Seite 4 von 4

Verfasst: 05.05.2016, 18:29
von vikingz
Die BKK Braun-Gillette setzt mit 1,9 % Zusatzbeitrag eine neue Höchstmarke, eine Fusion mit der pronova BKK ist wohl beschlossene Sache. Quellen sind der dfg und der Spitzenverband, eine Pressemitteilung finde ich nicht.

https://www.gkv-spitzenverband.de/servi ... nkenkassen

ikk classic

Verfasst: 10.06.2016, 11:03
von 9%
Laut dfg vom 09.06. hat der Verwaltungsrat der ikk classic in seiner Sitzung vom 06.06.16 den bisherigen Vorstandsvorsitzenden und das Mitglied des Vorstandes von seinen Ämtern entbunden und den bisherigen Stellvertreter zum Alleinvorstand bestellt.

Die ikk classic fusionierte 2011. Bei einer Wahlperiode von sechs Jahren enden die Ämter also ein Jahr vor Ablauf.

In einem internen Papier werden strategische Differenzen genannt. Der bisherige Vorsitzende war für die Finanzen, Organisation, IT und Personal zuständig.

Im übrigen beschreibt der dfg sehr anschaulich die Probleme der "Kasse der Zukunft", dass die Entlassung eines Vorstandes kein Allheilmittel ist, die Probleme aller Kassen nicht immer hausgemacht, sondern viel mehr durch die Gesetzeslage begründet sind.

Verfasst: 13.06.2016, 16:36
von Kassendino
Die Probleme DIESER Kasse sind hausgemacht!

Verfasst: 14.06.2016, 12:22
von 9%
Woran machst du das fest?

An den vielen West-Versicherten?

Verfasst: 14.06.2016, 21:05
von Kassendino
Nein, sondern an
Ausgabensteigerung 2015 von 6% je Versichertem, das sind 2% über GKV, und das bei einem Risikofaktor von etwa 0,9
Große Probleme in Führung und Organisation der Kasse
Mit entsprechender Wirkung auf die Belegschaft
Und Vllt auch eine nicht durchdachte Fusion

Verfasst: 15.06.2016, 09:06
von 9%
Das ist zutreffend! Die letzten sechs Jahre wurden für eine echte Fusion nicht genutzt.

Kannst du die Zahlenquelle nennen? Weder KV 45 des BMG noch der offizielle GB 2014 geben sie her. OK, die Zahlen des GB 2014 sind noch schlechter.

Schaut man sich die Vermögenswerte und die Ausgabenentwicklung an, bekommt auch ein Milchmädchen Angstschweiss. Angesichts dessen ist das Verhalten des ehemaligen Vorstandes unerklärlich.

Aber wie soll ein Alleinvorstand ein Unternehmen mit 7000 Beschäftigten innerhalb des nächsten Jahres retten? Mehr Zeit wird ihm nicht bleiben. Eine weitere Fusion innerhalb des ikk Systems wird nichts bringen - die sind alle zu klein!

Verfasst: 15.06.2016, 18:23
von Kassendino
Die Höhe der Ausgaben 2015 je Versicherten stammen aus der Pressemitteilung der IKK classic vom 17.3.2016, die der GKV natürlich aus der KV 45 GKV.

Der relative Risikofaktor stammt aus der Umrechnung der nach § 305 b SGB V veröffentlichten Daten zur Jahresrechnung 2014.

Verfasst: 16.06.2016, 11:37
von 9%
Ok, verstehe (hoffe ich zumindest)

Aus einem Positionspapier des IKK eV auf der Basis der 2010ner Daten ist zu entnehmen, das bereits dort der Risikofaktor bei den IKken unter 1 (0,84), bei den AOKen über 1 (1,12) liegt. Lt KV45 2015 erzielen die AOKen im Gegensatz zu den IKKen einen Einnahmenüberschuss.

Führt eine höhere Morbidität also zu einer unverhältnismäßig höheren Einnahme, krankt das IKK System also an zu gesunden Versicherten, oder wird bei den IKKen kein ausreichendes Leistungskostenmanagement, z. B. Abrechnungskontrolle der Leistungserbringer betrieben? Das wäre dann in der Tat selbstverschuldet

Ihre Verwaltungskosten liegen auch 2015 unter dem Schnitt und immernoch weit unter denen der AOK. Der Vorwurf "Selbstverschuldet" erscheint mir ein wenig pauschal.

Selbstverschuldet?

Verfasst: 22.06.2016, 15:03
von Kassendino
Hallo 9%, ich habe nochmal sicherheitshalber Zahlen nachgeschaut und ich halte die Einschätzung "selbstverschuldet" aufrecht.
Die IKK Classic hat seit 2013 erheblich höhere STeigerungen der Leistungsausgaben als die GKV, und das darf bei einem Risikofaktor von 0,84 oder von 0,9 einfach nicht sein, eine Steigerung wie GKV wäre das allerhöchste der Gefühle. Und auch die Einnahmensteigerungen je Versicherter waren in diesem Zeitraum etwas, aber nicht so brutal wie die Leistungsausgaben über der GKV.
Wieso die Kasse in solcher Entwicklung den Zusatzbeitragssatz für 2015 mit 0,8% und damit unter dem GKV-Durchschnitt kalkulierte, wird wohl das geheimnis der Entscheidungsträger bleiben.
Du Verwaltungskosten werden immer n bisken überschätzt, was ihren Anteil am Beitragssatz ausmacht. Von daher wäre es ein REchenexempel.
Vielleicht gibt es aber auch da einen Zusammenhang: wenn ich das nötige qualifizierte und motivierte Personal nicht zur Hand habe, dann fehlt mir das bei der Steuerung der Leistungsausgaben.

Verfasst: 05.07.2016, 10:48
von Nik Berlin
Die Merck BKK erhöht zum 01.07.2016 ihren Zusatzbeitrag um 0,35% auf 1,45%

http://www.merck-bkk.de/news-service/ne ... gsvolumen/

Verfasst: 11.11.2016, 13:33
von 9%
Tja, der Vorstand hat das Problem bei den Verwaltungskosten ausgemacht und will ca. 15 % einsparen innerhalb der nächsten 3 Jahre. Der hat also seine Rechenhausaufgaben gemacht.....

Verfasst: 11.11.2016, 13:44
von 9%
....und was die Ausgaben angeht: Damit hatte man als Ostkasse nie Probleme, denn Geld war immer genug da. Da man heute noch genauso die Ausgaben "steuert" wie vor 2011, aber, seit 2011 die teuren Westversicherten dazugewonnen hat, die Verantwortlichen noch immer im Osten sitzen und vor 2011 alles "richtig" gemacht hat, kommt man jetzt an seine Grenzen.