GKV + private Zusatzversicherung = PKV ?

Erfahrungen mit privaten Krankenzusatzversicherungstarifen

Moderator: Czauderna

abc123
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GKV + private Zusatzversicherung = PKV ?

Beitrag von abc123 » 17.09.2007, 21:47

Sicherlich kann man das Thema nicht so allgemein in eine Formel packen, da eben noch viel mehr mit rein spielt ..
Schade dass in dem Thema so wenig über private Krankenversicherungen diskutiert wird. So passt mein Thema eben noch am ehesten in diesen Bereich hier hinein.

Schon seit 1-2 jahren denke ich darüber nach in die PKV zu wechseln.
Was mich bisher davon abgehalten hat war die Undurchsichtigkeit des politischen Gesundheitsystems.

Ich bin 36 Jahre alt, Single, bisher ohne Kinder und seit dem 01.04.2006 in der derzeitigen gesetzlichen Krankenkasse. Wenn ich die gesetzliche Krankenkasse nicht noch im September kündige, so bin ich für die PKV wieder ein Jahr älter, was ca. 15 Euro pro Monat ausmacht.

Wechseln möchte ich vor allem wegen den besseren Leistungen, aber natürlich auch wegen den noch billigeren Beiträgen. Der Kinderwunsch für 1-2 Kinder ist da, aber es fehlt eben noch die passende Frau. Ich denke, dass sich 1-2 Kinder auch in der PKV irgendwie finanzieren lassen.
Kann jemand was zur SDK, Axxa oder Württembergischen sagen?

Die Alternative wäre eben in der gesetzlichen Krankenkasse zu bleiben und sich eine Zusatzversicherung zu suchen. Allerdings sind die Kosten dann ganz schön hoch, wenn man die Beiträge im Beitragsbemessungsgrenzenbereich zu zahlen hat und noch die Kosten für eine private Zusatzversicherung zu tragen hat. Ist dann eine private Krankenversicherung bei einer gesetzlich versicherten Ehefrau und 1-2 Kindern nicht die bessere Lösung?

Wie das Gesundheitssystem in 20 Jahren aussieht kann niemand sagen.
Sollte das Solidaritätsprinzip für alle gelten ohne Ausnahmen, so ist mir das auch recht. Solange es aber die Möglichkeit gibt und man die Möglichkeit hat "sich besser zu versichern", so sollte man zumindest darüber nachdenken. Ich schiebe das Thema ständig vor mir her und von Jahr zu Jahr werden die Einstiegsbeiträge höher.

Um nochmals auf das eigentliche Thema " GKV + private Zusatzversicherung = PKV " zurückzukommen.
Welche Einschränkungen gibt es dabei?
Auch mit einer privaten Zusatzversicherung werden die PKV-Mitglieder den GKV-Mitgliedern von den Ärzten nach wie vor bevorzugt behandelt?
Mehr Zeit für die Behandlung, besondere Wartezimmer, kürzere Wartezeiten, ..

Mich würde mal Eure Meinung zu dem Thema interessieren.
Vielleicht könnt Ihr ja auch ein paar Tips geben.

Viele sagen, dass die PKV mit Kindern und Frau zu teuer ist.
Andererseits sind die Menschen dann auch über die Leistungen froh, wenn sie diese mal brauchen.

Wer ist freiwilliges Mitglied einer Krankenkasse, verdient über der Beitragsbemessungsgrenze, ist Single und hat noch eine private Zusatzversicherung? Gibts sowas? Welche Vorteile resultieren daraus?
Wenn doch mal Kinder kommen, so werden es auch nicht gleich Drillinge werden :) Ausserdem spart man ja zwischenzeitlich auch durch niedrigere Beitragssätze im Vergleich zur gesetzlichen und einer eventuel privaten Zusatzversicherung vielleicht sogar noch obendrauf.

Bin auf Eure Meinungen gespannt. Danke

ramirez93
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Beitrag von ramirez93 » 17.09.2007, 22:34

Wow, das lässt sich alles nicht so einfach beantworten, aber ich versuche es. Ich bin freiwilliges MG einer gesetzlichen KK und privat zusatzversichert. Ich habe zur Zeit auch noch keien Kinder, will dies aber auch gerne bald ändern.

