Demographischer Wandel: wer ist besser gewappnet?

Welche Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?

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Dan2704
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Demographischer Wandel: wer ist besser gewappnet?

Beitrag von Dan2704 » 19.08.2013, 20:40

Hallo zusammen,

Kurze Frage, die mich interessiert: wer denkt Ihr ist besser auf den demographischen Wandel vorbereitet? Die PKV oder die GKV? Es ist nun mal Fakt, dass bisher 2 Zahlende auf 1 Rentner kommen, und sich das Verhältnis auf 1:1 in den nächsten 2 Jahrzehnten einpendeln wird und dadurch massive Beitragssteigerungen und/oder Leistungskürzungen bei der GKV die Folge sein werden. Die PKV hat zwar ihre Rückstellungen doch werden die 170-180Mrd mit immer weniger Zins verzinst und auch sie wird sich dem demographischen Wandel nicht ganz entziehen können.

Was denkt Ihr? Welches System ist zukunfssicherer und wird in den nächsten 2-3 Jahrzehnten eine stabilere Beitragslage und Leistungslage bieten können?

Danke Euch!

broemmel
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Beitrag von broemmel » 19.08.2013, 21:52

Du hast doch schon mehrfach Antworten bekommen. Die von SW Swantje ist absolut zutreffend

Dan2704
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Beitrag von Dan2704 » 19.08.2013, 21:59

Wow, sehr fachliche Kommentare.

Kann jemand vielleicht einmal helfen hier, anstatt wie roemer oder swantje doofe kommentare ziehen und lieber eine sachliche diskussion führen?

danke euch

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 19.08.2013, 22:22

Tja, nur leider gab es da ja einige Vorkommnisse in der Vergangenheit - mal Hüh, mal Hott!

Versuchen wir es einmal so:

Das von Ihnen genannte Verhältnis ist bereits falsch!

Z.B.: http://www.einfach-besser-ankommen.de/e ... rtrag.html

Beachten Sie, dass bei den Erwerbstätigen mur bis 60 gezählt wird. Die Lebensarbeitszeit wird sich verlängern und durch den demographischen Wandel werden diese Menschen auch benötigt.

Mehr zum Thema demographischer Wandel in der Gesellschaft und in Betrieben:

http://www.der-demograf.de/

Der Faktor Umlage und das Verhältnmis AN zu Rentnern wird auch insgesamt überbewertet. Vergessen wird immer die Produktivität, die wachsen muss und auch wachsen wird!

Vergessen wird auch, dass die Basis Lohn und Gewinn irgendwann aufgeborchen wird. Der Damm bröckelt und ist nicht mehr lange zu halten!

Insgesamt wird das Thema etwas aufgebauscht, auch wenn man es nicht ganz von der Hand weisen kann, dass das Umlageverfahren unter der gesellschaftlichen Veränderung unter Druck sein wird.

Nun zur Kapitalbildung als Alternative! Bei 1,75% realistischem Rechnungszins liegen wir unter der Inflation - bei Gesundheit sogar mehr als deutlich. Überzinsen finden nicht mehr statt, so dass diese Limuitierung nicht mehr stattfindet. Aufgrund der Staatschuldenkrise wird sich hier auch nicht viel ändern! Der Staat braucht die billigen Kreditmittel der Versicherer.

Hier wirkt die Demographie, wenn die gebildeten Rückstellungen aufgelöst werden müssen! Wer wird wann diese Mittel wie zurück zahlen? Wer? Wo doch kaum noch jemand da ist! Das ist ein Markt, der auf der Basis von Angebot und Nachfrage funktioniert. Und die zukünftige Nachfrage wurde bereits vor Jahren nicht gezeugt!

Dan2704
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Beitrag von Dan2704 » 19.08.2013, 22:40

Hallo und danke für Deine sehr detailreiche Auskunft -

Rekapitulierend halte ich also fest, dass:
- das Umlageverfahren unter dem Demographischen Wandel unter Druck geraten wird, es aber nicht so schlecht darum bestellt steht, wie es in den Medien oft dargestellt wrid

- das Kapitaldecklungsverfahren der PKV allerdings vor dem Hintergrund einer historischen Niedrigzinsphase, die noch einige Zeit anhalten wird (wie lang, weiss keiner) auch an seine Grenzen stossen wird, da - und das haben beide Systeme gemein- , es einfach zu wenig Nettoeinzahler geben wird, die das System finanzieren.

Wenn also beide Systeme zu wenig Nachfrager haben, warum dann nicht a) neue Nachfrager "importieren" lassen, b) beide Systeme vereinen und c) Rückstellungen bilden lassen in der Hoffnung, dass einmal die Zinsen steigen werden?

Welchem der beiden System schreibst Du denn nun die bessere "Zukunftsfähigkeit" vor?

