TK-Chef: Flächendeckend Zusatzbeiträge

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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Olli77
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TK-Chef: Flächendeckend Zusatzbeiträge

Beitrag von Olli77 » 18.07.2009, 11:04

Der Chef der Techniker Krankenkasse meldet sich wieder zu Wort, laut dem Artikel erwartet er im kommenden Jahr flächendeckend Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen: „Ich gehe davon aus, dass 2010 die meisten Kassen Zusatzprämien erheben müssen“, sagte Klusen dem „Weser-Kurier“.

Den Gesundheitsfonds kritisierte Klusen als wettbewerbsfeindlich und forderte deshalb Korrekturen. „Es ist kein Merkmal von Wettbewerb, wenn man wie beim Fonds nun einen staatlich festgesetzten Einheitspreis hat. Für Brötchen, Milch oder Autos setzt der Staat ja auch nicht die Preise fest.“ An eine baldige erneute Gesundheitsreform glaubt Klusen allerdings nicht. Dennoch forderte er zu einer Reform des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) auf. Die derzeitige Regelung lade zu Missbrauch ein, so Klusen gegenüber der Zeitung.

Warnt der Chef der TK also schon vor Zusatzbeitägen auch bei seiner Kasse? Was meint Ihr?

Gruß
Olli

Forentroll
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Beitrag von Forentroll » 18.07.2009, 12:23

Ich glaube ich muss mich mal in die Reihe der "langsam Gelangweilten" einreihen.

Ich finde die TK ist nicht unbedingt der Knall im All, aber geht Dir dieses ewige "ich muss unbedingt etwas gegen die TK schreiben" nicht langsam selber auf den Zeiger? (Ich habe mit Absicht einen jugendfreien Ausdruck gewählt ;-) )

Bring doch mal konstruktive Kritik, statt dieses ewige rumgemaule. Oder motzt gegen unsere Ulla aus Aachen oder die Wirtschaftskrise...

So, das musste mal sein. Bin schließlich auch nur'n Troll

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 18.07.2009, 14:57

Hallo,
egal wie man nun zu der einen oder anderen Kasse steht - eine dürfte sonnenklar sein - die meisten Kassen werden Zusatzprämien erheben, daraufhin werden diesen Kassen die Mitglieder in grosser Zahl davonlaufen und zu den Kassen wechseln die eine Prämie zahlen. Die Masse der Versicherten wird es so halten wie immer und bei ihren bisherigen kassen verbleiben.
Durch den Zulauf der Mitglieder (und vor allem der Dauerleistungsempfänger) werden dies Prämienauszahlerkasse ganz schnell zur anderen Seite wechseln und Prämien nehmen müssen, womit wir dann wieder beim eigentlichen Wettbewerb wären.
Was haben wir da seit dem 01.01.2009 festgestellt - die grossen Versorgerkassen haben Mitgliederzuwächse in enormer Höhe und durch Fusionen werden es immer weniger Krankenkasse.
Also wenn es dann grundsätzlich Prämien zahlen heisst dann wird es wieder den Run zu den Gross-Kassen geben.
Ich denke, das Barmer, DAK, TK, AOK nicht um Prämien herumkommen werden - die Frage ist doch nur ab wann und wie hoch und wer kommt damit zuerst um die Ecke.
Gruß
Czauderna

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 18.07.2009, 16:21

na ja, der Fond ist erst ei´n halbes Jahr alt - vielleicht noch ein bissel jung, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen

fest steht für mich folgendes: die Anzahl der Kassen wird -wie bereits in den letzten Jahren- sinken. Und in Zeiten des Einheitsbeitrags wird es schwerer für die Kssen, sich von anderen zu unterscheiden. ob generell Zusatzbeiträge kommen, bleibt abzuwarten. Nach der Bundestagswahl wird auch wohl dort mehr Klarheit herrschen.

der wirkliche Zielkonflikt der Kassen bleibt aber bestehen: wenn eine Kasse für Kranke eine wirklich bessere Versorgung anbietet, besteht die Gefahr, dass mehr Kranke zu ihr wechseln. Und damit wiederum die Wettbewerbsposition schwächen.

und zurück zum Thema TK: vielleicht hat sich die TK tatsächlich an dem Brocken IKK Direkt verschluckt und ist deshalb jetzt ein Kandidat für Zusatzbeiträge...

