BKKn, die Dinosaurier von morgen?!
Moderatoren: Czauderna, Karsten
BKKn, die Dinosaurier von morgen?!
Hallo,
als das Krankenkassenwahlrecht 1996 eingeführt wurde, gab es 1-2 Jahre später ein run auf die billigen BKKn. Wo nun jetzt der Beitrag überall gleich ist, verlieren viele BKK Mitglieder. Was meint ihr? Sind die BKKn die Dinos von morgen und sterben aus??
Bo
als das Krankenkassenwahlrecht 1996 eingeführt wurde, gab es 1-2 Jahre später ein run auf die billigen BKKn. Wo nun jetzt der Beitrag überall gleich ist, verlieren viele BKK Mitglieder. Was meint ihr? Sind die BKKn die Dinos von morgen und sterben aus??
Bo
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- Beiträge: 5
- Registriert: 19.08.2009, 11:38
Die BKKen müssen schnellstens untereinander fusionieren. Ich denke aber, die werden das auch machen, da für jede kleine Kasse - und das sind ja bekanntlich die BKKen, sonst das Licht ganz schnell im nächsten Jahr ausgehen wird.
Ob das allerdings den Versicherten gefallen wird bzw. mitmachen werden, wenn sie immer eine neue Versicherungskarte erhalten werden, sei dahin gestellt.
Aktuell verlieren ja die BKKs sehr viele Mitglieder.
Man darf gespannt sein.
Gruss
Olli77
Ob das allerdings den Versicherten gefallen wird bzw. mitmachen werden, wenn sie immer eine neue Versicherungskarte erhalten werden, sei dahin gestellt.
Aktuell verlieren ja die BKKs sehr viele Mitglieder.
Man darf gespannt sein.
Gruss
Olli77
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- Beiträge: 49
- Registriert: 23.09.2008, 12:44
BKK - die Dinosaurier?
Ja, die BKK sind akut vom Aussterben bedroht. Allerdings nur wegen der Politik, die ja die Kassenzahl begrenzen will. Was die BKK mal attraktiv gemacht hat - die Nähe zum Betrieb, für den die BKK errichtet wurde - ist seit der Möglichkeit der Öffnung für Betriebsfremde auch nicht mehr von großer Bedeutung.
Wo bleiben eigentlich unsere notorischen Mittelstandsbewahrer von der FDP? Die müssten ja für die BKK kämpfen. Ach, nein, geht ja nicht, Krankenkassen sind das Hauptfeindbild der freiberuflichen Ärzte und Apotheker. Ist schon tragisch, wenn man kein plausibles Geschäftsmodell hat. In der freien Wirtschaft geht man dann früher oder später unter.
Wo bleiben eigentlich unsere notorischen Mittelstandsbewahrer von der FDP? Die müssten ja für die BKK kämpfen. Ach, nein, geht ja nicht, Krankenkassen sind das Hauptfeindbild der freiberuflichen Ärzte und Apotheker. Ist schon tragisch, wenn man kein plausibles Geschäftsmodell hat. In der freien Wirtschaft geht man dann früher oder später unter.
Mach Dir da keine falschen Hoffnungen mit dem Fonds - er wird auch nach der Bundestagswahl bleiben.
Bei einer großen Koaltion sowieso und unter schwarz-gelb genauso.
Hier noch ein aktuelles Interview von Frau Merkel zum Thema Gesundheitsfonds:
BUNDESTAGSWAHL
Merkel hält an Gesundheitsfonds fest
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilt der FDP eine Abfuhr in Sachen Gesundheitsfonds: Gegenüber der Kölnischen Rundschau sagte Merkel, zu einer Abschaffung des Gesundheitsfonds werde es nicht kommen. Der Fonds arbeite äußerst unbürokratisch und verteile die Beitragsmittel gleichmäßig an die Versicherten. „An dieser gerechten Aufteilung gibt es nichts zu kritisieren“, so die Kanzlerin.
Ziel der Union sei es, so Merkel in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung, eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe medizinische Versorgung für jeden zu schaffen. Dafür sei der Gesundheitsfonds ein guter Ansatz: „Er bringt die Krankenkassen in einen Wettbewerb untereinander, weil sie erstmalig um Versicherte werben müssen.“ Neben Beitragszahlungen fließen auch direkte Steuergelder in den Gesundheitsfonds, um die Versorgung von Kindern zu finanzieren. „Dass sich daran alle Steuerzahler beteiligen, finde ich sehr gerecht und sehr solidarisch“, so Merkel.
APOTHEKE ADHOC, Mittwoch, 23. September 2009, 11:56 Uhr
Bei einer großen Koaltion sowieso und unter schwarz-gelb genauso.
Hier noch ein aktuelles Interview von Frau Merkel zum Thema Gesundheitsfonds:
BUNDESTAGSWAHL
Merkel hält an Gesundheitsfonds fest
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilt der FDP eine Abfuhr in Sachen Gesundheitsfonds: Gegenüber der Kölnischen Rundschau sagte Merkel, zu einer Abschaffung des Gesundheitsfonds werde es nicht kommen. Der Fonds arbeite äußerst unbürokratisch und verteile die Beitragsmittel gleichmäßig an die Versicherten. „An dieser gerechten Aufteilung gibt es nichts zu kritisieren“, so die Kanzlerin.
