Beitragberechnung unter Vorbehalt nur haupberuflich selbstän

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 05.12.2016, 14:45

andreas7 hat geschrieben:Hallo Czauderna,

Im Internet habe ich folgende Link der BKK (gesetzliche Krankenkasse) gefunden:

https://www.bkk-vdn.de/versicherungssch ... ständige/

Siehe unter der Überschrift: "Gibt es Besonderheiten zu Beginn meiner nebenberuflichen selbständigen Tätigkeit"

Dort wird eindeutig auch bei einem nebenberuflich Selbständigen von einer Beitragsfestsetzung unter Vorbehalt im ersten Jahr der Existenzgründung geschrieben.
Hallo,
Interessant, kannte ich nicht, auch diese BKK - na,das ist ja in Ordnung wenn die Kasse das so macht, ist allerdings dann die Ausnahme von der Regel.
Gruss
Czauderna

andreas7
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Beitrag von andreas7 » 14.12.2016, 13:07

Ich möchte mich jetzt aus dem Forum verabschieden.
Eine neutrale Beratung kann man hier nicht erwarten.

Betreiber des Forums ist eine GmbH:

krankenkassennetz.de GmbH
Waisenhausring 6
06108 Halle (Saale)

Zweck der GmbH ist laut Handelsregister:

Ein breitgefächertes Dienstleistungs- und Informationsangebot für Dienstleister und Kunden im Gesundheitswesen.
Dazu zählen u.a. die Erhebung, Entwicklung, Beratung, Bereitstellung und Vermittlung von Daten und Informationen, zudem die Herausgabe von Printmedien

Eigentümer ist vermutlich die GKV-Lobby.
Was kann man denn da an unabhängiger Beratung erwarten.
Im Internet findet man bessere Foren.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 14.12.2016, 13:34

andreas7 hat geschrieben:Ich möchte mich jetzt aus dem Forum verabschieden.
Eine neutrale Beratung kann man hier nicht erwarten.

Betreiber des Forums ist eine GmbH:

krankenkassennetz.de GmbH
Waisenhausring 6
06108 Halle (Saale)

Zweck der GmbH ist laut Handelsregister:

Ein breitgefächertes Dienstleistungs- und Informationsangebot für Dienstleister und Kunden im Gesundheitswesen.
Dazu zählen u.a. die Erhebung, Entwicklung, Beratung, Bereitstellung und Vermittlung von Daten und Informationen, zudem die Herausgabe von Printmedien

Eigentümer ist vermutlich die GKV-Lobby.
Was kann man denn da an unabhängiger Beratung erwarten.
Im Internet findet man bessere Foren.
Hallo,
schade - aber tschues dann - Ich denke, wir "Experten" von den berschiedenen Krankenkassen aber auch von den PKVèn und auch alle anderen, die sich hier bemühen neutral zu antworten und zu beraten, wissen, warum wir es gerade hier tun, zumal, um es mal etwas platt zu formulieren - mit dem Forumsbetreiber selbst nix am Hut haben, also keine Vorgaben bekommen und natürlich und selbstverständlich auch keine Entlohnung und dazu kommt noch, dass wir für unsere eigenen Arbeitgeber auch keine Werbung betreiben.
Wenn du meinst, es gibt bessere Foren, dann suche genau aus - da ich in einigen anderen Foren auch zugange bin - das ist nur ein kleiner Hinweis dafür, dass das dann auch nicht die schlechtesten sind.
Gruss
Czauderna

Freiwilliger
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Beitrag von Freiwilliger » 03.01.2017, 13:00

andreas7 hat geschrieben:Nochmal die allgemeine Frage ins Forum.

Jeder Existenzgründer oder Selbständiger mit geringem Einkommen (1000-2000 EUR) kann trickreich die Beiträge in die GKV erheblich vermindern.
Man behauptet einfach, man übe die Selbständigkeit nur nebenberuflich aus und arbeite nur ca. 18 Wochenstunden.
Dadurch wird man vom hauptberuflich Selbständigen zum nebenberuflich Selbständigen.
Der Mindestbeitrag in die GKV sinkt dann von 400 EUR/Monat (hauptberuflich) auf 170 EUR/Monat (nebenberuflich).