CiceroOWL
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Hallo Lady Butterfly

Beitrag von CiceroOWL » 19.07.2009, 10:04

nee ich glaube nicht das sich die TK da verschluckt hat.

So wie ich die TK kenne haben die genug Geld gebunkert. :D

Selbst wenn die 200 000 0000 Millionen € für den Sanierungsfall IKK Direkt aufbringen müßten, würden die das schaffen.

Ich gehe ja eher davon aus das das der Wink mit dem Zaunpfahl für die AOKen und BKKen war.

CiceroOWL
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Der Artikel

Beitrag von CiceroOWL » 19.07.2009, 11:15

enthält aber auch einige Aspekte zum Deutschen Gesundheitswesen. Positive. Soweit wie ich das gelesen habe.

CiceroOWL
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News vom 20.07.2009 Krankenkassen direkt

Beitrag von CiceroOWL » 20.07.2009, 20:01

aßnahmenkatalog: Ersatzkassen wollen Zusatzbeitrag entschärfen

Von einer neuen Bundesregierung fordern die Ersatzkassen insbesondere die Neuregelung des Zusatzbeitrages, einen höheren Bundeszuschuss, mehr Vertragsfreiheit bei der Versorgung und eine ermäßigte Mehrwertsteuer für Arzneimittel.

Der Ersatzkassenverband vdek fordert zur gerechteren und effizienteren Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) den Verzicht auf Zusatzbeiträge in der bisher geltenden Form. Ein pauschaler Zusatzbeitrag sei sozial ungerecht, da er besonders die Versicherten mit geringem Einkommen überproportional belaste, erklärte der Verband am Mittwoch in Berlin. Darüber hinaus würden durch die Führung von zusätzlichen Beitragskonten Bürokratiekosten von rund 700 Millionen Euro entstehen. Für die Erhebung des Zusatzbeitrags müssten 50 Millionen neue Versichertenkonten geschaffen und gepflegt werden, sagte Christian Zahn, ehrenamtlicher Verbandsvorsitzender des vdek und Mitglied des Bundesvorstandes von ver.di.

Rückkehr zu kassenindividuellen Beitragssätzen

"Wir fordern daher, dass der Zusatzbeitrag einheitlich und verpflichtend nur noch prozentual erhoben wird." Der Beitrag würde auf den Sonderbeitrag aufgeschlagen und wie gewohnt über den Arbeitgeber an die zuständige Krankenkasse überwiesen. "Dieses Verfahren ist sozial gerechter und reduziert die Bürokratiekosten erheblich!", so Zahn. In der Konsequenz bedeuten die vdek-Vorschläge vor allem die Wiedereinführung eines Preiswettbewerbs über kassenindividuelle Beitragssätze. Durch das automatisierte Inkasso des Zusatzbeitrages als Teil des Gesamtbeitrags über die Arbeitgeber würde die Sensibilität der Mitglieder für einen Zusatzbeitrag wahrscheinlich sinken. Genau diese Sensibilität - gepaart mit einem Sonderkündigungsrecht - sollte die Kassen im Sinne der letzten Gesundheitsreform jedoch zu mehr Wirtschaftlichkeit zwingen. Auch die von der Union mühsam durchgesetzte "kleine Gesundheitsprämie" (pauschaler Zusatzbeitrag) wäre mit dem vdek-Vorschlag hinfällig, da es ausschließlich bei einer prozentualen Beitragsberechnung bliebe.

