Was soll mit den Überschüssen im Gesundheitssystem geschehen

Moderatoren: Czauderna, Karsten

Was soll mit den Überschüssen im Gesundheitssystem geschehen?

Prämienausschüttung an Versicherte
2
5%
Bessere Leistungen für die Versicherten
5
13%
Abschaffung Praxisgebühr und Zuzahlung
7
18%
Rückstellung für die Zukunft
14
35%
Wiedereinführung kassenindividuelle Beiträge
12
30%
Kürzung der Bundeszuschüsse
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 40

kkforumadmin
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Was soll mit den Überschüssen im Gesundheitssystem geschehen

Beitrag von kkforumadmin » 23.02.2012, 15:15

Die gesetzlichen Krankenkassen und der Gesundheitsfonds sind in der komfortablen Situation Überschüsse zu haben. In der Presse kann man verschiedene Vorschläge lesen, was mit diesen Überschüssen geschehen soll. Interessant für uns ist es, welche Meinung unsere Forumsteilnehmer zu diesem Thema haben.

Gast

Was soll mit den Überschüssen im Gesundheitssystem geschehen

Beitrag von Gast » 23.02.2012, 16:32

Hallo,

gibt es denn eine Einschätzung, wie viele Milliarden den Versicherten, aber auch den Apothekern, Ärzten ... durch Willkür und Schikane der Krankenkassen, angefangen beim Krankengeld bis zur Rezepteinlösung ... - also rechtswidriges Sparen - vorenthalten wurden? Mit anderen Worten: bleiben nach Abzug dieses Betrages überhaupt noch Überschüsse oder wäre das Krankenversicherungssystem dann schon wieder in den roten Zahlen?

Höchste Priorität hat nach den Diskussionen hier im Forum die Entschärfung der "BSG-Falle", in die die Versicherten mancher Kassen bisher schon regelmäßig "getappt" sind und künfteig von den "restlichen Krankenkassen" aufgrund aktueller LSG-Rechtsprechung wohl auch "geführt" werden (müssen).

Da kann Deutschlands oberster Sozialrichter - Präsident des Bundessozialgerichts, Peter Masuch - die Bundesregierung leicht vor einer Kürzung sozialer Leistungen, vor einem Griff in die Sozialkassen eindringlich warnen, wenn er die Streichliste auf diese Art anführt - nur weil dies dem BSG seit langem „politisch opportun erscheint“.

Obwohl es das eigentlich nicht ist, stimme ich mangels besserer Alternativen für "Bessere Leistungen für die Versicherten".

Gruß!
Machts Sinn

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 23.02.2012, 21:27

Und wieviele Milliarden wären es, wenn es keinen Abrechnungs- oder sonstigen Betrug gäbe? :wink:
Machts Sinn, diesen Thread musst Du doch nicht auch noch mit Deinem mehr als ausführlich und einmal beschriebenen Standpunkt an Dich reißen, oder?

Czauderna
Beiträge: 11175
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Beitrag von Czauderna » 23.02.2012, 21:38

Hallo,
mal eine Umfrage, an der ich mit "gutem Gewissen" teilnehmen kann - auch wenn die Stimmabgabe anonym ist - irgendwie gefällt sie mir besser als so manche andere mit entsprechenden "Fragestellung".
Ach ja - ich habe für die Wiedereinführung der Beitragsautonomie gestimmt -
verbunden mit der wirklichen Freigabe von Wettbewerb - wäre das die ideale Lösung, meine ich.
Gruss
Czauderna

Dr. Know
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Beitrag von Dr. Know » 23.02.2012, 22:02

Die Wiedereinführung kassenindividueller Beitragssätze hat aber keinen ursächlichen Zusammenhang mit den Überschüssen, daher verstehe ich diese Antwortmöglichkeit nicht!?

Auch ohne die Überschüsse wäre es ein diskutabler Aspekt.

Fussballer
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Beitrag von Fussballer » 24.02.2012, 15:13

nunja Dr. Know, das würde ich so nicht ganz unterschreiben...

es gibt ja einige Kassen mit recht hohen Überschüssen; würde es den einheitlichen Beitragssatz nicht geben wären diesen Kassen wohl bei einem etwas straffer kalkuliertem Beitragssatz - das würde wiederum bedeuten, weniger Einnahmen zu haben - somit weniger Überschüsse...

