Mammographie Screening, muss man da hin???

Welche Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?

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reallyangry
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Mammographie Screening, muss man da hin???

Beitrag von reallyangry » 08.06.2012, 08:20

Ich habe vor kurzem eine Einladung zur Mammographie erhalten.
Irgendwann hab' ich mal gehört, dass man u.U. Kassenleistungen verliert, wenn man da nicht dran teilnimmt und später Brustkrebs entwickelt.
Stimmt das?
Ich möchte das eigentlich nicht machen lassen, da ich in den letzten drei Jahren doch ziemlich oft geröngt worden bin. Außerdem ist die Methode umstritten. (Nutzen-Kosten / Falsch positiv Ergebnisse / Strahlenbelastung)
Was passiert mit meinem Versicherungsschutz, wenn ich da nicht hingehe?
Mir reichen die normalen Krebsvorsorgeuntersuchungen beim Gyn.
Vielen Dank im Vorraus für eine Antwort.
LG
ReallyAngry

Sportsfreund
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Beitrag von Sportsfreund » 08.06.2012, 11:40

Hi,

ganz klares Nein! Man muss nicht dahin.

Ob es irgendwelche negativen Auswirkungen hat, weiß ich gar nicht auf die Schnelle.
Es gab mal eine Gesetzesüberlegung, dass man nur noch dann eine bestimmte Sache oder Bonus erhält, wenn man alle Vosorgeuntersuchungen hat durchführen lasen.
Welche Leistung das sein soll, weiß ich aber nicht.

Gruß
Sportsfreund

broemmel
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Beitrag von broemmel » 08.06.2012, 11:58

Das Screening ist keine Leistung der GKV.
Das läuft über die Länder. Insofern kann einem da kein Nachteil entstehen.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 08.06.2012, 12:34

Hallo,
ergänzend dazu - es soll /wird künftig so sein, dass derjenige welcher als chronisch Kranker anerkannt werden will (1%-Belastungsgrenze) als Voraussetzung bestimmte Vorsorgeuntersuchungen gemacht haben muss, ansonsten bleibt es da bei den 2%.
Gruss
Czauderna

reallyangry
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Beitrag von reallyangry » 08.06.2012, 15:50

Danke für die Antworten - hilft mir weiter in meinen Überlegungen...
LG
Really Happy, now....

Krankenkassenfee
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Beitrag von Krankenkassenfee » 08.06.2012, 15:50

Hallo,

bei allen Röntgenuntersuchungen, die Du gemacht hast - und die sicher in der Gänze für den Körper nicht gut sind, ich persönlich würde das Screening machen lassen.
Die Ergebnisse sind gut, viele Erkrankungen wurden so zufällig gefunden. Und wer mal einen Krebsfall in der Familie hatte, freut sich, wenn er eine Mammografie (auch wenn eine äußert unangenehme Untersuchung) kostenfrei bekommt.
Ich kenne viele Versicherte, die das privat bezahlen, weil der Doc es nicht verordnet und sie für das Screening noch zu jung sind.

Aber wie gesagt - ist Deine private Entscheidung.

LG, Fee

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 08.06.2012, 19:53

Ergänzend zu Czaudernas Beitrag ein Teilzitat aus § 62 Abs. 1 SGB V, das den betroffenen Personenkreis im Alter eingrenzt:
Abweichend von Satz 2 beträgt die Belastungsgrenze 2 vom Hundert der jährlichen Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt für nach dem 1. April 1972 geborene chronisch kranke Versicherte, die ab dem 1. Januar 2008 die in § 25 Abs. 1 genannten Gesundheitsuntersuchungen vor der Erkrankung nicht regelmäßig in Anspruch genommen haben,

für nach dem 1. April 1987 geborene weibliche und nach dem 1. April 1962 geborene männliche chronisch kranke Versicherte, die an einer Krebsart erkranken, für die eine Früherkennungsuntersuchung nach § 25 Abs. 2 besteht, und die diese Untersuchung ab dem 1. Januar 2008 vor ihrer Erkrankung nicht regelmäßig in Anspruch genommen haben.

Betty

Mammo-Screening

Beitrag von Betty » 09.06.2012, 18:26

Hallo,
wer unter meinem Namen sucht, kennt meine Geschichte.

Bei mir wurde 2010 durch das Screening Brustkrebs entdeckt. Einen Monat später wurde ich operiert. Zum Glück machte man noch vorher ein MRT, die KK übernahm diese Kosten.
Bei dieser MRT-Untersuchung entdeckte man noch andere Krebsknoten. Ich hatte vor ein paar Tagen eine erneute Einladung für das Screening erhalten. Da ich aber jetzt im Rhythmus von 6 Monaten in dieser Richtung in der Klinik untersucht werde, habe ich diesen Termin abgesagt.
Nach Chemo u. Strahlentherapie habe ich mich natürlich noch intensiver mit meiner Krankheit auseinander gesetzt. Ich besuchte Seminare in der Klinik, welche speziell auf Screening ausgerichtet waren.
Die Strahlenbelastung ist ziemlich hoch, MRT gehört leider nicht zum Standard. Durch die Strahlenbelastung können schlummernde Krebse erweckt werden. Die Experten sind sich auch uneinig, ob das Ganze überhaupt einen Sinn macht.