Ziel der Union sei es, so Merkel in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung, eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe medizinische Versorgung für jeden zu schaffen. Dafür sei der Gesundheitsfonds ein guter Ansatz: „Er bringt die Krankenkassen in einen Wettbewerb untereinander, weil sie erstmalig um Versicherte werben müssen.“ Neben Beitragszahlungen fließen auch direkte Steuergelder in den Gesundheitsfonds, um die Versorgung von Kindern zu finanzieren. „Dass sich daran alle Steuerzahler beteiligen, finde ich sehr gerecht und sehr solidarisch“, so Merkel.
APOTHEKE ADHOC, Mittwoch, 23. September 2009, 11:56 Uhr
Die Beiträge zu den BKKn sind ja mal wirklich sehr pauschal.
Generell kann man natürlich sagen, dass einer der großen Vorteile vieler BKKn bis zur Einführung des Gesundheitsfonds ein günstiger Beitragssatz war. Dieser Vorteil ist jetzt weg. Als Folge verlieren die Kassen, die bislang nur auf den Beitragssatz gesetzt haben an Mitgliedern. Dies geht jedoch nicht nur den BKKn so sondern auch den ehemals günstigen IKKn.
Andersherum ist es eine BKK, die in diesem Jahr bislang die stärksten Mitgliederzuwächse aller Kassen erzielt (%-Wert, keine absoluten Zahlen, Zuwächse durch Fusionen nicht berücksichtigt).
Es wird in Zukunft sehr große BKKn geben wie die neue BKK Gesundheit und die Deutsche BKK nach der nächsten Fusion. Genauso gibt es immer noch eine BKK mit nur über 800 Versicherten.
Was ich damit sagen will ... die BKKn sind in ihrer Menge sehr unterschiedlich und jede BKK hat ihre Vor- und Nachteile.
Sicherlich brauchen wir künftig keine 150 BKKn mehr - aber eine Bundes-BKK kann einfach keine Lösung sein.
@RevengeofPKV - wir haben aktuell immer noch 42 geschlossene BKKn - also jene, die ausschließlich für die jeweiligen Trägerunternehmen geöffnet sind!
Bin gespannt auf andere Meinungen hierzu!
Viele Grüße,
Agion
Generell kann man natürlich sagen, dass einer der großen Vorteile vieler BKKn bis zur Einführung des Gesundheitsfonds ein günstiger Beitragssatz war. Dieser Vorteil ist jetzt weg. Als Folge verlieren die Kassen, die bislang nur auf den Beitragssatz gesetzt haben an Mitgliedern. Dies geht jedoch nicht nur den BKKn so sondern auch den ehemals günstigen IKKn.
Andersherum ist es eine BKK, die in diesem Jahr bislang die stärksten Mitgliederzuwächse aller Kassen erzielt (%-Wert, keine absoluten Zahlen, Zuwächse durch Fusionen nicht berücksichtigt).
Es wird in Zukunft sehr große BKKn geben wie die neue BKK Gesundheit und die Deutsche BKK nach der nächsten Fusion. Genauso gibt es immer noch eine BKK mit nur über 800 Versicherten.
Was ich damit sagen will ... die BKKn sind in ihrer Menge sehr unterschiedlich und jede BKK hat ihre Vor- und Nachteile.
Sicherlich brauchen wir künftig keine 150 BKKn mehr - aber eine Bundes-BKK kann einfach keine Lösung sein.
@RevengeofPKV - wir haben aktuell immer noch 42 geschlossene BKKn - also jene, die ausschließlich für die jeweiligen Trägerunternehmen geöffnet sind!
Bin gespannt auf andere Meinungen hierzu!
Viele Grüße,
Agion
@ Agion: Schöner Beitrag. Wir brauchen wirklich keine 160 BKKn in Deutschland, aber eine Bundes-BKK wäre zu wenig. Warum nicht regionale (evt. nach Bundesländer) BKKn? Sie wären groß genug, um für ihre Versicherten gute Versorgungsverträge mit regionalen Anbietern abzuschließen.
Wäre das eine Option?
Wäre das eine Option?
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- Beiträge: 222
- Registriert: 19.08.2009, 20:28
Ich fände eine Bundes-BKK unsinnig. Das BKK-System ansich ist überholt und macht keinen Sinn mehr - und das sage ich, obwohl (oder gerade weil?) ich selbst bei einer BKK arbeite.
Meine Erfahrungen mit dem BKK-System sind folgende: vollkommen veraltete Uralt-Software, Vorstände, die auch heute die Mechanismen des Morbi-RSA noch nicht verstanden haben, Filz und Betrug an allen Ecken.
Sowas braucht kein Mensch. Meiner Meinung nach sollten alle BKKn durch Ersatzkassen oder AOKs geschluckt werden - das wäre auch für Versicherte und Mitarbeiter das Beste, was passieren könnte. Oder aber es kommt die Einheitskasse.
Meine Erfahrungen mit dem BKK-System sind folgende: vollkommen veraltete Uralt-Software, Vorstände, die auch heute die Mechanismen des Morbi-RSA noch nicht verstanden haben, Filz und Betrug an allen Ecken.
Sowas braucht kein Mensch. Meiner Meinung nach sollten alle BKKn durch Ersatzkassen oder AOKs geschluckt werden - das wäre auch für Versicherte und Mitarbeiter das Beste, was passieren könnte. Oder aber es kommt die Einheitskasse.