Ich persönlich finde den einheitlichen Beitragssatz sehr nützlich... so muss ich als Endkunde nichtmehr rumrechnen wieviel ich spare wenn ich zu Kasse X wechsle und welche Leistung wieviel kostet und das dann gegenüber der Ersparnis aufrechnen.. so kann ich einfach sagen Leistung X: erfüllt, Leistung Y erfüllt...
Der Wettbewerb soll in meinen Augen über das Leistungsangebot und nicht über den Preis laufen...

Ich habe für die Bildung von Rücklagen gestimmt... zum einen kann das Leistungsspektrum erweitert werden, zum anderen sind konjunkturelle Schwankungen besser ausgleichbar... und laut einer Studie von McKinsey sind die Überschüsse in 2 Jahren sowieso aufgebraucht..

Bitte nicht auszahlen!! Das wäre mMn der größte Quatsch.

Bully
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Beitrag von Bully » 25.02.2012, 12:05

Fussballer hat geschrieben:
Der Wettbewerb soll in meinen Augen über das Leistungsangebot und nicht über den Preis laufen...
Hallo,

Wettbewerb ist der denn vorhanden ????

bei einheitlichen Beitragssätzen,
bei den Bindungsfristen

Leistungen,
hier sehe ich aber in einigen Leistungen,versteckte Werbungskosten .

Darum meine Meinung " Wiedereinführung kassenindividuelle Beiträge"


Gruß Bully

roemer70
Beiträge: 1445
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Beitrag von roemer70 » 25.02.2012, 13:36

@ Bully:

Natürlich gibt es auch ohne Preisunterschiede einen Wettbewerb - warum sollten Versicherte sonst wechseln?
Unzufriedenheit, Service, Satzungsleistungen & Bonusprogramme etc. sind Gründe genug.

Wie groß wären beim jetzigen morbiRSA denn die Beitragssatzunterschiede? Würden die den Wettbewerb ankurbeln?

Wenn ich den Geschäftsbericht der hkk nutze und eine stark vereinfachte Rechnung anstelle, wie "stark" der Beitragssatz sinken könnte, wenn man die Prämie (entspricht 2010 rund 2% der Gesamteinnahmen) auf die Beitragseinnahmen umgemünzt hätte, komme ich auf eine mögliche Senkung von 0,3%-Punkten des allgemeinen Beitragssatzes.

Selbst wenn der Arbeitgeberanteil eingefroren bliebe (wer glaubt bei sinkenden Beitragssätzen wirklich daran?), wären es für einen Beitragszahler über BBG runde 11 € im Monat. Bei einem vermuteten Durchschnittsbrutto von 2.500 € wären es 7,50 €. Aber lesen sich 0,3%-Punkte Unterschied wettbewerbsmäßig genauso gut wie "60 € Prämie"?!

Sollten jetzt die Arbeitgeber auch noch einen hälftigen Einspareffekt einfordern und erhalten, sähe es sowieso noch trister aus.

Daher habe ich für die Bildung von Rücklagen gestimmt. "Spare in der Zeit, so hast du in der Not!"

Dr. Know
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Beitrag von Dr. Know » 25.02.2012, 18:49

es gibt ja einige Kassen mit recht hohen Überschüssen; würde es den einheitlichen Beitragssatz nicht geben wären diesen Kassen wohl bei einem etwas straffer kalkuliertem Beitragssatz - das würde wiederum bedeuten, weniger Einnahmen zu haben - somit weniger Überschüsse...
Hallo Fussballer,
sorry, aber die Logik erschließt sich mir noch nicht. Warum brauche ich Überschüsse, wenn ich eine System- bzw. Finanzierungsfrage diskutiere? Sicherlich wäre allen Kassen geholfen, wenn sie mit Rücklagen starten könnten. De facto gibt es aber eine ungleiche Vermögensposition der Kassen und sie wird niemals einheitlich sein. Vor diesem Hintergrund wird ein Startschuss mit kasseneigenen Beitragssätzen immer mit einer ungleichen Finanzposition erfolgen. Deswegen stehen die Überschüsse nicht im kausalen Zusammenhang mit der Einführung kasseneigener Beitragssätze.

Zudem sind die Überschüsse eher gebildet worden, weil einige Kassen bis zu 24 Prozent mehr Zuweisungen erhalten, als sie zur Finanzdeckung tatsächlich benötigen (s. Gutachten zum MorbiRSA).