Ich jedenfalls würde jeder Frau empfehlen, diese Untersuchung zu machen. Man beruhigt sich, wenn nichts war. Und sollte doch etwas gefunden werden, Kopf hoch.

Lässt man diese Vorsorgeuntersuchung nicht machen, entsteht kein Nachteil. Der Versicherungsschutz ist nicht gefährdet. Die Untersuchung ist also auf freiwilliger Basis. Ein Angebot an und für die Frauen ab 50 Jahre.

LG
Betty

reallyangry
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Beitrag von reallyangry » 12.06.2012, 09:35

Hallo roemer, hallo Betty,
danke auch für Eure Antworten. Ich werde sie in meinen Entscheidungsprozess bezüglich des Screenings mit einbeziehen.
Im Moment gehe ich nicht hin, einfach weil mein Immunsystem durch u.a. permanente Entzündungsreaktionen so schon überlastet ist.
LG
ReallyAngry

reallyangry
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Nutzen des Mammographie Screenings

Beitrag von reallyangry » 04.07.2012, 13:04

Deutsches Ärzteblatt

Bundesamt prüft Nutzen des Mammo-graphie-Screenings

Dienstag, 3. Juli 2012

dapd
Salzgitter – Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) lässt das Programm zur Früher¬kennung von Brustkrebs in Deutschland überprüfen. Untersucht werden soll, wie wirksam das Mammographie-Screening die Brustkrebssterblichkeit verringert, wie das Bundesamt heute in Salzgitter mitteilte.
Seit einigen Jahren können in Deutschland Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre eine Röntgenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs in Anspruch nehmen. Ziel des Vorsorgeprogramms ist es, Brustkrebstumoren in einem sehr frühen Stadium zu entdecken und die Sterblichkeit zu senken.
In einer Forschungsstudie soll die Universität Münster nun wissenschaftlich fundiert ***, ob dieses Ziel erreicht wird. „Der Nutzen des Programms muss größer sein als die möglichen Risiken“, erklärte BfS-Experte Wolfgang Weiss. Schließlich sei jede Untersuchung mit einer zusätzlichen Strahlenbelastung verbunden.
aerzteblatt.de
• Mammographie: Positive Bilanz aus den Niederlanden
• Mammographie-Screening: Messbare Erfolge in Deutschland
• Mammographie spürt vermehrt harmlose Tumoren auf
Ob und in welchem Ausmaß die Brustkrebssterblichkeit durch die Einführung des Mammographie-Screenings in Deutschland tatsächlich sinkt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Dazu ist laut BfS ein Bewertungszeitraum von mindestens zehn Jahren erforderlich. Internationale Studien haben einen Nutzen des Brustkrebsfrüh-erkennungsprogramms für Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren nachgewiesen, allerdings gibt es auch nach wie vor Zweifel daran, dass der Nutzen das Strahlenrisiko überwiegt.
Mit ersten Ergebnissen aus der Studie ist demnach in etwa sieben Jahren zu rechnen. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesumweltministerium, dem Bundesgesund-heitsministerium und der Kooperationsgemeinschaft Mammographie unterstützt. In Deutschland starben im Jahr 2010 rund 17.500 Frauen an Brustkrebs. © afp/aerzteblatt.de

Ich wünschte, sie würden über einen Zeitraum von 7 Jahren Forschungsgelder in die
Ursachen von Brustkrebs stecken.

archy7
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Registriert: 21.06.2012, 20:39

Beitrag von archy7 » 09.07.2012, 19:28

Musst du natürlich nicht, aber bei manchen Krankenkassen gibts so eine Art Bonusprogramm, da bekommst du Geld dafür wenn du solche Vorsorgeuntersuchungen machst.

reallyangry
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Termin zum Mammographiescreening

Beitrag von reallyangry » 22.07.2012, 15:32

Freiwillig hin oder her - ich habe am Freitag (20.07) einen Termin zum Mammographiescreening erhalten, obwohl ich auf deren Einladung nicht geantwortet habe.

Im Gegenteil, ich war vor kurzem mit meiner Mutter zum CT. Dort wird auch das Screening durchgeführt. Habe die Zeit genutzt, mich "schlau" zu machen und in etwa die Antworten erhalten, die ich hier im Forum auch von euch erhalten habe.

Fazit: Wenn es denn so freiwillig ist, wie überall versichert wird, dann kann es sich bei dieser automatischen Terminvergabe ja nur um agressives Marketingverhalten des beauftragten Dienstleisters handeln.

Ich glaube, ich werde mal eine e-mail über die "Sinnhaftigkeit" des Screenings verfassen, *** zu dem Schreiben des MDKs, welches zur "Sinnhaftigkeit" meiner Krankheiten ausführlich Stellung nimmt. Die müssten mich dann eigentlich anschließend in Ruhe lassen.

LG

Gast

Beitrag von Gast » 22.07.2012, 16:31


röschen
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Beitrag von röschen » 22.07.2012, 17:51

Sie können doch auf der Internetseite, auf der man Termine ändern kann (steht auf der Einladung) anklicken, dass Sie nicht gehen wollen. Wo ist das Problem?

Enya44
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Beitrag von Enya44 » 09.08.2012, 14:35

Warum sollte sie das tun, wenn sie keinen Termin beantragt hat?

Ich werfe diese Umschläge ungeöffnet weg.....

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