Änderungen am Zusatzbeitrag wahrscheinlich

Dass der Zusatzbeitrag möglichst bald geändert werden muss, gilt unter Experten allerdings als unstrittig. So führt die derzeitige Deckelung des Zusatzbeitrages auf ein Prozent des Einkommens zu einer nicht beeinflussbaren Benachteiligung von Kassen mit einkommensschwachen Mitgliedern. Wirtschaften diese noch so gut, können sie die per Gesetz im Gesundheitsfonds angelgte Unterdeckung von bis zu fünf Prozent möglicherweise nicht mehr über einen Zusatzbeitrag von den Mitgliedern ausgleichen. Eine schlechter wirtschaftende Kasse mit einkommensstarken Mitgliedern schafft dies dagegen vergleichsweise leicht. Den von der Politik gewollten Rückschluss auf die Wirtschaftlichkeit der Kassen erlaubt der Zusatzbeitrag damit in seiner aktuellen Ausgestaltung nicht. Hinzu kommt, dass die Ein-Prozent-Regel zu irrwitzigen Konstellationen führen kann. So kann die Senkung eines pauschalen Zusatzbeitrages sogar zu finanziellen Mehrbelastungen beim Mitglied führen (vgl. "Links zum Thema").

Versicherte zahlen Zeche für Konjunkturkrise

Die Frage nach der Ausgestaltung des Zusatzbeitrages wird sich nach Ansicht der Ersatzkassen schon bald intensivieren. Zahn betonte, spätestens im nächsten Jahr drohten flächendeckend Zusatzbeiträge in der GKV. Der finanzielle Druck in der GKV sei immens. "Die Wirtschaftskrise ist in der GKV angekommen." Dem Gesundheitsfonds fehlten nach aktueller Schätzung drei Milliarden Euro. 2010 könnte die Deckungslücke darüber hinaus weiter anwachsen. Auch wenn die fehlenden Gelder noch durch ein Liquiditätsdarlehen finanziert werden könnten: "Im Jahr 2011 kommt die Stunde der Wahrheit, dann müssen die Darlehen wieder zurückgezahlt werden." Dann müssten die Versicherten über die Zusatzbeiträge die Zeche für die Konjunkturkrise zahlen.

Aufstockung des Bundeszuschusses

Als Sofortnahme forderte Zahn deshalb, den geplanten Steuerzuschuss von 14 Milliarden Euro vorzuziehen und bereits ab 2010 in voller Höhe an den Gesundheitsfonds auszuzahlen. Die darüber hinaus gehenden Einnahmedefizite, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise entstünden, müssten durch einen Bundeszuschuss gedeckt werden. "Das Liquiditätsdarlehen wurde konzipiert, um unterjährige Schwankungen, wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, auszugleichen, nicht aber um strukturelle Mindereinnahmen zu kaschieren", so Zahn.

Mehr Innovationen statt Vertragszwang

Weitere Forderungen des vdek betreffen Selektivverträge als Ergänzung des kollektivvertraglichen Versorgungssystems. Diese seien der Innovationsmotor in der Versorgung, so Verbandschef Thomas Ballast. Mit Blick auf den gesetzlichen Zwang zum Angebot von hausarztzentrierter Versorgung (HZV) kritisierte er, dass eine neue Machtkonzentration auf Seiten der Hausarztverbände entstehe. Das zentrale Ziel einer qualitativen Verbesserung der Versorgung würde in diesem Rahmen nicht erreicht - Finanzmittel würden verschwendet.

Ermäßigter Mehrwertsteuersatz für Arzneien

Als Sofortmaßnahme von einer neuen Bundesregierung forderte Ballast die Reduzierung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel, wie es in fast allen EU-Mitgliedsstaaten bereits üblich sei. "Es ist niemandem zu erklären, warum für Arzneimittel der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent erhoben, für Schnittblumen, Taxifahrten und Hundefutter jedoch ein ermäßigter Steuersatz zu Grunde gelegt wird. Durch die Reduzierung der Mehrwertsteuer könnte die GKV noch in diesem Jahr 3,7 Milliarden Euro einsparen", so Ballast.

rmol
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Beitrag von rmol » 21.07.2009, 14:40

Die DAK bläst gemäß eines Spiegel-Artikels ins gleiche Horn.

CiceroOWL
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Die

Beitrag von CiceroOWL » 21.07.2009, 17:55

armen PKV eler, der böse Markt, er reguliert doch alles . Die GKV sit doch soviel schlechter wie die PKV. Sagt jedenfalls Herr Westerwelle, die Zahlen sprechen da eine andere Sprache.

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