Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

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MrMano
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Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von MrMano » 17.03.2019, 17:37

Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank fürs reinschauen!

Ich habe ein großes Problem mit meiner Krankenkasse (TK)

in meinem vorherigen Arbeitsverhältnis, wurde mir Gewalt und Mobbing angetan.
Daraufhin bin ich psychisch erkrankt, das war am 01.10.2018 während meiner Krankenphase, wurde ich dann von meinem Arbeitgeber gekündigt.
Dies landete dann vor Gericht, in dem ich recht bekommen habe.

Während meiner Krankheit, wurde ich plötzlich am 20.02.2019 von meiner Krankenkasse (MDK) gesund geschrieben.
Damit endete zum 06.03.2019 mein Krankengeld, ich habe daraufhin sofort Widerspruch eingelegt, mit einem ärztlichen Schreiben.

Ewig habe ich nichts von meiner KK gehört, mein Geld für Miete und Leben wurde so knapp, dass ich keine andere Wahl mehr gesehen habe, als mich beim Arbeitsamt zu melden und meiner KK zu sagen, dass ich wieder gesund bin.

Habe mich arbeitslos gemeldet und arbeitssuchend am 20.03.2019, habe ich schon mein erstes Gespräch mit einem Berater.

Zwischenzeitlich kam ein Schreiben von meiner KK.
Dass der MDK anerkennt, dass ich Krank und und weiterhin Krankengeld bezahlt wird. :shock: :| :| :|

Damit habe ich gar nicht mehr gerechnet, weil ich ewig nichts gehört habe.

Jetzt bin ich hin und her gerissen und weiss nicht was ich tun soll :?:
Ich bin psychisch immer noch nicht wirklich in der Lage zu arbeiten aber ich bin jetzt total durcheinander und weiss nicht was ich tun soll.
Vor allem hat mich der finanzielle Druck in diese Situation gebracht und auf der Straße möchte ich nicht sitzen.

Welche Möglichkeiten habe ich jetzt?

Muss ich jetzt mit dem Arbeitsamt kooperieren oder kann ich wieder zurück in den Krankenstand?
Kann mir bitte jemand sagen wie ich vorgehen kann?

Vielen Dank für jede Hilfe.

Czauderna
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von Czauderna » 17.03.2019, 19:03

Hallo,
so, wie geschildert zahlt die Kasse über den 20.,02.2019 hinaus weiter Krankengeld - so weit, so gut. Jetzt stellt sich aber die Frage bis wann die Kasse zahlen wird. Zunächst steht fest, dass sie zumindest solange zahlen muss, solange die Arbeitsunfähigkeit über den 20.02. hinaus ärztlich bescheinigt ist.
Dazu muesste man zum Einen das Schreiben deines Arztes im Rahmen des Widerspruchsverfahrens kennen (Inhalt und Datum) sowie auch den Inhalt des MDK-Gutachtens. Wann ging die Mitteilung der Kasse bei dir ein, d.h. was heisst "zwischenzeitlich" ?.
Gruss
Czauderna

MrMano
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von MrMano » 17.03.2019, 19:13

Hallo Czauderna,

vielen Dank für die Antwort.

Richtig die Krankenkasse hat mir geschrieben am 20.02.19, dass sie nur noch bis 06.03.19 Krankengeld zahlen.
Da der MDK mich als gesund eingestuft hat.

Daraufhin habe ich einen Widerspruch eingelegt. Dieser wurde am 14.03.19 stattgegeben.
Reiche ich jetzt wieder eine AU ein, wird weiterhin Krankengeld bezahlt - Steht in dem Schreiben.

Auch Rückwirkend müsste mir die KK noch von meiner letzten AU die vom 18.02.19 bis zum 11.03.19 lief zahlen, ist bis heute nicht passiert.

Das MDK Gutachten hab ich in meinem Widerspruch damals eingefordert, wurde aber nich darauf eingegangen, stattdessen kam einfach das Schreiben, dass ich wieder Krankengeld erhalte.

In meinem ärztlichen Schreiben stand, dass ich suizidgefährdet bin und ich bemüht bin einen Psychiater zu finden.

Das Problem ist, dass ich an den psychischen Probleme noch leide aber ich damals so unter Druck stand und dann zum Arbeitsamt bin.
Jetzt kam der Bescheid..... und jetzt weiss ich nich welchen Weg ich gehen soll... gibt es überhaupt noch ein zurück in den Krankenstand?

