Krankengeldzahlung eingestellt - Klage ja oder nein

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

Rapunzel-in-Not
Beiträge: 2
Registriert: 27.02.2012, 20:31

Krankengeldzahlung eingestellt - Klage ja oder nein

Beitrag von Rapunzel-in-Not » 28.02.2012, 12:03

Guten Tag,

ich wende mich an die Mitglieder dieses Forums weil ich eine Entscheidungshilfe brauche und mir auch einige Sachen unklar sind.

Kurz zu meinem Fall: angestellt gewesen, krank geworden, Arbeit verloren, Krankengeld 8 Monate lang bezogen. Dann von der Krankenkasse zum MDK geschickt worden, der MDK-Arzt spricht mich nach 10 min. wieder gesund und arbeitsfähig. Krankengeldzahlung wurde eingestellt. Hausarzt wurde von der Krankenkasse eingeschüchtert (meine Vermutung), wollte mich nicht mehr krank schreiben und hat mir zu verstehen gegeben, dass er nichts mehr für mich tun könne! Widerspruch zusammen mit ärztlichem Widerspruch eines Facharztes eingelegt und ALG beantragt. Ein zweiter MDK-Arzt lehnt meinen Widerspruch ab - ohne mich persönlich gesprochen oder gesehen zu haben. Nun habe ich die Möglichkeit noch einmal Widerspruch einzulegen und evtl. Klage zum Sozialgericht einzureichen.

Wie gut stehen meine Chancen vor Gericht? Wie lange dauert so ein Prozess? Macht es Sinn, sich die Nerven kaputt machen zu lassen und die Gesundheit noch mehr zu strapazieren um am Ende vielleicht Krankengeld für ein paar Monate nachgezahlt zu bekommen? Dadurch dass ich mich arbeitslos melden musste, musste ich ein Tag mindestens arbeitsfähig sein, um die Genehmigung des ALG zu bekommen, dadurch wurde meine Arbeitsunfähigkeit unterbrochen (geschickt eingefädelt vom Gesetzgeber).

Ich habe bisher 3 Anwälte für Sozialversicherungsrecht telefonisch konsultiert sowie einen persönlich, keiner war in der Lage mir meine Fragen zu beantworten. Ich habe den Eindruck, dass Anwälte für Sozialrecht, sich mit dem Krankenversicherungsrecht nicht auskennen, aber klagen wollen die alle am liebsten sofort.

Die Erfahrungen, die ich mit meiner Krankenkasse machen musste und vor allen Dingen, die mit dem MDK schrecken mich vor einer Klage zurück. Für die Krankenkasse bin ich ein Kunde, der Geld kostet anstatt Geld einzubringen - also nicht profitabel. Für den MDK sind Kranke nur Sachen, denn die MDK-Mitarbeiter entscheiden angeblich “sachlich und neutral” über das Schicksal der kranken Menschen. Für die Mitarbeiter des MDK ist dies nur ein Spiel, das zu gewinnen gilt, und die Spielregeln lauten: lügen, Krankheit und Beschwerden des Kranken verharmlosen, herunterspielen und als Abschluss der ehrenvollen Tätigkeit, falsches Zeugnis ablegen - ach nee, bei denen heißt es “MDK-Gutachten“! Da frage ich mich, sind dies nicht die Arbeitsmethoden des Teufels?

Ich spiele mit dem Gedanken, meine Krankenversicherung zu kündigen und mir den ganzen Ärger zu ersparen. Auf die Frage, ob mir nun ein Sonderkündigungsrecht zustünde, da mein Status vom Krankengeldbezieher zum ALG-Bezieher geändert hat, sagte mir der Anwalt, da sage ich lieber nichts dazu, fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach! Also bevor ich meine ungeliebte Krankenkasse frage, würde ich gerne wissen, ob jemand hier im Forum diese Frage beantworten kann.