Was kann die Krankenkasse gegen solche Tricksereien unternehmen??
Ich vermute mal daß Nachweise für die "Nebenberuflichkeit" verlangt werden, z. B. verdienender Ehepartner, eigener Zweitjob, Rente usw., die Arbeitsstunden alleine sagen darüber doch gar nichts aus und das Einkommen erst recht nicht.
Wenn's um Nachfragen nach allem möglichen und unmöglichen geht ist die GKV an sich doch nie verlegen oder gar schüchtern. :lol:

andreas7
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Beitrag von andreas7 » 13.01.2017, 12:36

Eine letzte Rückmeldung ins Forum wie mein Rechtsstreit mit der Krankenkasse ausgegangen ist:

Jetzt das Erfolgserlebnis mit meiner gesetzlichen Krankenkasse nach einem Telefonanruf des Sachbearbeiters.
Ich erhalte zuviel gezahlte Beiträge in Höhe von ca. 400 EUR zurückgezahlt.
Die Krankenkasse; laut Telefonat würde jetzt die absolute Ausnahme machen und ist so kulant!!! Jetzt noch abwarten was schriftlich kommt.

Es gab einen richtig bösen Schriftwechsel über fast ein Jahr und ich habe wiederholt mit einer Klage vor dem Sozialgericht gedroht.
Einen rechtmittelfähigen Bescheid meines Widerspruches habe ich nie von der TK erhalten.
Mit einem Steuerbescheid von 2014 kann man nicht endgültig Beiträge für 2016 berechnen, wenn die Existenzgründung erst im November 2015 erfolgt ist.

Der Sachbearbeiter hat kleinlaut angedeutet, dass eine Klage vor dem Sozialgericht die Krankenkasse, unabhängig vom Ausgang des Klageverfahrens, minimum 1500 EUR kostet.
Bei einem Streitwert von ca. 400 EUR ist das für die Kasse besonders sinnvoll.
Das Beitragszentrum der TK befindet sich in Hamburg, die Güteverhandlung vor dem Sozialgericht würde in Darmstadt stattfinden.
Da entstehen der Krankenkasse jede Menge unnütze Kosten.
Für mich als Hobbyjurist ist die Klageeinreichung vor dem Sozialgericht kostenlos. Der Papierkrieg hat sich gelohnt.
Man muss eben richtig Krach machen, wenn man etwas erreichen will bei den deutschen Behörden.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 13.01.2017, 15:08

andreas7 hat geschrieben:Eine letzte Rückmeldung ins Forum wie mein Rechtsstreit mit der Krankenkasse ausgegangen ist:

Jetzt das Erfolgserlebnis mit meiner gesetzlichen Krankenkasse nach einem Telefonanruf des Sachbearbeiters.
Ich erhalte zuviel gezahlte Beiträge in Höhe von ca. 400 EUR zurückgezahlt.
Die Krankenkasse; laut Telefonat würde jetzt die absolute Ausnahme machen und ist so kulant!!! Jetzt noch abwarten was schriftlich kommt.

Es gab einen richtig bösen Schriftwechsel über fast ein Jahr und ich habe wiederholt mit einer Klage vor dem Sozialgericht gedroht.
Einen rechtmittelfähigen Bescheid meines Widerspruches habe ich nie von der TK erhalten.
Mit einem Steuerbescheid von 2014 kann man nicht endgültig Beiträge für 2016 berechnen, wenn die Existenzgründung erst im November 2015 erfolgt ist.

Der Sachbearbeiter hat kleinlaut angedeutet, dass eine Klage vor dem Sozialgericht die Krankenkasse, unabhängig vom Ausgang des Klageverfahrens, minimum 1500 EUR kostet.
Bei einem Streitwert von ca. 400 EUR ist das für die Kasse besonders sinnvoll.
Das Beitragszentrum der TK befindet sich in Hamburg, die Güteverhandlung vor dem Sozialgericht würde in Darmstadt stattfinden.
Da entstehen der Krankenkasse jede Menge unnütze Kosten.
Für mich als Hobbyjurist ist die Klageeinreichung vor dem Sozialgericht kostenlos. Der Papierkrieg hat sich gelohnt.
Man muss eben richtig Krach machen, wenn man etwas erreichen will bei den deutschen Behörden.
Hallo,
richtig, aber man muss auch im Recht sein mit seinem Anliegen bzw. Fall,
Krach allein genügt da auch nicht.
Gratulation zum Erfolg.
Gruss
Czauderna

Joebo
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Beitrag von Joebo » 15.01.2017, 02:50

andreas7 hat geschrieben:Nochmal die allgemeine Frage ins Forum.

Jeder Existenzgründer oder Selbständiger mit geringem Einkommen (1000-2000 EUR) kann trickreich die Beiträge in die GKV erheblich vermindern.
Man behauptet einfach, man übe die Selbständigkeit nur nebenberuflich aus und arbeite nur ca. 18 Wochenstunden.
Dadurch wird man vom hauptberuflich Selbständigen zum nebenberuflich Selbständigen.
Der Mindestbeitrag in die GKV sinkt dann von 400 EUR/Monat (hauptberuflich) auf 170 EUR/Monat (nebenberuflich).

