Auszug aus einem Petitionsantrag beim Deutschen Bundestag

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 10.02.2012, 20:21

Hm das Problem ist wahrscheinlich Murphys Gesetz gepaart mit dem Peter Prinzip. Die Kosten im Bereich der Verwaltung ist ja duch bestimmte aüssere einflußnahmen gekennzeichnet, einerseits soll ein Kontrolle über die Ausgaben und Einahmen herrschen, andereseits soll die Verwaltung effektiv und effizent sein.

leser
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Beitrag von leser » 11.02.2012, 02:28

Hallo 'ich glaube es nicht',
ich glaube es nicht hat geschrieben:leser !!
Ich habe 8 Jahre in einem Land gelebt wo es eine staatliche Versicherung gab,wo die Ärzte in Gesundheitscentren angestellt waren.
Sehr gute ärztliche Versorgung und mit der Versicherung überhaupt kein Problem.
Hier bangen doch in den Chefetagen von den Krankenkassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen einige um Ihre hochbezahlten Jobs .
naja, wir haben hier zwar keine staatliche Versicherung, aber eine gesetzliche Krankenversicherung, die staatliche Aufgaben wahrnimmt und - man höre und staune - von ihren Versicherten selbst verwaltet wird. Das Problem ist nur, dass die Spielräume zu eng sind und die gesetzlichen Vorgaben nahezu 95% des Leistungsspektrums betreffen. Ich habe kein Problem mit Gesundheitszentren und dort angestellten Ärzten. Ich bin mir relativ sicher, wenn sie dort ein angemessenes Festgehalt bekommen, nehmen sie sich auch wieder mehr Zeit für Ihre Patienten und denken nicht permanent an ihren Umsatz. Leider haben wir immer mehr Ärzte, die überhaupt erst einen Bedarf schaffen (das bringt die betriebswirtschaftliche Logik schon mit sich), aber weniger Zeit für den einzelnen Patienten investieren, ihm statt dessen irgendwelche IgEL-Leistungen aufschwatzen und mit seinem eigentlichen Problem und ein paar Arzneimitteln (möglichst auf "grünem Rezept") wieder nach Haus schicken (Quartalspauschale schon mal gesichert :roll: ).

pompidou
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Beitrag von pompidou » 11.02.2012, 13:05

Ich interpretiere die Zahlen mal aus einem anderen Blickwinkel:

Höhere Ausgaben führen meines Erachtens auch zu höheren Verwaltungskosten. (es muss mehr bewilligt werden, usw.) Wenn man die Zahlen prozentuall betrachtet kann man auch zu der Schlussfolgerung kommen, dass sich die Verwaltungskosten in dem Zeitraum von 9 Jahren kaum bzw. wirklich minimal erhöht haben!

vlac hat geschrieben:Hallo,

schauen wir doch mal auf die Zahlen.

2000: 420 gesetzliche Krankenversicherungen 133,823 Milliarden Gesamtausgaben; 125,942 Milliarden Leistungsausgaben

2009: 202 gesetzliche Krankenversicherungen 170,786 Milliarden Gesamtausgaben; 160,586 Milliarden Leistungsausgaben

Daraus kann man als erste Schlussfolgerung ziehen: Obwohl sich die Zahl der Krankenkassen innerhalb von neun Jahren mehr als halbiert hat, sind die Verwaltungskosten um 2,209 Milliarden Euro von 7,881 (2000) auf 10,190 (2009) gestiegen.

Die Leistungsausgaben sind dagegen um 34,644 Milliarden Euro gestiegen.

ich glaube es nicht
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Beitrag von ich glaube es nicht » 11.02.2012, 13:44

Es ist für mich sehr interessant dieses alles mitzulesen.
Es wird geschrieben,gerechnet vermutet.
Ich vermute folgendes:
Es wird noch ein paar Jährchen dauern, dann haben wir die Einheitsrente ,staatliche .Krankenkassen, staatlich angestellte Ärzte,
Die Schere wird sich weiter öffnen, vielleicht freuen sich einige Private Krankenkassen,vielleicht auch einige Ärzte.

ich glaube es nicht oder doch?