Für mich ist der wichtigste Grund für eine Versicherung ind er gesetzlichen Krankenkasse (GKV) dass ich auf lange Sicht in der privaten Krankenversicherung (PKV) nicht günstiger versichert bin und nicht weiß, wie die Kostensteigerung in der PKV weitergeht. Bisher sind die Kosten in der PKV wesentlich stärker gestiegen als in der GKV. Seit diesem Jahr müssen nun alle, die einen Beschäftigung aufnehmen mindestens 3 Jahre gesetzlich versichert bleiben, egal wieviel sie verdienen. Das heißt, der PKV gehen viele junge gesunde Beitragszahler verloren. Dass die Beiträge dann in den nächsten Jahren noch stärker steigen, dürfte klar sein. Zusätlich muss die PKV bald den Basistarif (für alle, die aus der PKV wegen Beitragsrückständen rausgeflogen sind, und sich dann nun wieder versichen müssen, ohne die Beiträge zahlen zu können) anbieten. Das wird ein weiterer Kostenpunkt werden.

In Zeiten von Krakengeldbezug bist Du in der GKV beitragsfrei, in der PKV beitragspflichtig! Im Alter werden in der gesetzlichen KK die Beiträge aus der Rente berechnet. In der PKV zahlst Du Deinen (dann teuren) Tarif bis zum Tode weiter.

Solltest Du Kinder haben, müssen diese gesondert versichert werden und verursachen (besonders wenn Sie nicht gesund auf die Welt kommen) hohe Zusatzkosten.

Außerdem haben mich die deutlichen Informationen über Überbehandlungen gestört. Die Ärzte verdienen hauptsächlich an den PKV-Versicherten. Deshalb wird dort vieles zusätzlich behandelt und "ausprobiert".

Natürlich ergänzt meine Zusatzversicherung meinen gestzlichen Versicherungsschutz nicht genauso, wie eine private Volllversicherung. Denn beim Arzt ändert das (außer beim Zahnarzt) erstmal garnichts. Dort würde ich mir eine Zusatzversicheurng wünschen, die die Kosten übernimmt, welche bei einer Behandlung durch den Arzt entstehen, wenn er mich zu dem 2,3- oder 3,5-fachen Satz behandelt. Dies wäre ein realistischer Vergleich zur PKV. Aber zur Zeit finde ich keine erschwingliche Zuastzversicherung dafür.

Im stationären Bereich, welcher meiner Meinung nach auch wirklich wichtig ist, bin ich aber wirklich gleichgestellt. Die Erfahrung habe ich im Krankenhaus schon selber machen können.

Ich kann Dir nur raten, überleg Dir den Wechsel sehr genau. Ich für meinen Teil fand den Wechsel indie PKV zu riskant!

Schöne Grüße,
ramirez

abc123
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Beitrag von abc123 » 18.09.2007, 19:43

Hallo ramirez,

Danke für Deinen Beitrag.

Was zahlt man denn für so eine Zusatzversicherung?
Im Fernsehen kommt immer wieder die Werbung für die Zusatzversicherung für die Zähne " ab 9,90 Euro pro Monat ".
Und das dann nur für die Zähne?

Wenn man eine Zusatzversicherung haben möchte, die die kompletten Leistungen einer privaten Krankenversicherung abdeckt, so muss man wahrscheinlich noch mehr bezahlen.

Wenn ich es aber richtig verstanden habe, so gilt die Formel " GKV + Zusatzversicherung = PKV " nicht, da es eben noch weitere Einflussfaktoren gibt.
Ärzte die nur Privatpatienten nehmen, Ärzte die Privatpatienten schneller Termine ermöglichen, Ärzte die Privatpatienten im Wartezimmer vorziehen, Ärzte die sich bei Privatpatienten mehr Zeit für die Untersuchung haben, ..
Ausserdem weiss ich nicht, ob es so eine Zusatzversicherung gibt, die überhaupt an die üblichen Leistungen einer privaten Krankenkasse herankommt.

Dass man sich den Wechesel zur privaten sehr genau überlegen soll, das liest man überall. Aber wie lange soll man denn noch überlegen? 2 Jahre? 3 Jahre? Man kann auch so lange überlegen, bis die Beiträge noch weiter gestiegen sind oder bis man vielleicht nicht mehr aufgenommen wird. Solche Beiträge und Informationen wie man sie im Internet liest machen einem fast schon etwas Angst und das solls ja wahrscheinlich auch nicht sein, wenn die Politik schon solche Alternativen zulässt.