Was kann die Krankenkasse gegen solche Tricksereien unternehmen??
Aus eigener Erfahrung: Die Krankenkassen gehen, wenn es um Geld geht, sehr rüde mit den Kunden um. :cry: :cry: :cry:
Hallo andreas7, die magische 18 Stunden-Grenze ist nicht das einzige Kriterium. Sofern jemand nur Einnahmen aus der selbständigen Tätigkeit hat und seinen Lebensunterhalt damit sicherstellt, unterstellen wir (korrigiert mich wenn ich falsch liege) ebenfalls die hauptberuflichkeit. Die wirtschaftliche Bedeutung spielt hier also eine große Rolle.

andreas7
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Beitrag von andreas7 » 20.01.2017, 11:49

Hallo Joebo,

Deine Anmerkung ist richtig, aber ich lebe momentan von meinen Ersparnissen und mache mit der Selbständigkeit keinen Gewinn.

Nachtrag:
Aktuell ist die Geschäftsstelle der Techniker Krankenkasse in Offenbach geschlossen worden.
Als ich dort persönlich Vorsprechen wollte, war alles dicht und ich stand vor einer verschlossenen Tür.
Leider wurde mir die Schließung vorher nicht angekündigt, das kam für mich sehr plötzlich.

Ich lege großen Wert auf eine persönliche Kundenbetreuung.
Aus Kostengründen wurde jetzt die Niederlassung dicht gemacht und die Kunden sollen alles über das Internet abwickeln.
Jetzt muss ich nach Frankfurt oder Hanau fahren, was doppelt soweit ist. Das nennt man Kundenservice!!!!

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 20.01.2017, 13:04

andreas7 hat geschrieben:Hallo Joebo,

Deine Anmerkung ist richtig, aber ich lebe momentan von meinen Ersparnissen und mache mit der Selbständigkeit keinen Gewinn.

Nachtrag:
Aktuell ist die Geschäftsstelle der Techniker Krankenkasse in Offenbach geschlossen worden.
Als ich dort persönlich Vorsprechen wollte, war alles dicht und ich stand vor einer verschlossenen Tür.
Leider wurde mir die Schließung vorher nicht angekündigt, das kam für mich sehr plötzlich.

Ich lege großen Wert auf eine persönliche Kundenbetreuung.
Aus Kostengründen wurde jetzt die Niederlassung dicht gemacht und die Kunden sollen alles über das Internet abwickeln.
Jetzt muss ich nach Frankfurt oder Hanau fahren, was doppelt soweit ist. Das nennt man Kundenservice!!!!
Hallo,
die TK macht nur das, was andere Kassen auch schon lange gemacht habe. Leider, leider gehört mein ehemaliger Arbeitgeber auch dazu.
Es geht nur ums Geld, sprich um Senkung der Verwaltungskosten.
Weniger Miete, weniger Personal - da bringt schon was und ist leider auch eine logische Folge der Gesamtentwicklung. Wenn man sich mal anschaut, wer heute noch persönlich bei der Kasse auftaucht, dass sind zu 90% - "Dauergäste", also Leistungsbezieher und/oder ältere Menschen, sprich Rentner - der junge. dynamische und vor allen Dingen gesunde Versicherte, der geht doch nicht zu seiner Krankenkasse und wenn doch, dann per Internet - gleiches gilt generell für junge Familien -
zur Kasse geht man dort nur für die Oma oder den Opa weil - siehe oben.
Außerdem weist man auch immer gerne mal darauf hin, dass doch immer dann, wenn es um die Verwaltungskosten geht, dass deren Höhe sich auch darauf auswirken würde ob und wie viel Leistungen bewilligt werden und das Gelder, welche für Leistungen vorgesehen sind in den Topf der Verwaltungskosten landen - so gesehen sind Geschaeftsstellenschliessungen doch auch eine logische Maßnahme.
Die Dienststelle, der ich seit 1968 angehörte wurde nach fast 60 Jahre im Jahre 2013 geschlossen und noch heute, wenn ich Versicherte privat treffe (natürlich nur die von oben), beklagt man sich darüber, dass man für den Weg zur nächsten Geschäftsstelle schon mal einen halben Tag mindestens einplanen muss, mal ganz davon abgesehen, dass dort vor Ort sowieso keine Entscheidungen mehr getroffen werden können bzw. dürfen.
Gruss
Czauderna

