Leonard hat geschrieben:Sollte eine kleine Kasse mit einer guten Morbidität und 11.500 Versicherten einen Bliter haben, hat eine 10 mal größere Kasse mit einer schlechteren Morbidität auch statistisch mindestens 10 Bluter. So wie Du es geschrieben hast, ist Äpfel mit Birnen vergleichen.
Den immer gern genutzten Hinweis auf Äpfel mit Birnen halte ich für kein stichhaltiges Argument, wenn alles in einem Korb landet

Der von Dir zitierte Vergleich auf die Größenordnung "10fach größer" trifft so eben
nicht automatisch zu, insbesondere wenn es sich um große Versorgerkassen handelt, die 100 bis 200mal größer sind und dadurch eine "bessere" Verteilung der Volkskrankheiten aufweisen können, die mit durchschnittlichen Kosten dann unter Berücksichtigung der 80 ICDs
mit wesentlich höheren Ausgleichsbeträgen aus dem Morbi-RSA sogar zu Überschüssen führen. Die genannten kleinen Kassen dürften eher einfach von einer allgemein unterdurchschnittlichen Leistungsinanspruchnahme ihrer Versicherten profitieren, die sich - wie bereits erwähnt - aufgrund der Größenordnung dann aber schnell ändern
kann (aus der Vergangenheit, die virtuellen BKKn die ab Mitte der 90er extremen Zulauf hatten, irgendwann den Beitragssatz anheben mussten und zwischenzeitlich von der Bildfläche verschwunden sind). Ich gebe Dir recht, auch große Kassen können durch eine überdurchschnittliche Zahl an Hochnutzern mit selteneren Krankenheiten ins Defizit geraten. Insofern zu diesem Punkt Zustimmung,
die Größe allein ist nicht entscheidend. Kaum ausschlaggebend ist jedoch das oft genannte "schlechte wirtschaften der Kassen", vielmehr handelt es sich eben um ein "Glücksspiel" und das ist die Hauptkritik am Morbi-RSA, der den komplizierten Namen nicht verdient