Von den Privatpatienten provitiert ja auch das gesamte Gesundheitswesen indem für die Forschung mehr Geld zur Verfügung steht.

Jedenfalls, auch wenn jemand seine Beiträge bei der privaten nicht mehr bezahlen können sollte, so denke ich, dass auch hier das Sozialamt unterstützt.
Wovor hast Du genau Angst? Was ist für Dich riskant?
Wer weiss, wie sich das gesamte Gesundheitssystem in den nächsten 20 Jahren entwickelt?
Vielleicht wird ja doch mal alles zusammengelegt.

Bist Du bei einer Krankenkasse mit dem billigsten Beitragssatz und hast dazu noch eine Zusatzversicherung?
Ansonsten ist es wirklich sehr teuer, für Personen die oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen.

Um die Beiträge im Alter bezahlen zu können muss man eben etwas sparen, was aber ja durch die niedrigeren beiträgssätze bei besserer Leistung durchaus möglich ist :)

ramirez93
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Beitrag von ramirez93 » 19.09.2007, 07:35

Ich bin nicht bei der billigsten KK. Davon halte ich auch nichts. Du kaufst Dir ja auch nicht statt eines Mercedes mit allen Extras einen Polo und baust viele Extras ein.

Du sollst mit dem wechsel ja auch nicht ewig warten, sondern es Dir nur gut überlegt haben. Ich habe nicht den Eindruck, dass Du Dir sicher bist und alle Faktoren kennst. Das würde ich für einen so entscheidenden Schritt aber machen.

Ich habe Angst, in der PKV Bersuchskaninchen für Ärzte zu sein. Am Anfang vielleicht nur mal ein paar Röntgenbilder mehr, bringt ja Geld. Dann lieber 2 - 3 mal mehr untersuchen. Vage Diagnosen gestellt zu bekommen, um diese weiterzubehandeln. Kommt leider alles vor und ist leider alles nicht förderlich.

Und für mich ist es nict relevant, beim Arzt schneller dran zu kommen. Viele Ärzte unterscheiden da auch kaum noch. Im Krankenhaus will ich kurzfristige OP-Termine, ein besseres Zimmer und die Möglichkeit den Arzt zu wählen. Mein Zahnersatz ist versichert, die Brille auch. Das sind für mich wichtige Dinge. Dafür zahle ich im Monat ca. 35 Euro.

Denke einfach nur dran, dass die meisten PKV in den letzten 5 Jahren die Beiträge um 30 % erhöht haben. Dies wird aus vorgenannten Gründen auch so weitergehen...

grüße

wolf
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Beitrag von wolf » 19.09.2007, 17:27

Hallo,

ich finde die Überegungen die ihr beide anstellt grundsätzlich richtig. Den "Königsweg" insbesondere im Hinblick auf die jetzige oder zu erwartende Lebenssituatuion gibt es nicht.

Bitte beachtet aber, dass die Gefahen, in die PKV zu wechseln auch häufiger mal überschätzt werden. Immerhin gibt es Altersrückstellungen bei der PKV, die dafür Sorgen dass der Beirag im Alter nicht höher ist als der in der GKV (hierbei wird jedoch der Höchstbeitrag in der GKV zugrunde gelegt). Nach neuer Rechtslage können übrigens diese Altersrückstellugen bei Wechsel des prvaten Versicherungsunternehmens "mitgenommen" werden.

Dies wird sich sicherlich auch auf die Beitrassituation innerhalb der PKV auswirken. Außerdem, ist seit Neuestem sichergestellt, dass wenn der Kunde seine Beitragsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, einen Wechsel in den Basistarif der Gesellschaft vorgenommen werden kann. Dieser sieht Leistungsansprüche wie in der GKV vor.

Trotzdem bleiben natürlich Risiken, insbesondere bei Veränderung der Familiensituation und des Gesundheitszustandes.

abc123
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Beitrag von abc123 » 19.09.2007, 18:23

Höchstbeitrag in der gesetzlichen KK und dann noch 35 Euro zusätzlich für die private Zusatzversicherung? Das ist dann schon ziemlich viel.