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 21.01.2017, 12:16

Hallo,
Zum "abzocken" gehören hier aber auch zwei, nämlich der, der nimmt und der, der gibt. im Falle der Krankenkassen sind das die Verwaltungsraete. Die legen die Vorstandsbezuege fest und man mag es glauben oder nicht, aber die Verwaltungsraete bestehen zum groessten Teil aus Versicherten.
Ach ja, 270.000,00 € pro Jahr Ufer den Chef der größten Krankenkasse, welche ein Haushaltsvolumen von mehr als 15 Milliarden Euro hat - ich finde das okay, wenn man das mit der Privatwirtschaft vergleicht und wenn man dann lesen muss dass Herr Winterkorn angeblich pro Tag 3000,00. € bekommt, also im Jahr mehr als 1 Million €, dies aber als Rente, dann arbeitet der TK-Chef für einen " Hungerlohn". Den VW-Fahrern ist das egal und den TK-Versicherten wahrscheinlich auch.
Auch an dieser Stelle sei nochmal in Erinnerung gerufen, dass, wenn eine Kasse im Haushalt theoretisch 0,00€ Verwaltungskosten hätte, es keine Leistungserhoehungen geben würde und der Zusatzbeitrag maximal nur halb so hoch wäre wie er heutzutage tatsächlich ist.
Gruß
Czauderna

Joebo
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Registriert: 19.11.2010, 17:25

Beitrag von Joebo » 21.01.2017, 13:55

Das mit den Vorstandsgehältern sehe ich ähnlich. Monatliche Bezüge von 15.000-25.000 EUR sind für den Vorstand eines großes Unternehmens wohl eher ein Witz. Von Abzocke kann hier nicht die Rede sein.

Okabe
Beiträge: 25
Registriert: 23.11.2016, 18:44

Beitrag von Okabe » 21.01.2017, 13:57

Sehe das ähnlich wie Czauderna. Für eine solche Position möchte man schon gerne den Besten haben - und da sind 270k im Jahr nicht viel. Ob derjenige sie dann am Ende auch verdient, ist eine andere Frage - aber das weiß man nie vorher. Weder bei 50k im Jahr, noch bei 1Mio.

Dass die Außenstellen abgebaut werden, finde ich persönlich eigentlich recht gut. Aus meiner Sicht ist es wirtschaftlicher, so gut wie alles über Internet oder Telefon abzuwickeln. Bei Älteren mag dies ein wenig schwieriger sein, weil hier die Affinität zu diesen Technologien nicht so hoch ist. Das betrifft nicht nur die GKV, sondern alle Bereiche und ich sehe hier ein Versäumnis des Staats, entsprechende Förderung anzubieten.

Ansonsten würde ich gerne mal von Czauderna wissen, in welchen Fällen ein Gang zur Außenstelle wirklich nötig ist. Ich bin jung und habe es bisher nie benötigt und möglicherweise kann ich mir entsprechende Gründe auch einfach gar nicht vorstellen, warum man (vor allem regelmäßig) eine Außenstelle aufsuchen müsste. Magst du mich erleuchten, Czauderna?

Czauderna
Beiträge: 11181
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Beitrag von Czauderna » 21.01.2017, 14:44

