Geringfügig Selbstständig und Familienversichert???

GKV - PKV wie kann man sich am besten versichern?

Moderator: Czauderna

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Biene12
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Geringfügig Selbstständig und Familienversichert???

Beitrag von Biene12 » 26.02.2013, 15:55

Hallo liebe Mitleser,
hab mich nun schon durchs halbe Forum gelesen, und bin nun noch verwirrter als vorher!

Bin seit 2011 geringfügig Selbsständig, habe einen 400 Euro Job und bin bei meinem Mann Familienversichert. Zudem haben wir uns, also zu je 50 % mein Mann und ich, in den letzten Jahren, Anstelle der vielgepriesenen Risterrente, ein paar Wohnungen zugelegt, alle noch dick verschuldet.
2011 habe ich mit meiner Selbstständigkeit und den Immobilien nur Verluste Eingefahren. Somit konnte ich in der Familienversicherung meines Mannes bleiben.

Für 2012 sieht es nun ganz anders aus: Aus meiner Selbständigkeit und den Immobilien steht nun ein Plus auf dem Papier. Zuzüglich dem 400 Euro Job liege ich locker über den erlaubten 4620 Euro p.a. Folglich werde ich wohl aus der Familienversicherung raus fliegen und mich selbst versichern müssen.

Nun meine Fragen:
1. Muss ich die Beiträge für 2012 nachbezahlen? Oder endet die Familienversicherung mit dem Zugang des EKSTB vom Finanzamt?
2. Wie hoch wäre der Krankenkassen Beitrag bei einem Monatlichen Einkommen von ca. 400, also knapp über den Erlaubten 385 Euro / Monat? Wie wird der berechnet? (Laut Beitragsrechner muss ich als Selbständige min. 14,9 % von 2.021,25 Euro (auch wenn ich nur 386 Euro verdiene!!!) = 301,17 Euro + 41,44 Euro Pflegeversicherung bezahlen, da bleibt von meine Gewinn nichts mehr über!!! Das kann doch nicht sein!?!?)
3. Wie muss ich mich versichern? Freiwillig? Als Selbständige?
4. Wenn ich meinen Anteil der Wohnungen meinen Mann überschreibe und ich den 400 Euro Job an den Nagel hänge, liegen meine Einnahmen wieder unter 385 Euro. Wenn ich das jetzt sofort so mache, muss ich mich dann trotzdem selbst Versichern, zumindest bis zum nächsten EKSTB? Oder wird mein dann niedriges Einkommen auch sofort anerkannt?
5. Gibt es irgend eine Alternative?
Ich hoffe ich habe mein Problem vertändlich geschildert.
Danke schon mal für die ausführlichen Antworten!
Gruß
Biene12

Czauderna
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Registriert: 10.12.2008, 14:25

Re: Geringfügig Selbstständig und Familienversichert???

Beitrag von Czauderna » 26.02.2013, 20:06

Biene12 hat geschrieben:Hallo liebe Mitleser,
hab mich nun schon durchs halbe Forum gelesen, und bin nun noch verwirrter als vorher!

Bin seit 2011 geringfügig Selbständig, habe einen 400 Euro Job und bin bei meinem Mann Familienversichert. Zudem haben wir uns, also zu je 50 % mein Mann und ich, in den letzten Jahren, Anstelle der vielgepriesenen Risterrente, ein paar Wohnungen zugelegt, alle noch dick verschuldet.
2011 habe ich mit meiner Selbstständigkeit und den Immobilien nur Verluste Eingefahren. Somit konnte ich in der Familienversicherung meines Mannes bleiben.

Für 2012 sieht es nun ganz anders aus: Aus meiner Selbständigkeit und den Immobilien steht nun ein Plus auf dem Papier. Zuzüglich dem 400 Euro Job liege ich locker über den erlaubten 4620 Euro p.a. Folglich werde ich wohl aus der Familienversicherung raus fliegen und mich selbst versichern müssen.