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 11.02.2012, 15:42

ich glaube es nicht hat geschrieben:Es ist für mich sehr interessant dieses alles mitzulesen.
Es wird geschrieben,gerechnet vermutet.
Ich vermute folgendes:
Es wird noch ein paar Jährchen dauern, dann haben wir die Einheitsrente ,staatliche .Krankenkassen, staatlich angestellte Ärzte,
Die Schere wird sich weiter öffnen, vielleicht freuen sich einige Private Krankenkassen,vielleicht auch einige Ärzte.

ich glaube es nicht oder doch?
Hallo,
doch das kann man ruhig glauben - nachdem nun die schwarz-gelbe Koalition auch mal gescheitert ist mit der Gesundheitspolitik, dürfen es wahrscheinlich beim nächsten Mal wieder die Roten und vielleicht auch die Grünen versuchen, und das die die "Bürgerversicherung" auf dem Zettel haben ist auch klar. Von der "Bürgerversicherung" zur Einheitskasse ist es dann nur noch ein kleiner Schritt, und dann ist sie da.
Gruss
Czauderna

leser
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Beitrag von leser » 12.02.2012, 23:50

Ich bezweifel, dass die SPD die Kassenlandschaft zerschlagen will. Wäre allerdings die aktuelle Umfrage ("Sonntagsfrage" vom 10.02.2012) das nächste Wahlergebnis, wird es wohl zu keiner reinen Bürgerversicherung kommen. SPD und Grüne haben allein keine Mehrheit und käme die FDP nicht rein, wäre die jetzige Koalition erledigt. Zünglein an der Waage sind momentan Linke und Piraten ( "Während sich die Union in der Politbarometer Projektion verbessert, verliert die SPD erneut. Auch die Grünen verschlechtern sich": politbarometer.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,8471822,00.html )
Am naheliegensten erscheint mir bei dem Ergebnis wiederum die 'Große Koaition', was aus meiner Sicht dann wieder mal rumwurschteln bedeutet... :roll: Warten wir's mal ab, ist ja noch ein Weilchen hin.

Grampa
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Beitrag von Grampa » 13.02.2012, 15:16

CiceroOWL hat geschrieben:aha das heißt also eine durchsnitlich steigeung vom 2,5 % bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,8 -3 % . Intressant
als Kassenmitarbeiter, der Angst vor der Einheitskasse hat, das Geld jeden Tag mit vollen Händen rauswirft und dazu auch noch unverschämt überbezahlt wird irritiert mich das jetzt aber....bedeutet das denn nicht, dass ich einen reelen Einkommensverlust habe hinnehmen müssen??

das kann doch nicht sein in diesem unseren schönen Schlaraffenland :roll:

röschen
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Beitrag von röschen » 13.02.2012, 15:38

Aus Patientensicht:
Ich habe 8 Jahre in einem Land gelebt wo es eine staatliche Versicherung gab,wo die Ärzte in Gesundheitscentren angestellt waren.
Sehr gute ärztliche Versorgung und mit der Versicherung überhaupt kein Problem.
Dann hatten Sie wahrscheinlich keine schwerwiegende kmplizierte Erkrankung. Mich graut bei der Vorstellung, ins nächstgelegene Gesundheitszentrum gehen zu müssen, brauchte hier schon sehr lange, um Ärzte und Therapeuten zu finden, die tatsächlich fundierte Kenntnisse dazu haben (nicht nur einen "passenden" Fortbildungsschein). Ich bin auch wegen eines Eingriffs in ein gut 400 km entferntes Krankenhaus gefahren, weil ein Eingriff dort sehr viel schonender und risikoärmer durchgeführt werden konnte (der ist auch Kassenleistung, den hat sich nur in meinem Fall keiner hier zugetraut, nur eben dieser erfahrene Spezialist).

Bei Grippe oder Magenschmerzen wäre es mir auch egal...

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