Vielen Dank.
Rapunzel-in-Not[/b]

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 28.02.2012, 12:47

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

Rapunzel-in-Not
Beiträge: 2
Registriert: 27.02.2012, 20:31

Krankengeldzahlung eingestellt - Klage ja oder nein

Beitrag von Rapunzel-in-Not » 29.02.2012, 12:59

@ Machts Sinn

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe auf mehr Rückmeldungen gehofft, jedoch scheinen die meisten Mitglieder in diesem Forum Krankenkassenmitarbeiter und Befürworter dieses ungerechten Systems zu sein. Die Krankenkassen versuchen ihre kranken Mitglieder los zu werden - natürlich mit anderen Mitteln als die, die damals im dritten Reich die Mächtigen angewendet haben um sich der Kranken und Behinderten zu entledigen.

Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, meiner Krankenkasse und ihrem verlängerten Arm, dem MDK, die Stirn zu bieten und vor Gericht zu ziehen!

Möge die GERECHTIGKEIT siegen und nicht der, der am besten die Gesetze und die Wahrheit verdrehen kann.

In diesem Sinne,

Gruß,
Rapunzel-in-Not

broemmel
Beiträge: 2584
Registriert: 08.01.2012, 23:10

Re: Krankengeldzahlung eingestellt - Klage ja oder nein

Beitrag von broemmel » 29.02.2012, 13:33

Rapunzel-in-Not hat geschrieben: Die Krankenkassen versuchen ihre kranken Mitglieder los zu werden - natürlich mit anderen Mitteln als die, die damals im dritten Reich die Mächtigen angewendet haben um sich der Kranken und Behinderten zu entledigen.
Und genau das ist eine Aussage die für mich Grund genug ist hier keine Hilfestellung zu leisten. Dies pauschale Verurteilung der Kassenmitarbeiter ist mal wieder unter der Gürtellinie.

Viel Spass mit Deinen Ansichten.

Czauderna
Beiträge: 11182
Registriert: 10.12.2008, 14:25

Beitrag von Czauderna » 29.02.2012, 14:10

Hallo,
da kann ich mich meinem Vorschreiber nur anschliessen - bei einer solchen "Geisteshaltung" - nein, danke - da überlasse ich gerne "Machts Sinn" die Hilfestellung, oder denkt er hier einmal wie ich ?
Gruss
Czauderna

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 29.02.2012, 14:58

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

GerneKrankenVersichert
Beiträge: 3599
Registriert: 13.08.2008, 14:12

Beitrag von GerneKrankenVersichert » 29.02.2012, 15:15

Hallo Rapunzel,

wenn du ein ehrliches Feedback willst - ich bin bereits hier ausgestiegen:
Rapunzel-in-Not hat geschrieben: Hausarzt wurde von der Krankenkasse eingeschüchtert (meine Vermutung)
Da braucht man kein Hellseher zu sein, um zu wissen, wie es weiter geht. Dass die Nazi-Keule dann schon im nächsten Beitrag kommt - Respekt. Du legst ein ziemliches Tempo vor.

broemmel
Beiträge: 2584
Registriert: 08.01.2012, 23:10

Beitrag von broemmel » 29.02.2012, 17:14

Machts Sinn hat geschrieben:ihr zwei „Hellseher“,

habt ihr jetzt eine nachträgliche Begründung dafür, dass ihr euch vorher nicht zu Wort gemeldet habt aber jetzt jenseits der Sache doch noch etwas beitragen könnt, nachdem ihr euch mal wieder verurteilt fühlen dürft?

Und zu deiner Frage Czauderna, ich schreibe hier nicht wegen „Geisteshaltungen“ oder „Vergleichen“, sondern weil mir die Krankenversicherung als eines der rechtlich miserabelsten Systeme erscheint, die ich bisher aus eigenen Erfahrungen kenne – damit meine ich ausdrücklich nicht dich.

Und Rapunzel-in-Not,

ich glaube auch, dass hier – außer gelegentlich noch von „Kernschmelze" – fast alle Antworten von „Krankenkassenmitarbeitern und Befürwortern dieses ungerechten Systems“ kommen. Jedenfalls habe ich hier sonst noch keinen Versuch zur Änderung gesehen.