Hallo Okabe,
na ja, ob es zu einer Erleuchtung führen wird, das lassen wir mal dahingestellt. Ich schildere dir einfach mal meine Praxis.
Unsere Dienststelle war in Rüdesheim am Rhein und bis ca. 2007 eine Dienststelle in der nahezu alles bearbeitet und entschieden wurde. Durch eine Neuorganisation wurde aus dieser Dienststelle eine sog. Servicesstelle, deren erste Aufgabe die Kundenberatung war. Bis zur nächsten Dienststelle
waren es in unserem Geschäftsgebiet ca. 70 km bis nach Koblenz und ca. 30 km bis nach Wiesbaden.
Wer kam nun persönlich zu uns - in erster Linie waren das Versicherte bzw. deren Angehörige, die Leistungen in Anspruch nahmen, z.B. Krankengeldbezieher oder Bezieher von Pflegeleistungen und das waren nicht wenige am Tag. Dazu kamen Versicherte, welche ihr Versicherungsverhältnis direkt geklärt haben und sich Auskunft und Beratung grundsätzlicher und fachbezogener Art geholt haben. Rüdesheim war und ist auch Touristenstadt, so dass wir während der Saison auch immer viele Besucher hatten, die Auskunft und Beratung suchten. ZU unserem Einzugsbereich gehörten auch zwei Universitäten/Fachhochschulen - auch von da bekamen wir viel persönlichen Besuch in der Dienststelle. Die Versicherten, die öfters zu uns kamen waren meist keine jungen Menschen sondern schon etwas älter oder sogar auch schon Rentner, aber gerade die brachten es immer wieder zum Ausdruck wie wertvoll doch die Geschäftsstelle ihrer Krankenkasse vor Ort für sie war. Dazu kam auch die Tatsache, dass die Kassenmitarbeiter allesamt schon seit etlichen Jahren in dieser Geschäftsstelle tätig waren und auch im Einzugsgebiet der Dienststelle wohnten - auch dieser, persönliche Kontakt wurde sehr geschätzt - man wollte nicht mit einem "unbekannten" Kassenmitarbeiter zu tun haben, für den man nur eine Nummer war und man wollte vor allem nicht jedes mal einen anderen Ansprechpartner auf der Kassenseite haben.
Aber nicht nur die Versicherten kamen zu uns, auch die Arbeitgeber oder deren Steuerberater und die Leistungspartner (Zahnärzte, Pflegedienste, Hilfsmittellieferanten usw.) haben es sehr geschätzt wenn sie mit ihrer Frage vor Ort mit einem Menschen sprechen konnten, als sich telefonisch oder schriftlich mit Fachabteilungen herumzuschlagen, wenn sie denn überhaupt erreichbar waren . das kam auch immer wieder den Versicherten zu Gute.
Zur Schließung kam es dann im Jahre 2013 - wie so etwas abläuft - offenbar wie bei anderen, Großkassen auch - jedenfalls waren wir in unserem Bereich die ersten - heute gibt es dort noch eine AOK, die BEK und eine BKK mit einer Geschäftsstelle.
Verwaltungskosten und abnehmende Besucherfrequenz waren dann die Argumente für die Schließung - und das war nicht nur in Rüdesheim so.
Der Versicherte, auch gerne "Kunde" genannt musste es hinnehmen, die Angestellten auch - allerdings war es nicht so, dass wegen der Schließung jemand seinen Arbeitsplatz verloren hätte.
Heute sehe ich diese Entwicklung immer noch sehr skeptisch, obwohl mir klar ist, nachdem der Trend zu immer weniger Kassen geht, dass auch die Präsenz vor Ort immer weniger werden wird - und wie schon an anderer Stelle geschrieben wurde - der junge, dynamische und gutverdienende Versichert, also das "gute Risiko", der seine Kasse nur vom Gehaltsstreifen kennt, dem genügt tatsächlich Internet, Facebook und Co. - jedenfalls solange er die vorgenannten Attribute noch erfüllt
Gruss
Czauderna

Okabe
Beiträge: 25
Registriert: 23.11.2016, 18:44

Beitrag von Okabe » 21.01.2017, 17:46

Hm naja, das klingt für mich nun eher nach Bequemlichkeit denn nach Notwendigkeit. Dass man z.B. nicht ständig mit jemand Neuem reden möchte ist durchaus verständlich - aber das kann man z.B. auch über Rückrufmöglichkeiten klären. Und sich persönlich beraten zu lassen ist immer angenehmer, keine Frage! Das sehe ich genauso. Aber man muss eben auch sehen, dass Leute wie ich mit Telefon/Internet in fast allen Fällen zufrieden sind. Noch mehr: als Privatversicherter bei der Debeka bin ich oft genervt, dass man mir sagt, ich soll doch in die Außenstelle, obwohl man mir einfach ein Formular zuschicken könnte, was ich dann wieder unterschrieben zurücksende...

andreas7
Beiträge: 12
Registriert: 04.12.2013, 12:25

Beitrag von andreas7 » 22.01.2017, 15:46

Ich sehe das mit der Schließung von Geschäftsstellen vor Ort etwas anders.
Im persönlichen Gespräch konnte man früher vieles einfach und direkt klären. Jetzt landet man in einem unpersönlichen Callcenter.
Früher war ein Geschäftsstellenleiter vor Ort entscheidungsberechtigt, sodass eine Lösung von Problemen im direkten Gespräch gefunden werden konnte.
Auch eine kulante Lösung war früher noch möglich.

Das ist heute anders. Leider habe ich bei der Techniker Krankenkasse da sehr schlechte Erfahrungen gehabt.
Die Briefe sind unpersönlich einen direkten Ansprechpartner gibt es nicht mehr.
In meinem Fall habe ich auf ein klärendes Gespräch vor Ort mit einem Ombudsmann gewartet.

Stattdessen muss man Klage vor dem Sozialgericht einreichen oder zumindest massiv androhen.
Auch die dann folgende Güteverhandlung mit dem Sozialrichter ist kostenlos.
So kann man dann per Vergleich vor Gericht auch eine Lösung des Problems herbeiführen.
Ob man damit Kosten sparen kann????

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