Grüße

Czauderna
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von Czauderna » 17.03.2019, 19:46

Hallo,
am Montag sofort zum Arzt und das mit ihm/Ihr besprechen - wenn medizinischerseits weiterhin Arbeitsunfähigkeit bersteht, dann am Montag eine Folgebescheinigung ausstellen lassen und diese sofort zur Kasse. Wenn nicht zahlt die Kasse nur bis zum bescheinigten Ende lt. letzter Meldung.
Gruss
Czauderna

MrMano
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von MrMano » 17.03.2019, 20:39

Danke Czauderna für den Tipp!

Was mach ich mit dem Arbeitsamt?

Grüße

Czauderna
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von Czauderna » 17.03.2019, 21:03

Hallo,
wenn du arbeitsunfähig bist und Krankengeld bekommst wird das Arbeitsamt deinen Antrag auf Arbeitslosengeld wohl nicht annehmen.
Mein Rat - erst am Montag zum Arzt und dann am 20.3. zum Termin beim Arbeitsamt (mit Schreiben der Kasse) und ggf. den Antrag zurückziehen.
Aber wichtig, erst die Sache mit Arzt und Kasse abklären.
Gruss
Czauderna

MrMano
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von MrMano » 17.03.2019, 21:19

Hallo Czauderna,

danke nochmals, dass du dir so Zeit nimmst! :)
Erfahrung ist jetzt echt Goldwert.

Werde am Montag zu meinem Arzt gehen mich auch Rückwirkend falls es geht krankschreiben lassen.
Das sofort dann der KK mitteilen also übersenden die AU.

Was mir halt Gedanken macht, ist die Tatsache, dass ich der KK letzte Woche zugeschickt habe das ich beim Arbeitsamt bin.
Ich hoffe das gerät jetzt nich alles in einen riesen Konflikt.

Am 20.03.19 gehe ich dann zu dem Arbeitsamt-Termin, wie du sagst mit dem Schreiben der Kasse / Aber welches Schreiben meinst du hier?
Das was ich jetzt bekommen habe? Also das mein Geld weiterhin bezahlt wird?

Grüße und vielel vielen Dank

D-S-E
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von D-S-E » 17.03.2019, 21:37

Hallo MrMano,

habe ich dich richtig verstanden, dass du die AU nach dem 11.03.2019 nicht verlängern lassen hast?

Wenn ja - hast du die Kasse darüber informiert, dass die AU nicht verlängert wurde und/oder du dich bei der Agentur für Arbeit gemeldet hast? (evtl. schon durch Einreichen einer Bescheinigung, die von der Kasse für die Agentur für Arbeit ausgefüllt werden muss)

Meine Vermutung ist, dass die Kasse vom Ende der AU erfahren hat und daraufhin natürlich umgehend deinem Widerspruch abgeholfen hat. Es hat dann aus Sicht der Kasse ja keinen Zweck, für ein paar Tage um Krankengeld zu streiten.

Wenn jetzt deine AU verlängert wird, und es eine Lücke gibt, wird ja (bei erfolgter Arbeitslosmeldung) nur noch in Höhe des Arbeitslosengeldes Krankengeld gezahlt..

Viele Grüße
D-S-E

MrMano
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von MrMano » 17.03.2019, 21:55

Guten Abend D-S-E,

du hast genau den Punkt erkannt, ist sehr schwer das ganze hier zu schildern :) :oops:

Genau so ist es, ich habe die AU nach dem 11.03.2019 nicht verlängert.
Mir war klar, ein Widerspruch wird wahrscheinlich nicht stattgegeben und ich wusste nicht, wie ich Miete etc. noch zahlen soll, somit hab ich mich dann entschlossen zum Arbeitsamt zu gehen.

Richtig!
Ich habe die Kasse darüber informiert, dass ich mich beim Arbeitsamt melde. (Mit der Bescheinigung die von der Kasse ausgefüllt werden muss über mein Krankheitsverlauf für das Arbeitsamt.)
Meine Vermutung ist, dass die Kasse vom Ende der AU erfahren hat und daraufhin natürlich umgehend deinem Widerspruch abgeholfen hat.
Mit dieser Vermutung rechne ich auch...

Daher meine Frage, ob ich nochmal zurück kann aber wahrscheinlich nicht.
Meine Vermutung geht sogar soweit, dass man meinen Widerspruch abgelehnt hätte, wenn ich nicht zum Arbeitsamt gegangen wäre.

Es ist traurig, wenn man wirklich krank ist aber irgendwie keine Unterstützung bekommt und dann, obwohl man krank ist zum Arbeitsamt muss, weil man sonst alles verliert...

Danke für eure Hilfe!