Also wenn ich mir so einen Weg überlege, dann vielleicht die preisgünstigste gesetzliche KK mit dem niedrigsten Beitragssatz und eine private Zusatzversicherung.
Trotzdem denke ich, dass man dann doch gleich die Vorteile der privaten KV nutzen kann.
Bietet Deine private Zusatzversicherung in Verbindung mit der gesetzlichen KK wirklich so viel, dass sie alle Leistungen der privaten KV abdeckt?
Ich hab mich vielleicht über die privaten Zusatzversicherungen noch zu wenig informiert, aber in den meisten Top Tarifen der privaten KV ist dann "all inclusive", ohne dass man eine Versicherung für die Zähne braucht, eine Versicherung für die Brille braucht, ....

Mein Zahnarzt hat wieder fast 50 Euro für die Zahnsteinentfernung verlangt, die eben bei mir 2 mal im Jahr erforderlich ist und somit von der Krankenkasse nicht bezahlt wird.

Dass ein Arzt mehr Röntgenbilder bei einem Privatpatienten macht als bei einem gesetzlichen, das glaube ich nicht. Nur dann, wenn es der Privatpatient vielleicht wünscht. Jedes Röntgen bedeutet ja auch Strahlenbelastung.
Bei einer Wurzelbehandlung mit anschliessender Überkronung wurde ich glaub 2-3 Mal geröngt.
Der Zahnarzt hat mir gesagt, dass das die Krankenkasse fordert.
Somit gibt es bei den gesetzlichen vielleicht sogar noch mehr Röntgenvorgänge als bei den privaten, weil die Krankenkassen das eben alles fordern für die Abrechnung.

Als mir mein Studienkollege vor 2-3 Jahren mitgeteilt hat, dass er in die Private gewechselt hat, stand ich dem ganzen erstmal misstrauisch gegenüber.
Wenn man aber mal als Single betrachtet, welche Leistungen man in der gesetzlichen erhält und für welchen Beitragssatz, so kommt man mit der Zeit zu einer anderen Meinung.

Man sollte nicht das nächstmögliche Billigangebot nehmen, nur um ein paar Euro mehr zu sparen. Schaut Euch die SDK an, die ist im Vergleich zu vielen anderen beitragsstabiler.

Wie auch schon geschrieben, sind einige Artikel über die privaten Krankenversicherungen so geschrieben, dass sie erstmal abschrecken.
Solange der Staat aber diese Möglichkeit zulässt sich privat zu versichern, so ist es auch noch weiterhin seine Pflicht sich um solche Leute zu kümmern wenn Probleme auftreten. Dass er das tut sieht man ja durch die geforderten Basistarife.

Momentan ist es so, dass umso mehr ich überlege, umso mehr Vorteile sehe ich eigentlich bei den privaten.

ramirez93
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Beitrag von ramirez93 » 19.09.2007, 20:08

Ich kenne viele, die in die PKV gewechselt sind. Die meisten haben es inzwischen gereut.

Die Überbehandlung ist definitiv da, das sagen selbst die Ärzteverbände.

Die Altersrückstellungen reichen definitiv nicht aus!

All inclusive ist die PKV mit Sicherheit nicht. Meistens fehlen sogar Psychotherapien oder Kuren.

Oft werden auch Selbstbehalte nicht beachtet.

Es gibt viele Punkte, die hier noch garnicht angesprochen wurden.

Aber geh den Weg ruhig. Nur ahcte halt auf die Risiken.

Allles Gute wünscht Dir

ramirez

abc123
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Beitrag von abc123 » 19.09.2007, 21:32

Ich denke es kommt auch auf den Arzt drauf an.
Manche Ärzte lassen sich mehr Zeit, manche weniger.
Bei manchen Ärzten kam es mir aber auch schon so vor, als ob die sich zu wenig Zeit genommen haben.
Ist Überbehandlung wirklich so schlecht?
Bei der Behandlung und der Behandlungszeit kann der Patient ja auch noch mitreden.

Noch ein paar Gedanken zu den Kosten:

Im Alter von 36 Jahren im Top-Tarif ohne Selbstbehalt einer privaten Krankenversicherung mit relativ stabilen Beitragssätzen spart man im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung als Angestellter rund 85 Euro monatlich. In diesem Tarif ist dann schon ein besonderer Tarif für eine Beitragsentlasung von 150 Euro im Alter enthalten. Desweiteren ist natürlich zusätzlich der 10% gesetzlich vorgeschriebene Vorsorgebeitrag enthalten.

