Bomben Nummer

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

Bully
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Bomben Nummer

Beitrag von Bully » 08.04.2010, 10:36

hallo,

ja so geht es auch,

http://www.westfalenblatt.de/nachrichte ... &artikel=1

aber nicht das jetzt einer sagt das war Listig

wie heißt es doch so schön

Im Krieg und in der Liebe.............


Gruß Bully

Lohnbuchhalter
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Beitrag von Lohnbuchhalter » 01.06.2010, 15:21

warum ändert man an solchen Tatsachen nichts. Wie schon geschrieben ist es bekannt, dass Privatpatienten schneller Termine bekommen wie gesetzlich Versicherte, jedoch traut sich kein Politiker dies öffentlich zu bestätigen geschweige denn zu ändern :(

Dabei heißt es doch vor dem Gesetz sind alle gleich, dies scheint jedoch nicht auf das SGB V zuzutreffen.

Und weil es so schön geklappt hat, würde ich sagen wir machen es jetzt alle so :wink:

Fussballer
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Beitrag von Fussballer » 01.06.2010, 15:30

schade das sich soviele (Fach-) Ärzte doch eher an Plutos statt Hippokrates orientieren...

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 01.06.2010, 16:22

Fussballer hat geschrieben:schade das sich soviele (Fach-) Ärzte doch eher an Plutos statt Hippokrates orientieren...
Hippokrates hat auch nichts davon gesagt, dass Ärzte kostenlos behandeln müssen. Das ist aber in Deutschland leider so, dass Ärzte für die Behandlungen kein Geld bekommen. Die Vergütung nach EBM ist ja je nicht wirklich kostendeckend, aber für viele Patienten erhält ein Arzt überhaupt kein Geld.

Da hilft Ihnen Hippokrates auch nicht weiter...

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 01.06.2010, 16:28

Lohnbuchhalter hat geschrieben: Dabei heißt es doch vor dem Gesetz sind alle gleich, dies scheint jedoch nicht auf das SGB V zuzutreffen.
SGB V gilt gar nicht für Privatversicherte.
Und weil es so schön geklappt hat, würde ich sagen wir machen es jetzt alle so :wink:
Im Notfall kann man das zwar so machen, aber beim zweiten Notfall gibt es für diese Patientin kein MRT mehr bei dieser Radiologin.

Fussballer
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Beitrag von Fussballer » 01.06.2010, 17:13

Lord Dragon hat geschrieben:
Fussballer hat geschrieben:schade das sich soviele (Fach-) Ärzte doch eher an Plutos statt Hippokrates orientieren...
Hippokrates hat auch nichts davon gesagt, dass Ärzte kostenlos behandeln müssen. Das ist aber in Deutschland leider so, dass Ärzte für die Behandlungen kein Geld bekommen. Die Vergütung nach EBM ist ja je nicht wirklich kostendeckend, aber für viele Patienten erhält ein Arzt überhaupt kein Geld.

Da hilft Ihnen Hippokrates auch nicht weiter...
fürwahr, es muss ja jede Menge Fachärzte geben die am Hungertuch nagen... sehe ja wie es dem 'armen' Internisten und dem 'armen' Orthopäden meines Vaters geht :roll: Wie heißt es? Jammern auf hohem Niveau?

Seltsamerweise gibt es dennoch einige Fachärzte die ihre Termine an gesetzlich Versicherte vergeben und - siehe da: die Leben ebenfalls noch... und noch nichtmal schlecht.
Mir stellt sich die Frage ob es dann am 'können' oder am 'wollen' liegt...

Nebenbei: Ärzte in Krankenhäusern haben mit Sicherheit Grund zum klagen, die Arbeit dort wird alles andere als fürstlich entlohnt :!:

Aha
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Beitrag von Aha » 01.06.2010, 17:15

Richtig. Ich denke auch, dass dieses nur für eine einmalige Untersuchung geht. Und evtl. fällt diese, nach dem aufgeflogenen Schwindel, auch nicht so aus, wie man es sich vorstellt. :?

Aber ob bei einem Arzt, wo man in Zukunft öfter mal vorbeischauen muß, diese Methode so günstig ist??? :roll:

Einfach schiet das ganze!

Platon67
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Beitrag von Platon67 » 01.06.2010, 20:15

nur mal so am Rande....

Wer hat das Gerät im Krankenhaus denn finanziert ? Die PKV ? Mit Sicherheit nicht....! Im Zweifelsfall vielleicht anteilig gemäß dem Marktanteil...und der ist beileibe nicht hoch!! Und bei Ärzten ohne Kassenzulassung ? keine Ahnung! Gibt es denn MRT Ärzte bzw. Einrichtungen ohne Kassenzulassung ? Ich kenne keine/n... Also scheint ja die Kassenzulassung zumindest nicht unattraktiv zu sein ? oder?