Gruß!
Machts Sinn
Im ersten Posting waren schon genug Sachen die mich davon abhalten da einzusteigen. Das Du da gleich auf den Zug aufspringst war mir doch sowieso klar.

Czauderna
Beiträge: 11182
Registriert: 10.12.2008, 14:25

Beitrag von Czauderna » 29.02.2012, 18:16

Hallo Machts Sinn,

so, so - du schreibst also hier, ohne auf die "´Nebengeräusche" zu achten.
Schade eigentlich, ich hatte dich eigentlich so eingeschätzt, dass du solche "Vergleiche" auch strikt ablehnst, aber stattdessen machst du uns zum Vorwurf, dass wir nichts substanzielles beigetragen haben -
aber du schon mit deinem Hinweis/Link - ich habe mal die POassage auf der Seite 54 kopiert - da steht dann zur Frage folgendes : ----
…..Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie zu Beginn oder während des Leistungsbezu¬ges zu einer anderen Krankenkasse wechseln. Nähere Auskünfte zum Wechsel erteilen die Krankenkassen. Bei einer anderen als Ihrer bisherigen Krankenkasse wird die Versicherung nur durchgeführt, wenn Sie der Agentur für Arbeit eine Mitgliedsbescheinigung Ihrer neuen Krankenkasse rechtzeitig vorlegen.“.
Na besser als gar nichts - jetzt weiss er Bescheid.
Dein Grund, warum du hier schreibst - den kennen wir inzwischen zur Genüge - ist auch okay - jeder muss ein bischen Egoist sein, wenn er hier schreibt - nur , wie gesagt - wer hier die Nazi-Diktatur und deren Methoden auch nur ansatzweise mit der Arbeit bei den Krankenkassen vergleicht und dies in geradezu perfider Weise - "sich Kranker und Behinderter zu entledigen" - der kann nur mit einem rechnen - mit Verachtung - und jeder andere, der das herunterspielen will und uns
darüber hinaus auch noch deswegen kritisiert, dem gilt das Gleiche
und ich kann nur hoffen, dass der Forumsbetreiber hier tätig wird
und diesen Strang schliesst.
Gruss
Czauderna

Gast

Beitrag von Gast » 29.02.2012, 21:15


friesenjunge48
Beiträge: 120
Registriert: 28.06.2011, 14:09

broemmel

Beitrag von friesenjunge48 » 29.02.2012, 21:26

Also ich frage mich hier ernsthaft beim Lesen wann und wo hat broemmel schon mal eine ordentliche Hilfestellung gegeben hat, in den meisten Fällen schreibt er doch gegen die Versicherten, vielleicht sollte erganz aussteigen,ich vermute aber er ist jetzt Rentner ,oder nennt man das in diesem Berufszweig Pensionist und hat Langeweile ,oder sollte ich da falsch liegen.
friesenjunge48

CiceroOWL
Beiträge: 5211
Registriert: 20.09.2008, 14:11

Beitrag von CiceroOWL » 29.02.2012, 21:38

wieso hat er keine Rechte auf Meinung?
Zuletzt geändert von CiceroOWL am 01.03.2012, 16:16, insgesamt 2-mal geändert.

Krankenkassenfee
Beiträge: 1958
Registriert: 18.09.2006, 18:32

Beitrag von Krankenkassenfee » 29.02.2012, 22:18

Hallo,
da der MDK für alle Krankenkassen tätig ist, macht es wenig Sinn gerade deshalb die Kasse zu wechseln. Und da alle Kassen einen Krankengeldmanagement haben, wirst Du vom Regen in die Traufe kommen.

Du hast Widerspruch mit ärztlichem Attest eingelegt. Diesen Widerspruch musst Du nun aufrecht halten und die ganze Sache geht zum Widerspruchsausschuß der Kasse und danach (wenn keine Abhilfe) zum Sozialgericht. Du kannst auch versuchen per einstweiliger Anordnung Dein Krankengeld beim Sozialgericht durchzubekommen.