Das sind monatlich eine Ersparnis von 85 Euro + die Ersparnis der 35 Euro für die Zusatzversicherung.
Ergibt dann eine monatliche Ersparnis von 120 Euro die bei der Bank gut zinsbringend angelegt werden können.

Man bedenke auch die Einsparung der Praxisgebühr, den Kosten für Medikamente, ....

Noch nicht erwähnt habe ich die Beitragsrückerstattung, wenn in einem Jahr mal keine Rechnungen eingereicht werden.

Rechnet man alles zusammen, so kann damit für das Alter auch ein nettes Sümmchen zusammengespart werden.

Es gibt private Krankenversicherungen wie die SDK, bei denen man für ca. 3-4 Euro zusätzlich eine Unfallversicherung mit abschliessen kann.
Momentan liegt meine Unfallversicherung bei ca. 12 Euro pro Monat.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man die Krankenversicherungskosten für Frau und Kinder auch von der Steuer absetzen kann. Habe mich allerdings noch nicht weiter darüber informiert.

Insofern betrachtet verstehe ich es nicht, warum oder über was man noch mehr nachdenken muss ..

ramirez93
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Beitrag von ramirez93 » 19.09.2007, 21:50

Du schreibst:

"Insofern betrachtet verstehe ich es nicht, warum oder über was man noch mehr nachdenken muss .. "

Dann weiß ich nicht, warum Du hier nachfragst... dann geh doch den Schritt. Wegen mir musst Du ja nicht in der GKV bleiben. Ich finde halt, dass Du ziemlich oft schreibst, dass Du Dich noch nicht richtig erkundigt hast. Und es gibt sehr viele Nachteile. Aber es ist immer schwer, jemandem, der einen Gedanken schon ziemlich fest gefasst hat, diesen auszureden, oder wenigstens die Geafhren aufzuzeigen. Wir Menschen sind so, dass wir uns dann darauf nicht mehr einlassen wollen.


Und JA, Überbehandlung kann sogar sehr gefährlich sein!

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Beitrag von abc123 » 19.09.2007, 23:50

Naja, ich diskutiere eben auch gerne :)

Und eben nicht, dass ich noch was vergessen habe.
Aber so wird das Thema eben auch klarer und klarer und man wird immer wieder über neue Dinge informiert.

Wie überall zu lesen ist und wie ja auch schon klar ist, ist die Entscheidung nicht leicht. Denke aber mal, dass kein sooooooooooooo ein großes Risiko dabei ist, wie in manchen Artikeln geschrieben wird und man andererseits natürlich auch Vorteile hat, denn ansonsten würde es die privaten Krankenversicherungen ja nicht geben.

Hast Du Dich denn entgültig festgelegt ?
Was sind Deine Hauptpunkte dabei genau?

Beiträge im Alter ?
Familie ?
Überbehandlung ?

Wie gewichtest Du diese ?

ramirez93
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Beitrag von ramirez93 » 20.09.2007, 06:49

Ich gewichte sie nicht. Sie sind alle da. Obwohl ich wahrscheinlich am meistens Sorgen vor der Kostenexplosion habe.

Meine Freundin ist als Beamtin privat versichert. Denn eine Krankenversicherung zu 50% kann nur die PKV anbieten. Deshalb erlebe ich regelmäßig, wie die Unterschiede sind. Sie wäre lieber zu 50% in der GKV versichert. Denn selbst bei einer nur 50% Verischerung ist der Preis innerhalb von den letzten 3,5 Jahren um 27% gestiegen. Der Schnitt der PKV dürfte höher liegen. Das heißt für mich einfach, dass Deine jetzige Ersparnis von 85 Euro schnell umschlagen kann!

Aber wie gesagt, probiers aus. Denke nur dran, es gibt keinen Weg zurück in die GKV.

Gruß,
ramirez

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Beitrag von abc123 » 20.09.2007, 18:42

Was bedeuted das mit den 50% ?
Wie ist das gemeint ?
Ist sie nur zur Hälfte versichert ??

