die Fragen beantwortet, mit denen dein Arzt sich anscheinend nicht beschäftigt. Kannst du eine Wiedereingliederung machen und auf absehbare Zeit wieder arbeiten? Oder ist eher eine Rente auf Zeit sinnvoll, da du länger brauchst und voraussichtlich in 1 - 2 Jahren wieder arbeiten kannst? Oder kannst du vielleicht überhaupt nicht mehr arbeiten und eine Rente auf Dauer ist der beste Weg?

Ich kann dir nur raten, einen Antrag auf Reha zu stellen, damit die Rentenversicherung mit ins Boot kommt. Wenn du in ein Krankenhaus gehst und nichts weiter unternommen wird, sehe ich die Gefahr, dass bis zum Ende des Krankengeldes nicht geklärt ist, wie es weiter gehen soll und dann eine Hängepartie beginnt, bei der die Arbeitsagentur die Federführung übernimmt.

blumsberg
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Re: Krankenkasse macht Druck

Beitrag von blumsberg » 03.10.2019, 17:55

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten, die mich ein wenig beruhigt haben.

Die Wartezeit für die stationäre Klinikbehandlung ist kürzer als bei der Reha. Ich habe gestern die Info erhalten, dass ich aufgenommen werde und dass dies innerhalb der nächsten 4 Wochen der Fall sein wird.
Warum Akutklinik statt Reha? In der Akutklinik ist die Behandlung auf Therapie ausgelegt, auf Behandlung, Heilung. In der Reha geht es ja letztendlich darum, mich für die Arbeit wieder fit zu machen. Darin liegt für mich ein großer Unterschied. Ich habe Angst, dass wenn ich jetzt oder zuerst die Reha mache, meine Erwerbsfähigkeit falsch eingeschätzt wird, einfach, weil ich noch nicht genug Zeit hatte, gesund zu werden. ich möchte unbedingt wieder arbeiten gehen.

Ja, mein Arzt scheint selber nicht so genau zu wissen, was zu tun ist. Ich habe mir nach dieser Geschichte einen Termin bei einem Psychiater machen lassen. Eigentlich ist der Facharzt für Psychosomatik genauso angesehen wie ein Psychiater, was Behandlung angeht. Aber in meinem Falle wäre wahrscheinlich eine frühere stationäre Behandlung angesagt gewesen. Ambulante Psychotherapie mache ich ja bereits die ganze Zeit.

Also, ich danke Euch und warte nun mal ab, was passiert.

Herzliche Grüße, Bibi

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