Weiter vermute ich, dass die Anschaffung und Finanzierung dieser Großgeräte im wesentlichen von den gesetzlich krankenversicherten Teilen der Bevölkerung und / oder aus Steuergeldern finanziert wird.

Aber bei der Terminvergabe werden privat Versicherte bevorzugt!!pervers!

Ziviler Ungehorsam - wie in dem Artikel beschrieben führt das
System ad absurdum-durchaus sympathisch!.... und bringt die Ärzte, die sich so verhalten, auf die Palme!

Und von wegen die ach so armen Ärzten die alle am Hungertuch nagen - ich kann das echt nicht mehr hören....Es wird kein Arzt gezwungen die Kassenzulassung zu beantragen, sondern kann sich einfach als Privatarzt niederlassen - scheint ja aber offensichtlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein...

In diesem Sinne! Grüße aus dem Süden!

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 01.06.2010, 20:22

Fussballer hat geschrieben: fürwahr, es muss ja jede Menge Fachärzte geben die am Hungertuch nagen... sehe ja wie es dem 'armen' Internisten und dem 'armen' Orthopäden meines Vaters geht :roll: Wie heißt es? Jammern auf hohem Niveau?

Seltsamerweise gibt es dennoch einige Fachärzte die ihre Termine an gesetzlich Versicherte vergeben und - siehe da: die Leben ebenfalls noch... und noch nichtmal schlecht.
Mir stellt sich die Frage ob es dann am 'können' oder am 'wollen' liegt...

Nebenbei: Ärzte in Krankenhäusern haben mit Sicherheit Grund zum klagen, die Arbeit dort wird alles andere als fürstlich entlohnt :!:
Was ist das für eine Begründung? Ich bin Kaufmann und arbeite nicht kostenlos nur weil ich dadurch nicht am Hungertuch nagen werde. Wieso soll ein Arzt dann kostenlos arbeiten? Das ist doch Fakt, dass Kassenärztliche Vereinigungen nur Behandlungen von einem Teil der Patienten vergüten. Der andere Teil der Patienten soll lt. KVs kostenlos behandelt werden. Das Ärzte das nicht machen wollen, kann ich voll und ganz verstehen. Niemand will kostenlos arbeiten, aber für Ärzte soll das aber plötzlich nicht gelten... :roll:

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 01.06.2010, 20:38

@Platon67
Natürlich wurden Geräte auch durch Einnahmen aus GKV finanziert. Die Ärzte behandeln ja auch GKV-Versicherte. Ein Arzt ist ein Leistungserbringer und sollte für seine Leistung bezahlt werden, egal ob durch GKV oder PKV. Nur wenn KV nicht zahlt, dann erbringt ein Arzt halt auch keine Leistung.

Wenn KV nur 1000 MRTs pro Quartal zahlt, dann wird es schwierig mit den Terminen. Deswegen müssen GKV-Versicherte auch so lange warten. Bei Privatversicherten gibt es solche Probleme halt nicht. Da kann ein Arzt auch 3000 MRTs im Quartal machen oder mehr.

Die ganzen Terminprobleme wurden also von GKV/KVs verursacht, weil GKV die Behandlungen nicht für alle Patienten zahlt.

Wieso soll ein Arzt auf Kassenzulassung verzichten? Er behandelt doch alle Patienten, für die er auch eine Vergütung erhält.

Wenn KV jede Behandlung vergütet hätte, dann gäbe es keine Terminprobleme.

Platon67
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Beitrag von Platon67 » 01.06.2010, 20:45

Das Ärzte angeblich GKV Versicherte umsonst behandeln müssen ist so nicht ganz zutreffend. Darüber hinaus handelt es sich hierbei in erster Linie um ein Problem der Vergütungssystematik und die wird vornehmlich auf Ärzteseite von den kassenärztlichen Vereinigungen bestimmt.

Zutreffend und problematisch ist, dass es bei übermäßiger Abrechnung von Leistungen zu einem Punktwertverlust kommt. Erhät der Arzt für eine Leistung im I. Quartal des Jahres vielleicht noch 100,00 Euro sind das im IV. Quartal dann nur noch 25,00 Euro. Dieses Problem wollte man eigentlich mit der Einführung des neuen EBM entschärfen...

Aber Hand aufs Herz: Dürften die Ärzte abrechnen was sie wollen, hätten wir wahrscheinlich bereits einen Beitragssatz von 18%. Und steigende Arztzahlen in den vergangenen Jahren lassen nicht automatisch mehr Geld durch die Krankenkassen fliessen - warum auch? Aber jeder Arzt möchte seinen Teil der Vergütung abbekommen - zurecht! Aber der gleiche Kuchen muss dann halt an mehr Marktteilnehmer aufgeteilt werden!