Das mit den Politikern und Beamten ist auch so eine Sache.
Da loben sie unsere gesetzliche Krankenversicherung die kaum was zahlt, sind auf der anderen Seite aber gerne selbst privat versichert und beteiligen sich nicht am Solidaritätsprinzip.
Vielleicht ist es bei Deiner Freundin anders, aber mit Sicherheit ist es bei einigen Politikern so.
Wer muss das verstehen?

Es gibt so viele einflussreiche Leute in der Privatversicherung, da kann ich mir nicht vorstellen, dass die Versicherungen machen können was sie wollen.

Auch frage ich mich, warum Angestellte erst in die PKV wechseln können, wenn sie oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen.
Ist das der Grund, dass man noch viele nahe an der Beitragsvemessungsgrenze verdienende Mitglieder in den GKKs hat?
Aber warum gibt es diese Ausnahmen mit den PKV überhaupt?
Womit wir wieder beim Thema Politik wären :)
Und somit gibts vielleicht doch noch irgendwann eine Krankenkasse für alle und vielleicht haben ja dann zwischenzeitlich die Mitglieder der PKV einige Euros gespart.

wolf
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Beitrag von wolf » 21.09.2007, 12:08

abc123 hat geschrieben:Was bedeuted das mit den 50% ?
Wie ist das gemeint ?
Ist sie nur zur Hälfte versichert ??
Beamte haben einen Beihilfeanspruch, der den anderen Teil der Krankheitskosten übernimmt. Daher sind die Tarife gerade bei den Beamten in der PKV so günstig.

ramirez93
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Beitrag von ramirez93 » 21.09.2007, 15:13

Also: Beamte sind nur zu 50% versichert, da der Staat die anderen 50% der Kosten im Krankheitsfall (die sogenannte Beihilfe) übernimmt. Dafür zahlt der Beamte den Beitrag in der PKV alleine. Das heißt, nicht die Beiträge werden vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt, sondern die Behalndlungskosten.

Warum nur gutverdienende Personen in die PKV können, liegt allein daran, dass die Politik nicht möchte, dass viele sich privat versichern. Deswegen wurde z.B. die Versicherungspflichtgrenze drastisch erhöht. Zusätzlich ist seit diesem Jahr der Wechsel als Angestellter erst nach mindestens 3 Jahren GKV möglich. Die Vollversicherung in der PKV stirbt langsam aus. Dank der Politik.

Deswegen würde ich zur Zeit auch nicht dahinwechseln. Du kommst nicht zurück und es kommen immer weniger gesunde junge Menschen in die PKV!

abc123
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Beitrag von abc123 » 21.09.2007, 17:17

Wie spielen dann die Beamten in die PKV mit rein?
Können die überhaupt in eine GKK und wenn ja, warum tun sie es nicht?
Weil dann die Beihilfen fehlen würden und die Beiträge vielleicht auch höher wären als in der PKV?

Dann müssten ja alle Beamten auch Bedenken haben, wenn sie in der PKV sind und ihre Beiträge somit steigen.
Macht der Staat sowas mit?
Warum greift er nicht bei den Beamten ein? Weil das viel weniger sind?
Aber wenn die Beamten einmal in einer PKV sind, dann können sie doch auch nicht mehr zurück.
Und der Staat kümmert sich doch auch gut um seine Beamten.

Die Altersstrukturpyramide ist gleich, egal ob bei privaten oder gesetzlichen.
Privatpatienten sind in der Regel weniger krank.
Privatpatienten steuern in der Regel höhere Beiträge bei.
PKV müssen keine kompletten Familien mit nur einem Beitrag versichern.

Also wie sich die Beiträge bei den gesetzlichen und privaten im Vergleich weiter entwickeln werden, das kann man so nicht sagen.
Ich weiss nicht, inwieweit die GKK vom Staat bezuschusst werden.

Habe mit meiner Krankenkasse telefoniert.
2 volle Monate Kündigungsfrist.
Wenn man jetzt zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigt, so ist man in der Krankenkasse bis 30.11. weiterhin verischert und hat 2 volle Monate Zeit um nochmal darüber nachzudenken. Entweder zum 01.12.2007 der privaten Krankenverischerung beitreten oder Kündigung bei der gesetzlichen zurückziehen und alles ist wie seither, wie wenn man nie gekündigt hätte. Alles kein Problem.

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