Krankenkassenforum

Guten Tag!

Im Folgenden werde ich erstmal meinen Sachverhalt beschrieben:

Im Juni 2007 (Also seit Einführung der Versicherungspflicht in DE) habe ich mich freiberuflich selbständig gemacht. Bei der Abwicklung der steuerrechtlichen Angelegenheiten meinte mein Steuerberater, dass ich bei der KV erstmal sparen kann - Und das habe ich dann auch erstmal getan.

Nach ein paar Monaten bin ich dann zur GKV um mich mit dem Sachverhalt auseinander zu setzen. Bedauerlicherweise wurde ich recht unfreundlich empfangen und mir wurde gleich auf den Tisch geknallt, dass ich nach zu zahlen habe, dass die Nachzahlung in den 1000er Bereich geht und ich den Betrag komplett zurückzahlen muss.

Dies hat mich als junger Mensch ziemlich eingeschüchtert, sodass ich das Problem dummerweise verdrängt habe. Nach ein paar weiteren Monaten litt ich an einer Hautkrankheit im Gesicht, aufgrund welcher ich nicht Arbeiten konnte. So bin ich dann mit geschwollenem Gesicht zur Krankenkasse gefahren. Die Frau dort hat mir etwas zum Unterschreiben gegeben und mir dann eine temporäre Krankenkarte gegeben. Was ich da unterschrieben habe weiß ich leider nicht - Ich stand unter Schock und brauchte dringend ärztliche Hilfe. Weiterhin habe ich von der GKV nichts gehört.

Bis zum Jahr 2010 arbeitete ich noch in DE. Seit September 2010 lebe ich im EU-Ausland und bin dort auch versichert. In Deutschland habe ich mich abgemeldet.

Nun muss ich aus persönlichen Gründen meinen Wohnsitz wieder nach Deutschland verlegen und daher Frage ich mich, welche Möglichkeiten ich habe mit der Krankenkasse um zu gehen.

Ich möchte mich nicht vor der Zahlung drücken und ich möchte an die Sache auch so gut es mir möglich ist herangehen.

Gibt es eine Möglichkeit die Kosten zu reduzieren und somit auch für normal Sterbliche zahlbar zu machen und zählen die versicherten Monate im Ausland auch als Säumnismonate?

Bewerbe ich mich für einen Job in Deutschland, wird dann mein Arbeitgeber erfahren, dass ich dieses Problem mit der Krankenkasse habe?

Wird mich die Krankenkasse überhaupt aufnehmen?

Falls eine Zwangsvollsteckung erfolgt, wie weit kann diese gehen? Ich möchte in DE nicht auf der Straße leben müssen, nur weil ich es versäumt habe die KV zu zahlen.

Hab mich auch mal an die Berechnung des Nachzahlungsbetrags gemacht und bin auf einen Betrag von fast 40.000€ bekommen (Basissatz 375€/Monat und den 1% Säumniszuschlag/Monat für 92 Monate). Das würde quasi mein Leben ruinieren. :(


Mit freundlichen Grüßen!

Hallo,
Na, da ist ja alles zusammengekommen was geht und das auch noch fast ohne Fremdeinwirkung. Allein dein Steuerberater war schon sein Geld nicht wert.
Also, nachzahlen wirst du müssen, ob in dieser Hoehe, das ist die Frage.
Da die Kasse weiß, dass du selbständig warst, wird es wahrscheinlich mit dem Mindestbeitrag von ca. 43,00 € pro Monat nix werden.
aus meiner Sicht ist es deine einzige Chance, mit der Kasse eine Ratenzahlung zu vereinbaren damit wenigstens deine Leistungsansprueche erhalten bleiben.
Die Zeiten deines Auslandsaufenthaltes solltest du auch wirklich belegen können, dann dürfte die raus sein. Alles meine Einschaetzung, vielleicht findet sich ein anderer Experte, der dir etwas anderes schreibt und die Schuld an deiner Misere auch nicht bei dir findet sondern bei anderen.
Gruß
Czauderna

Nachweisen kann ich die Zeit im Ausland, hab eine Abmeldung und einen Arbeitsvertrag usw.

Dann warte ich mal ab, bis sich ein Spezialist meldet aber danke für deine Antwort Czauderna. :)

Hallo,
Nur um Missverstaendnisse zu vermeiden, Spezialist in dem Sinne, dass ich seit 47 Jahren bei einer Krankenkasse arbeite, bin ich auch. Deshalb bin ich auch eher der Praktiker, der aus der Erfahrung heraus argumentiert und eben nicht der "Jurist", der vorwiegend mit §§ arbeitet.
Gruß
Czauderna