Das die bisherige Unkalkulierbarkeit der Einnahmen für den Arzt nicht besonders toll ist - ist unstrittig! Aber eben doch ein Problem der Ärzte...
Aber da bin ich auch durchaus dabei, dass die gesamte Vergütungs -und Verteilungsfrage völlig neu diskutiert werden muß.

dresdner
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@ lord

Beitrag von dresdner » 01.06.2010, 20:52

ich glaube nicht, dass ärzte kostenlos arbeiten. warum sollten sie es auch tun? was du meinst ist wohl eher, dass keine kostendeckung besteht. nur, wie kann man das messen?

die kv legt fest, wieviel ein arzt pro nase bekommt, wieviel er überhaupt bekommt und was er nicht bekommt. da die finanzquelle der kv´n nicht unendlich sprudelt, wird das geld logischerweise irgendwann mal alle sein. meinst du, dass ab diesem zeitpunkt kostenlos gearbeitet wird?

tatsächlich könnte man das so sehen. aber ist das auch so?

wieviele igel-leistungen werden heute an kassenpatienten "verkauft"? wie wichtig ist eine igel-leistung für den haushalt des arztes?

ich verfüge leider nicht über diese zahlen. ich kann mir aber vorstellen, dass allein durch die igel-angebote jährlich millionen euros an die ärzte gehen. einnahmequellen, die es ohne die gkv ja eigentlich nicht gäbe. im budget der kv taucht das aber gar nicht auf.

und irgendwie hängt es doch zusammen, oder? der arzt, der weiß, dass die rechnerische vergütung in 13 patienten ausläuft, aber noch 15 patienten beraten soll, dieser arzt wird doch ganz sicher alles daran setzen, wenigstens 3 dieser patienten durch ein altes hausmittelchen wieder auf die beine zu helfen. oder durch igel.

ich habe in den jahren meiner kassenmitarbeiterschaft nicht einen "armen" arzt gesehen. sicher hast du recht, daraus zu schließen, dass er nun kostenlos arbeiten solle, geht nicht. aber wie gesagt, kostenlos wirds ganz sicher nicht sein.

im übrigen passt es ganz gut zum thema: die barmer gek verfügt über ein wartezeitenmanagement und garantiert mit einer erfolgsquote von 75 prozent einen zeitnahen facharzttermin, meist innerhalb der nächsten 14 tage.

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Beitrag von Lord Dragon » 01.06.2010, 21:04

Platon67 hat geschrieben:Das Ärzte angeblich GKV Versicherte umsonst behandeln müssen ist so nicht ganz zutreffend.
Das heißt RLV. Fallzahl und Fallwert wird vorgeschrieben. Das heißt, dass z.B. ein Hausarzt (KV Nordrhein 2.Quartal) für 784 Patienten nur 31,77 EUR pro Patient/Quartal erhält.
Aber Hand aufs Herz: Dürften die Ärzte abrechnen was sie wollen, hätten wir wahrscheinlich bereits einen Beitragssatz von 18%. Und steigende Arztzahlen in den vergangenen Jahren lassen nicht automatisch mehr Geld durch die Krankenkassen fliessen - warum auch? Aber jeder Arzt möchte seinen Teil der Vergütung abbekommen - zurecht! Aber der gleiche Kuchen muss dann halt an mehr Marktteilnehmer aufgeteilt werden!
Was heisst abrechnen was sie wollen? Kassenärzte arbeiten nach WANZ Regel (wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig). Sie können je nicht machen was sie wollen und Abrechnung ist nur nach EBM erlaubt. Es wird aber nur ein Teil davon vergütet was abgerechnet wurde.

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 01.06.2010, 21:23

@dresdner
KV schreibt Fallzahl (Patientenzahl) und Fallwert (was ein Arzt pro Patient kriegt) vor!

Das heißt Regelleistungsvolumen. Der Arzt weiß also, dass er z.B. für 800 Patienten 35 EUR pro Patient kriegt. Der Rest der Patienten soll halt einfachheitshalber lt. KV kostenlos behandelt werden.

Wenn der Patient Nr. 801 kommt, dann gibt man ihm ein Termin im nächsten Quartal. So verschiebt sich dann alles.

Das heißt, dass der Arzt schon Termine für GKV-Versicherte vergibt, aber erst dann wenn er den Fall auch abrechnen kann. Wenn ein Arzt aber im ersten Quartal 2000 Termine vergibt, dann kriegen 800 Patienten ein Termin im ersten Quartal und der Rest im zweiten Quartal und im dritten Quartal. Die Patienten, die im zweiten Quartal anrufen kriegen dann ein Termin vielleicht im vierten Quartal oder erst nächstes Jahr.

dresdner
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Beitrag von dresdner » 01.06.2010, 21:35

es ist nun aber mal so, dass diese vergütungen durch die kv´n festgelegt werden. sicher hast du recht, es kommt rechnerisch am ende dabei raus, dass eine vergütung nicht erfolgt. aber das problem ist leider unlösbar geworden, es sei denn, die kassen erhöhen ihre zahlungen an die kv´n und somit den beitrag. die vielen bisherigen halben reformen der ärztevergütung brachten nie wirklich besserung, aber eben auch keine armut unter den ärzten.

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