Zu den Erfolgsaussichten kann ich wenig sagen. Ich kenne weder Dein Erkrankungsbild, noch Deine Arbeitsunfähigkeit, ärztliche Berichte (die der Kasse vorliegen) oder das MDK-Gutachten.

Und ich bin nicht der Typ, der hier auch noch die Linke Wange hinhält, obwohl es rechts schon Watschen gab.

Du hast Dich entschieden den Rechtsweg zu beschreiten, dann mach es. Es werden dann Dritte entscheiden, wer Recht hat.

LG, Fee

Sportsfreund
Beiträge: 582
Registriert: 12.01.2012, 11:00

Beitrag von Sportsfreund » 01.03.2012, 10:07

Ich kann viele Empfindungen, von den Betroffenen die hier schreiben und die sich gegen die Krankenkassen richten, absolut nachvollziehen.

Denn jeder hat wohl seine negativen Erfahrungen gemacht. Und als Kassenmitarbeiter wurde mir beigebracht, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Andere Meinungen und Lebenseinstellungen zuzulassen. Denn nur so kann man sich ordentlich auf den Kunden einlassen und ihn mit seinen Problemen ernst nehmen.

Leider fehlt bei manchen Schreibern/Versicherten dieser Weitblick. Leider zu oft halten die Menschen nur das selbst Erfahrene für die Wahrheit. Dass es andere Lebenseinstellungen geben kann, oder außerhalb des eigenen Horizonts auch anders gehandelt und gelebt wird, wird oft übersehen. Und so entstehen diese Pauschalschelten und Verallgemeinerungen.

Und nur das sehe ich als Grund, warum sich KK-Mitarbeiter hier auf den Schlips getreten fühlen.

Soviel einfach mal meine Gedanken zu diesem Thema.

Gruß
Sportsfreund

Czauderna
Beiträge: 11182
Registriert: 10.12.2008, 14:25

Beitrag von Czauderna » 01.03.2012, 10:20

Sportsfreund hat geschrieben:Ich kann viele Empfindungen, von den Betroffenen die hier schreiben und die sich gegen die Krankenkassen richten, absolut nachvollziehen.

Denn jeder hat wohl seine negativen Erfahrungen gemacht. Und als Kassenmitarbeiter wurde mir beigebracht, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Andere Meinungen und Lebenseinstellungen zuzulassen. Denn nur so kann man sich ordentlich auf den Kunden einlassen und ihn mit seinen Problemen ernst nehmen.

Leider fehlt bei manchen Schreibern/Versicherten dieser Weitblick. Leider zu oft halten die Menschen nur das selbst Erfahrene für die Wahrheit. Dass es andere Lebenseinstellungen geben kann, oder außerhalb des eigenen Horizonts auch anders gehandelt und gelebt wird, wird oft übersehen. Und so entstehen diese Pauschalschelten und Verallgemeinerungen.

Und nur das sehe ich als Grund, warum sich KK-Mitarbeiter hier auf den Schlips getreten fühlen.

Soviel einfach mal meine Gedanken zu diesem Thema.

Gruß
Sportsfreund

Hallo Sportsfreund,
ja, selbst ich als Kassenmitarbeiter habe in sehr vielen Fälle absolutes Verständnis dafür, dass die Leute sauer sind und sich über ihre Kasse, bzw. über die dort tätigen Mitarbeiter ärgern - ich verstehe auch, dass sie solche Foren dafür verwenden, um sich diesen Ärger von der Seele zu schreiben, ja ich habe sogar Verständnis dafür, dass dann auch mal etwas deftige Worte gewählt werden - wofür ich aber keinerlei Verständnis habe, sind solche Aussagen wie sie in diesem Beitrag getätigt wurden - nur darum geht es und ich muss mich doch sehr wundern, dass das "Verständnis" für den Verfasser dieser Formulierung nicht an dieser Stelle haltgemacht hat - um das geht es und um nichts anderes.
Gruss
Czauderna

Antworten