Nun meine Fragen:
1. Muss ich die Beiträge für 2012 nachbezahlen? Oder endet die Familienversicherung mit dem Zugang des EKSTB vom Finanzamt?

ja, nach Zustellung Einkommensteuerbescheid und direkter Vorlage bei der Kasse

2. Wie hoch wäre der Krankenkassen Beitrag bei einem Monatlichen Einkommen von ca. 400, also knapp über den Erlaubten 385 Euro / Monat? Wie wird der berechnet? (Laut Beitragsrechner muss ich als Selbständige min. 14,9 % von 2.021,25 Euro (auch wenn ich nur 386 Euro verdiene!!!) = 301,17 Euro + 41,44 Euro Pflegeversicherung bezahlen, da bleibt von meine Gewinn nichts mehr über!!! Das kann doch nicht sein!?!?)
Kommt darauf an, ob dich die Kasse als hauptberuflich Selbständig beurteilt oder nicht - so, wie geschildert sehe ich das zwar nicht, aber ich bin nicht deine Kasse. Wenn als hauptberuflich Selbständig dann gilt die Mindestbeitragsbemessungsgrenze von 2.021,25 € - wenn nicht dann gil die Grenze für die sonstigen, freiwillig Versicherten von 898.33 € - davon dann 14,9% Kranken- und 2,05 bzw. 2,3 Pflegeversicherung

3. Wie muss ich mich versichern? Freiwillig? Als Selbständige?

wie gesagt, kommt darauf an, wie die Kasse dich beurteilt - freiwillig auf jeden Fall

4. Wenn ich meinen Anteil der Wohnungen meinen Mann überschreibe und ich den 400 Euro Job an den Nagel hänge, liegen meine Einnahmen wieder unter 385 Euro. Wenn ich das jetzt sofort so mache, muss ich mich dann trotzdem selbst Versichern, zumindest bis zum nächsten EKSTB? Oder wird mein dann niedriges Einkommen auch sofort anerkannt?
Nun, wenn du eine entsprechende Erklärung abgibst oder sogar einen Nachweis erbringst, dann kannst du in der Familienversicherung verbleiben,
würde ich aber auf jeden Fall mit der Kasse abklären.


5. Gibt es irgend eine Alternative?
Alternative zu was ? - zur freiwilligen Versicherung - denn dass du aus der Familienversicherung bei diesem Einkommen raus musst, das dürfte klar sein -
Alternativ zur freiwilligen Versicherung in der GKV bei festgestellter hauptberuflichen Selbständigkeit wäre nur die PKV-Versicherung - ansonsten ginge es ja noch mit der Beitragshöhe.


Ich hoffe ich habe mein Problem verständlich geschildert.
Danke schon mal für die ausführlichen Antworten!
Gruß
Biene12
Gruss
Czauderna

Biene12
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Registriert: 25.02.2013, 20:38

Beitrag von Biene12 » 26.02.2013, 20:52

Hallo Czauderna,
vielen lieben Dank für deine Antwort! Das bringt ja schon mal etwas Licht ins Dunkle! Eine, vielleicht dumme, Frage habe ich noch:
Angenommen mein Einkommen aus der gerinfügigen Selbststänigkeit wäre Durchschnittlich 400 Euro/ Monat. Diese 400 Euro errechnen sich ja aus Einnahmen minus Ausgaben. Somit wären, bitte verbesser mich wenn es nicht stimmt, die Krankenkassenbeiträge auch Ausgaben die mein zu Versteuerendes Einkommen schmälern. Wenn ich dann, die im günstigsten Fall rund 150 Euro, in der EKSTE angebe, läge mein Einkommen bei Monatlich 250 Euro / 3000 Euro p.a. Somit wäre ich im nächsten Jahr, wenn ich die EKSTB vom Finanzamt bekomme, wieder bei meinem Mann mit in der Familienversicherung. So ginge das dann Jahr ein Jahr aus. Mal selberbezahlen, mal Familienversichert?!?!? Ober habe ich da einen leihenhafter Denkfehler?
Ich hoffe du kannst mir folgen :?
Liebe Grüße
Biene12

broemmel
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Beitrag von broemmel » 26.02.2013, 21:07

Moin.

Die Kassenbeiträge sind eigentlich Vorsorgeaufwendungen und verringern zwar das zu versteuernde Einkommen aber nicht den Gewinn der selbständigen Tätigkeit

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