D-S-E
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von D-S-E » 17.03.2019, 22:21

MrMano hat geschrieben: Meine Vermutung geht sogar soweit, dass man meinen Widerspruch abgelehnt hätte, wenn ich nicht zum Arbeitsamt gegangen wäre.
Davon kannst du ausgehen. Die Abhilfe erfolgte deshalb, weil es nur um ein paar Tage ging und der Aufwand / die Verwaltungskosten für ein Widerspruchsverfahren erheblich höher sind als die paar Tage Krankengeld zu zahlen.

Die werden den MDK gar nicht mehr mit deinem Widerspruch beauftragt haben.

Um den Krankengeldanspruch zumindest in der Höhe aufrecht zu erhalten wäre eine lückenlose AU erforderlich gewesen, das hat sich mit deiner Meldung bei der Agentur für Arbeit erledigt.

Wenn du dich jetzt krankmeldest, darfst du das unbedingt erst nach Beginn des Leistungsbezugs durch die Agentur für Arbeit tun. Grund dafür ist, dass du erst dann wieder mit Anspruch auf Krankengeld versichert bist.

Wenn du dich AU meldest, ändert sich für eine eventuelle Begutachtung durch den MDK folgendes: Beurteilungsmaßstab in der Frage, ob du arbeitsunfähig bist, sind leichte Tätigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt (zum Zeitpunkt der letzten "Gesundschreibung" war noch relevant, ob du die letzte Tätigkeit oder eine ähnliche ausüben konntest).

Damit sinkt die Hürde für eine Beendigung der Arbeitsunfähigkeit durch den MDK.

Empfehlenswert ist grundsätzlich, die Kasse über geplante Untersuchungen / stationäre Aufenthalte / Therapien zu informieren - ggf. auch unaufgefordert. So erhält auch der MDK alle relevanten Infos für sein Gutachten

Viele Grüße
D-S-E

MrMano
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von MrMano » 17.03.2019, 23:35

Hallo D-S-E,

vielen Dank. dass du dir die Zeit und Mühe gemacht hast!

Also im Grunde kann man folgendes sagen:

Wäre ich nicht zum Arbeitsamt gegangen, wäre wohl eine längere Geschichte ihm Widerspruchsverfahren resultiert?
Da ich aber jetzt quasi "Gesund" bin, kann man als Krankenkasse mal locker auf einen "Wir sind für dich da tun..." bzw.
Dem ganzen recht geben, weil man eh nichts mehr zahlen muss.

Eine weitere AU, also wenn ich jetzt morgen zu meinem Arzt gehe (Er könnte auch rückwirkend krankschreiben) wird mir nichts bringen oder?

Ich sollte am schlausten, jetzt beim Arbeitsamt erscheinen und erst nach Leistungsbezug mich evtl. Krankmelden - insofern ich eben ein Rückfall habe.

So gesehen gibt es kein zurück mehr, in den alten Krankenstand oder besser gesagt, in die alte Krankensituation?

Vielen Dank Grüße

D-S-E
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Re: Riesen Drama mit Krankenkasse - Bitte um Hilfe

Beitrag von D-S-E » 18.03.2019, 18:08

MrMano hat geschrieben:
17.03.2019, 23:35
Hallo D-S-E,

vielen Dank. dass du dir die Zeit und Mühe gemacht hast!

Also im Grunde kann man folgendes sagen:

Wäre ich nicht zum Arbeitsamt gegangen, wäre wohl eine längere Geschichte ihm Widerspruchsverfahren resultiert?
Da ich aber jetzt quasi "Gesund" bin, kann man als Krankenkasse mal locker auf einen "Wir sind für dich da tun..." bzw.
Dem ganzen recht geben, weil man eh nichts mehr zahlen muss.

Ja, genau so ist es. Kann ich dir aus meiner Praxis in diesem Bereich bestätigen.

Eine weitere AU, also wenn ich jetzt morgen zu meinem Arzt gehe (Er könnte auch rückwirkend krankschreiben) wird mir nichts bringen oder?

Ob der Arzt dich rückwirkend krank schreibt, ist irrelevant. Nach dem Ende des Beschäftigungsverhältnisses besteht deine Mitgliedschaft, die den Krankengeldanspruch aus dem Beschäftigungsverhältnis einschließt, nur so lange fort, wie der Anspruch auf Krankengeld lückenlos bescheinigt wird. Lückenloy heißt, dass die Folge-AU spätestens am nächsten Werktag (außer Samstag) nach dem zuletzt bescheinigten Ende der AU ausgestellt wird. Grundlage: Par. 192 SGB V und Par. 46 SGB V. Da dies bei dir nicht passiert ist, ist der Krankengeldanspruch definitiv weg.

Ich sollte am schlausten, jetzt beim Arbeitsamt erscheinen und erst nach Leistungsbezug mich evtl. Krankmelden - insofern ich eben ein Rückfall habe.
Viele Grüße
D-S-E

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