Wechsel von Privat in gesetzlich wegen Kind

GKV - PKV wie kann man sich am besten versichern?

Moderator: Czauderna

Antworten
coyo012
Beiträge: 9
Registriert: 19.10.2008, 12:48

Wechsel von Privat in gesetzlich wegen Kind

Beitrag von coyo012 » 20.10.2008, 20:45

Hallo,
hab ein Sonderproblem und brauch Spezialistenrat.
Vorgeschichte:
ich war bis 30.04.2007 als Angestellter viele Jahre in der gesetzlichen pflichtversichert. Dann habe ich mich selbständig gemacht und war bis zum 31.12.2007 gar nicht versichert (Beitrag in der gesetzlichen zu hoch und bei privaten nur abgelehnt wegen Asthma und Übergewicht). Vom 01.01.2008 bis 31.12.2008 (wird wohl so sein...) privat versichert. Der Beitrag beträgt 400 € incl. 49 % Risikoaufschlag bei 1000 € Selbstbeteiligung.

Meine Frau ist bisher gesetzlich pflichtversichert. Im März 2009 wird unser Nachwuchs zur Welt kommen. Unsere Einkommen bisher: meine rau ca. 25000 € brutto und ich ca. 30000 € Gewinn vor Steuer in 2008 und Verlust in 2007.

Nun die Fragen:
1. ist meine Frau auch in der Elternzeit gesetzlich versichert und wer zahlt die Beiträge
2. gibt es eine Möglichkeit dass das Kind bei meiner Frau mitversichert wird?
3. kann ich auch wieder in die gesetzliche zurückwechseln und wie? Bei dem SB ist der Beitrag einfach auf Dauer zu hoch
4. wenn wieder gesetzlich, richtet sich der Beitrag nach dem Gewinn im aktuellen Jahr (oder zählen sogar die Einnahmen und nicht der Gewinn) oder aus dem Vorjahr? Ist der Gewinn dann doch höher, erfolgt eine Nachzahlung oder nur eine Beitragsanpassung für die Folgejahre?
5. gibt es irgendwo eine neutrale Beratungsstelle für solche Fälle? Hier gehts für uns um ziemlich viel Geld....
Vielen Dank für Eure Hilfe!

wolf
Beiträge: 150
Registriert: 24.01.2007, 20:34

Beitrag von wolf » 20.10.2008, 21:50

Hallo coyo012,

1. ist meine Frau auch in der Elternzeit gesetzlich versichert und wer zahlt die Beiträge
Wenn sie versicherungspflichtig beschäftigt war und Elternzeit in Anspruch nimmt ist sie maximal 3 Jahre beitragsfrei bei Ihrer Krankenkasse versichert.

2. gibt es eine Möglichkeit dass das Kind bei meiner Frau mitversichert wird?
Ja, das Kind kann im Rahmen der Familienversicherung beitragsfrei bei Deiner Frau mitversichert werden. Zumindest solange Dein Einkommen nicht die Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht übersteigt. Und das ist bei Dir ja nicht der Fall!



3. kann ich auch wieder in die gesetzliche zurückwechseln und wie? Bei dem SB ist der Beitrag einfach auf Dauer zu hoch
Nein. Nur dann wenn Du versicherungspflichtig wirst. Also beschäftigt, Leistungsbezieher der Agentur für Arbeit oder Arbeitslosgengeld II (Hartz IV).


4. wenn wieder gesetzlich, richtet sich der Beitrag nach dem Gewinn im aktuellen Jahr (oder zählen sogar die Einnahmen und nicht der Gewinn) oder aus dem Vorjahr? Ist der Gewinn dann doch höher, erfolgt eine Nachzahlung oder nur eine Beitragsanpassung für die Folgejahre?
Die Eistufung von Selbständigen gestaltet sich in der Praxis zuweilen schwierig. Maßgeblich ist der Gewinn vor Steuern Grundlage sowie sonstige Einnahmen, falls vorhanden. Eine vorläufige Einstufung erfolgt meist nur zu Beginn und wird ggf. korrigiert wenn der letzte Steuerbescheid vorliegt.



5. gibt es irgendwo eine neutrale Beratungsstelle für solche Fälle? Hier gehts für uns um ziemlich viel Geld....
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Wende Dich doch einfach mal an die gesetzliche Krankenkasse Deiner Frau. Die beraten Dich sicher gerne.

coyo012
Beiträge: 9
Registriert: 19.10.2008, 12:48

Beitrag von coyo012 » 06.11.2008, 08:54

Vielen Dank schon mal!!!!

Im Sozoalgestzbuch gibt es folgenden Passus den ich nicht ganz verstehe:


Personen, die als Mitglieder aus der Versicherungspflicht ausgeschieden sind und in den letzten fünf Jahren vor dem Ausscheiden mindestens vierundzwanzig Monate oder unmittelbar vor dem Ausscheiden ununterbrochen mindestens zwölf Monate versichert waren.


Das hätte ich ja eigentlich erfüllt und könnte doch zurückwechseln, oder?

Die Alternative wäre, dass ich mich einen Monat zusätzlich irgendwo anstellen lasse, reicht das aus? Dann hab ich aber u.U. wieder ein Problem mit der Rentenkasse, da bin ich aktuell gerade befreit..... Man(n) ist das kompliziert.

Aktuell wäre die gesetzliche sicher teurer, aber in Bezug dass iregndwann mal die Frau zu Hause bleibt und sie und die Kinder bei mir mitversichert werden müssen, und der Aspekt dass ich von dem hohen Selbstbehalt nicht runter komme machen den Wechsel aus meiner Sicht sinnvoll, oder?

Bo_
Beiträge: 149
Registriert: 24.09.2008, 22:37

Beitrag von Bo_ » 06.11.2008, 11:55

hallo coyo,

dieser passus ist eine vorraussetzung (erfüllung der vorversicherungszeit) um sich als freiwilliges mitglied in einer gesetzl. kk versichern zu können. jedoch muß die freiwillige mitgliedschaft direkt im anschluss an einer anderen mitgliedschaft oder (familien)versicherung in der gkv begründet werden. da du zur zeit privat versichert bist, trifft das für dich nicht zu, obwohl du die voraussetzung der großen vorversicherungszeit (in den letzten 5 jahren 24 monate) erfüllst.

einzige möglichkeit hatte dir "wolf" schon geschrieben: du mußt wieder versicherungspflichtig werden. hätte zur folge, dass du dein gewerbe abmelden mußt und eine versicherungspflichtige beschäftigung aufnimmst. alternativ vom jobcenter arbeitslosengeld I beziehst. fallst du über 55 (lebensalter nicht gewicht ;-)) bist, wird es komplizierter.

gruß Bo

Antworten