Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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sisqonrw
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Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von sisqonrw » 22.03.2023, 17:36

Hallo,

ich bin selbständig. Seit Jahren zahle ich ca. 800€ Beitrag für die freiwillige Versicherung. Die Belastung ist sehr stark geworden.
Durch Corona, Inflation, etc. sind die Umsätze um 40% gesunken.

Ich arbeite auch nicht mehr so viel. Die Arbeitszeit ist auch sehr wenig geworden.

Kann ich Stunden zahl runterschrauben bzw. der Krankenkasse die geringe Stundenzahl mitteilen, damit ich weniger Beitrag zahlen kann.
Wird auf die Stundenzahl geschaut oder auf die Umsätze?

Bin kein Existensgründer.

Czauderna
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Re: Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von Czauderna » 22.03.2023, 20:06

Hallo,
du bist in der GKV freiwillig versichert und dein Einkommen besteht zu 100% aus Arbeitseinkommen als Selbständiger ?. Da nützt es dir wenig, deine Arbeitszeit (wöchentlich) zu senken - entscheidend für deine Einstufung sind die Zahlen, die auf deinem Einkommensteuerbescheid stehen.
Wenn du demnach in 2022 zu viel Beitrag gezahlt hättest, dann werden dir bei Vorlage des Einkommensteuerbescheides für 2022 die zu viel gezahlten Beiträge erstattet und das Einkommen aus 2022 für das Jahr 2023 als vorläufiger Wert angesetzt.
Gruss
Czauderna

sisqonrw
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Re: Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von sisqonrw » 22.03.2023, 20:44

Ja ich bin zu 100% selbständig.
Die monatliche Belastung ist leider viel zu viel.
Gibt es eine möglichkeit irgendwie weniger zu zahlen.
Ich möchte ungern in die private KV wechseln

Czauderna
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Re: Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von Czauderna » 22.03.2023, 21:20

sisqonrw hat geschrieben:
22.03.2023, 20:44
Ja ich bin zu 100% selbständig.
Die monatliche Belastung ist leider viel zu viel.
Gibt es eine möglichkeit irgendwie weniger zu zahlen.
Ich möchte ungern in die private KV wechseln
Hallo,
ich wiederhole mich, wenn zu viel gezahlt wurde, was nur durch den entsprechenden Nachweis (Einkommensteuerbescheid) nachgewiesen werden kann, dann bekommt man für das zurückliegende Jahr (2022) Beitrag zurück und zahlt (vorerst) für da Folgejahr (2023) nach dem Einkommen aus dem Vorjahr (2022) - so zahlt man im Endeffekt Einkommens-gerecht.
Um im laufenden Jahr eine Beitragsänderung zu erreichen, muss man eben mit der Kasse verhandeln, wenn sich die Rahmenbedingungen gravierend verändert haben. Allerdings muss man wissen, dass dann, wenn der entsprechende Einkommensteuerbescheid vorgelegt wird, die dort aufgeführten Einnahmen auf das Jahr verteilt werden.
Gruß
Czauderna

sisqonrw
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Re: Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von sisqonrw » 22.03.2023, 23:45

Das meine ich nicht. Das ich mit dem Bescheid etwas bekommen kann oder nachzahlen muss, weiß ich.
Ich möchte irgendwie allgemein geringen Beitrag zahlen. Ob das irgendwie möglich ist.

Czauderna
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Re: Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von Czauderna » 23.03.2023, 00:14

Hallo,
das geht in der GKV nicht - der Beitrag für freiwillig Versicherte orientiert sich an den Einkünften - es gibt eine Mindestbemessungsgrenze (2023 =1.131,67€) und eine Höchstbeitragsbemessungsgrenzer (2023=4987,50 €).
Wenn sich die Einkünfte unterhalb der Mindestbeitragsbemessungsgrenze bewegen, dann muss der Mindestbeitrag entrichtet werden, liegen sie über der Höchstbeitragsbemessungsgrenze, dann wird der Höchstbeitrag fällig, aber nicht weniger oder mehr.
Dazwischen gilt eben das entsprechende Einkommen. Mit Verhandeln ist da bei der GKV nichts zu machen. Dein Wunsch nach allgemein geringerem Beitrag wird nicht erfüllt werden, jedenfalls nach heutigem Recht nicht.
Gruss
Czauderna

sisqonrw
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Re: Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von sisqonrw » 28.03.2023, 13:47

Also dann bleibt nur übrig zum Beispiel in eine private Krankenversicherung zu wechseln

Czauderna
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Re: Stunden runterschrauben, um weniger Beitrag zu zahlen

Beitrag von Czauderna » 28.03.2023, 14:35

sisqonrw hat geschrieben:
28.03.2023, 13:47
Also dann bleibt nur übrig zum Beispiel in eine private Krankenversicherung zu wechseln
Hallo,
ja, das wäre dann die Alternative, die in der Vergangenheit sehr viele GKV-Versicherte gewählt haben um Beitrag zu sparen. Und genau aus diesem Personenkreis rekrutieren sich auch diejenigen, die jetzt im Alter verzweifelt einen Weg zurück in die GKV suchen, weil eben in PKV die Prämien (Beiträge) sich nicht am Einkommen, welches in ehemals größerer Höhe, jetzt im Alter nicht mehr zur Verfügung steht - so verrückt ist die Welt.
Gruss
Czauderna

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