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von Lady Butterfly » 14.11.2012, 23:34
na ja, das Poblem mit dem Wettbewerb im Gesundheitsbereich ist ja, dass die wenigsten auf dem Zahnarztstuhl mit dem Zahnarzt um den Preis für das Zähneziehen verhandeln wollen.
wenn jemand sich den Mercedes nicht leisten kann, fährt er vielleicht Fiat oder Opel - kein Problem
wenn jener Bäcker zu teuer ist, geht man vielleicht zu diesem
wenn Rewe zu teuer ist, geht man zu Aldi
damit haben die wenigsten ein Problem - je teurer ein Produkt ist, desto mehr überlegt man vor dem Kauf
wirtschaftlich ausgedrückt: mit steigendem Preis sinkt die absetzbare Menge, mit sinkendem Preis steigt die absetzbare Menge
wie stark die Kunden auf steigende Preise reagieren, lässt sich messen mit der Preiselastizität
das Problem im Gesundheitssektor ist nun, dass diese Preiselastizität - die Reaktion von Käufern auf steigende oder sinkende Preise - so gut wie nicht mehr vorhanden ist. Wie schon oben beschrieben - wenn der Zahn weh tut, geht man zum Zahnarzt - das ist (zumindest hier) unabhängig vom Preis, den der Zahnarzt verlangt. Bei lebensbedrohlichen Krankheiten verschulden sich die Menschen lieber über beide Ohren als auf die erfolgversprechende Behandlung zu verzichten.
das heißt, es gibt im Gesundheitsbereich ein gewaltiges Marktversagen, so das der Staat einschreiten muss - was er hier mit Krankenkassen und SGB tut. Wie und ob Wettbewerb da rein passt ist eine Frage, die nach meiner Meinung noch nicht beantwortet ist.