Vielen Dank,

Dan

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 19.08.2013, 23:38

Dan2704 hat geschrieben: - und das haben beide Systeme gemein- , es einfach zu wenig Nettoeinzahler geben wird, die das System finanzieren.

Das habe ich nicht geschrieben - ich sagtem, dass es bei der Auflösung der Rückstellungen auch zu demographischen Effekten kommen wird!

Wenn also beide Systeme zu wenig Nachfrager haben, warum dann nicht a) neue Nachfrager "importieren" lassen,

Nachfrage nach deutschen Staatsschulden kann man importieren?

b) beide Systeme vereinen und

eine solche Diskussion führen wir hier bitte nicht, weil sie den Rahmen einer Forendiskussion sprengt! Fakt ist, dass man das System an sich verändern wird! Wie? das überlassen wir den Experten und Profis!

c) Rückstellungen bilden lassen in der Hoffnung, dass einmal die Zinsen steigen werden?

Es geht um Kapitaldeckung, und nicht nur um Zinsen! Kapitaldeckung ist ein system, dass auch sehr ausgeschöpft ist. Es sei man investiert in Produktivkapital mit allen Risiken!

Welchem der beiden System schreibst Du denn nun die bessere "Zukunftsfähigkeit" vor?

Dem System, dass man an sich verändernde Rahmenbedingungen anpassen kann! PKV ist aber kein System, weil das System heißt Selbstzahler! PKV ist nur die Rückversicherung!

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 20.08.2013, 00:08

Dan2704 hat geschrieben:Kann jemand vielleicht einmal helfen hier, anstatt wie roemer oder swantje doofe kommentare ziehen und lieber eine sachliche diskussion führen?
Unter "doofe Kommentare" (Übrigens danke dafür!) packe ich eher so etwas:
Dan2704 hat geschrieben:Spricht doch für die pkv... oder? :Wink:
Wenn Du diesen Beitrag hier als "doof" bezeichnest, dann hast Du ihn nicht verstanden: http://www.krankenkassenforum.de/signal ... ght=#62448
Deshalb sage ich es noch einmal in aller Deutlichkeit: Dieses (und jedes andere) Forum wird Dir Deine Entscheidung nicht abnehmen können. Es wird Dir auch nicht alle Zweifel nehmen können. Nur Du trägst die Verantwortung für das, was Du tust. Und der Beratung in einem Forum sind Grenzen gesetzt. Eine Beratung außerhalb des Forum gibt es grds. nicht umsonst.

Willst Du diesen Thread hier nur generell und losgelöst von Deinen Wechselspielen betrachten? Gerne, kein Problem!
Ist er aber nur ein weiterer Schritt auf dem Weg, den Du scheinbar nicht zu gehen bereit bist, dann gilt Swantjes Beitrag.
Du gibst vor, was hier gespielt wird.

Gruß
roemer70

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 20.08.2013, 01:03

Jetzt breche ich einmal eine Lanze!

Das ist hier schon eine berechtigte und allgemein interessante Frage!

Insoweit nehme ich diesen Fred von dan ernst! Zugegeben, seine Fragen in Bezug auf PKV, bestimmte Tarife, Zusatz, oder doch PKV und sein hin und her ist verwirrend gewesen. Insoweit hatte ich ihm ja auch schon vor längerer Zeit empfohlen in der GKV zu bleiben, weil er für das System Selbstzahler mit PKV Rückversicherung eher ungeeignet erscheint!!

broemmel
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Beitrag von broemmel » 20.08.2013, 08:03

Eine interessante Frage, da gebe ich dem KVProfi recht. Aber nur, wenn man diese Frage neutral betrachten möchte und eine grundsätzliche Diskussion darüber führen möchte.

Ich unterstelle mal dem Dan2704 das er diese neutrale Diskussion nicht führen möchte. Ich vermute ja eher die ständigen Fragen sollen dazu dienen Dan die Entscheidung ob GKV oder PKV abzunehmen.

Deshalb passt der Beitrag von Swantje so gut.

Da möchte jemand wohl Geld sparen und überlegt in die PKV zu wechseln, hat aber Angst er könnte vielleicht doch nicht sparen. Also fragt er ständig nach und wartet darauf das jemand ihm sagt was er machen soll.

Im Falle einer falschen Entscheidung ist es praktisch für ihn. Er hat einen Schuldigen und kann sich beklagen.

Andererseits ist er aber auch nicht bereit Geld in die Hand zu nehmen, dieses Geld in eine kostenpflichtige Beratung zu investieren, um eine ordentliche Grundlage für seine eigene Entscheidung zu erhalten.

Wahrscheinlich bin ich jetzt auch doof, aber damit kann ich leben. Mal schauen in welche Richtung der nächste Beitrag von Dan geht.

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