Ich hab übrigens auch für Rücklagen bilden gestimmt...

Gruß Dr. Know

zeuys
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Beitrag von zeuys » 10.04.2012, 17:41

roemer70 hat geschrieben:Und wieviele Milliarden wären es, wenn es keinen Abrechnungs- oder sonstigen Betrug gäbe? :wink:
Machts Sinn, diesen Thread musst Du doch nicht auch noch mit Deinem mehr als ausführlich und einmal beschriebenen Standpunkt an Dich reißen, oder?
Hallo roemer70,
du meinst, wie viele Milliarden hätte das parasitäre K –Kassen System, das ist den Beitragszahlern vollkommen egal, dieses Geld sehen die Beitragszahler so wie so nicht, ganz anders mit privater Gesundheitsversicherung, dann hätten die Beitragszahler das hundertfache zu Verfügung, aber das juckt ja dir anscheinend nicht.
Grüß dich
Zeuys

zeuys
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Abstimmung

Beitrag von zeuys » 10.04.2012, 17:47

In der Abstimmung fehlt ein weiterer Punkt, Vollständie wiederherstellung des Leistungskatag der K -Kassen.
Zeuys

zeuys
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Beitrag von zeuys » 10.04.2012, 17:57

Czauderna hat geschrieben:Hallo,
mal eine Umfrage, an der ich mit "gutem Gewissen" teilnehmen kann - auch wenn die Stimmabgabe anonym ist - irgendwie gefällt sie mir besser als so manche andere mit entsprechenden "Fragestellung".
Ach ja - ich habe für die Wiedereinführung der Beitragsautonomie gestimmt -
verbunden mit der wirklichen Freigabe von Wettbewerb - wäre das die ideale Lösung, meine ich.
Gruss
Czauderna
Hallo Czauderna,
ist auch kein wunder das du für Beitragsautonomie gestimmt hast, dann sind die K –Kassen die Konkurrenz in form des Gesundheitsfonds los. Was für ein Wettbewerb meinst du, wehr im bestehlen erfolgreicher ist? So gesehen haben die K –Kassen den Wettbewerb gewonnen, der Gesundheitsfond hingt hinterher, ich gratuliere dich.
Grüß dich
Zeuys

zeuys
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Re: Was soll mit den Überschüssen im Gesundheitssystem gesch

Beitrag von zeuys » 10.04.2012, 18:07

Anonymous hat geschrieben:Hallo,

gibt es denn eine Einschätzung, wie viele Milliarden den Versicherten, aber auch den Apothekern, Ärzten ... durch Willkür und Schikane der Krankenkassen, angefangen beim Krankengeld bis zur Rezepteinlösung ... - also rechtswidriges Sparen - vorenthalten wurden? Mit anderen Worten: bleiben nach Abzug dieses Betrages überhaupt noch Überschüsse oder wäre das Krankenversicherungssystem dann schon wieder in den roten Zahlen?
Gruß!
Machts Sinn
Hallo Anonymous,
erlabe mir das vorenthalten zu präzisieren, dieses Geld wurde bei der Beitragszahlergemeinschaft und Ärztegemeinschaft gestohlen, nicht mehr und nicht weniger.
Grüß dich
Zeuys

zeuys
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Beitrag von zeuys » 10.04.2012, 18:12

Dr. Know hat geschrieben:Warum haben Versicherungen immer Rasen vor dem Haus? Damit es nicht so laut ist, wenn wir das Geld zum Fenster rauswerfen
Hallo Dr. Know,
noch bessere wurde es auf wunschderbeitragszahler.de beschrieben.
Grüß dich
Zeuys
Zuletzt geändert von zeuys am 10.04.2012, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.

zeuys
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Beitrag von zeuys » 10.04.2012, 18:35

roemer70 hat geschrieben:@ Bully:

Natürlich gibt es auch ohne Preisunterschiede einen Wettbewerb - warum sollten Versicherte sonst wechseln?
Hallo roemer70,
hast du recht, die wahl zwischen den K -Kassen kommt, für den Beitragszahler, einer wahl zwischen Pest und Cholera gleich, von beiden stirbt man, sprich betrogen. Der Beitragszahler zahlt Beiträge ein, damit die Krankheitskosten bezahlt werden, falls du es noch nicht wustest, schon garnicht dafür das der Gesundheitsfond und KK sich Milliarden auf die hohe Kante ablegen.
Grüß dich
Zeuys

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