Krankenkassenbeitrag, sehr große Differenz?

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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Yvi_S64
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Krankenkassenbeitrag, sehr große Differenz?

Beitrag von Yvi_S64 » 15.01.2022, 14:54

Liebe Forum-User,

ich habe eine Frage, die ich gerne hier stellen möchte, bevor ich mit meiner KK rede:
Es geht um die Berechnung meines Beitrages.
Ich weiss, daß die Mindestbeitragsbemessungsgrenze aktuell bei 1096,67 € pro Monat liegt und das man, auch wenn man mit seinem Einkommen darunter liegt, als Einkommen eben diese Summe zugrunde gelegt bekommt.
Jetzt ist es bei mir so, daß ich keiner geregelten Arbeit nachgehe sondern meine Einnahmen aus Vermietung generiere. Zusätzlich führe ich ein kleines Gewerbe, welches aber nur marginal und absolut unregelmäßig etwas abwirft - bei einem zeitlichen Arbeitsaufwand von weit unter 10h /Woche.
Meine Einkommen liegen in Summe bei ca. 10.000 € pro Jahr, davon sind ca. 8.000 aus Vermietung und 2.000 € aus meinem Gewerbe.
Pro Monat komme ich so auf ein Mittelwert von 830 € Einkommen.
Wenn ich diesen monatlichen Betrag als Berechnungsgrundlage in die diversen Beitragsrechner eintrage, komme ich auf einen monatlichen Krankenkassenbeitrag von ca. 200 €.
Soweit, so gut.
Jetzt hat mich ein Bekannter darauf angesprochen daß es bei ihm ganz anders aussieht.
Er ist Rentner mit 550 € Rente und ca. 250 € monatliche Einnahmen, ebenfalls aus einem Kleingewerbe.
D. h. er kommt somit auf fast die gleiche monatliche Summe wie ich, also 800 € (550 + 250).
Er zahlt aber nachweislich nur 50 € Krankenkassenbeitrag, wie kann das sein!?
(und er möchte bei seiner Kasse nicht nachfragen, aus Angst er würde dann evtl. auch die 200 € zahlen müssen :lol: )

Mache ich etwas falsch? Übersehe ich etwas?
Zähle ich überhaupt als „hauptberuflich selbständig“ mit meinen < 10h Aufwand/Woche? Einen "Hauptberuf" habe ich ja nicht...
Gibt es noch eine Art die Beiträge zu berechnen oder in meinem Fall, sie zu senken?

(ein Männerbonus wird es ja hoffentlich nicht sein :D )

Grüße
Yvi

Czauderna
Beiträge: 11175
Registriert: 10.12.2008, 14:25

Re: Krankenkassenbeitrag, sehr große Differenz?

Beitrag von Czauderna » 15.01.2022, 15:33

Hallo und willkommen im Forum
So, wie geschildert ist das alles okay so.
Dein Bekannter ist wahrscheinlich als Rentner pflichtversichert und zahlt dafür seinen Anteil, der ihm von der Rentenversicherung direkt abgezogen wird.
Was das Arbeitseinkommen betrifft, so gibt es dafür (zusammen mit evtl. Versorgungsbezug) einen Freibetrag von 164,50 € - wen darüber hinaus Bezüge vorliegen, sind auch diese beitragspflichtig - wie gesagt, das gilt für Pflichtversicherte.
Du bist aber freiwillig versichert und da gilt die Mindestbeitragsbemessungsgrenze.
Die Frage ob hauptberuflich selbständig oder nicht, ist in deinem Falle uninteressant, denn diese Mindestbeitragsbemessungsgrenze gilt sowohl für hauptberuflich selbständige als auch für „nebenberuflich“ Selbständige, die freiwillig in der GKV versichert sind.
Gruss
Czauderna

Yvi_S64
Beiträge: 2
Registriert: 14.01.2022, 18:42

Re: Krankenkassenbeitrag, sehr große Differenz?

Beitrag von Yvi_S64 » 15.01.2022, 21:10

Danke für das Willkommen und die schnelle und hilfreiche Antwort - sogar an einem Samstag, davon bin ich nicht ausgegangen.
Besser als erwartet :) :)

Ah, das mit dem Anteil der Rentenversicherung wusste ich nicht.
Somit wird mir einiges klarer und das erklärt dann auch den Unterschied im Beitrag. Man lernt doch echt jeden Tag noch etwas dazu.

Vielen lieben dank und einen baldigen tollen und sonnigen Sonntag
Yvi

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